Von der Nordkette bis zu den Kalkkögeln
Tipps für sichere Bergtouren in der Region Innsbruck
Der Sommer steht vor der Tür und die Bergwelt von Innsbruck lädt wieder ein erkundet zu werden. Eine Bergtour sollte allerdings gut vorbereitet werden. Walter Zörer, Präsident des Verbandes der österreichischen Berg- und Skiführer gibt Tipps, wie eine Bergtour gelingt.
INNSBRUCK. Von der Nordkette bis zu den Kalkkögeln: Die Bergwelten in der Region Innsbruck warten darauf, entdeckt zu werden. Das Sommeraktivprogramm bietet verschiedene geführte Touren an. Unabhängig davon, ob man sich allein oder in professioneller Begleitung auf den Weg macht, man sollte sich entsprechend vorbereiten. Kaum jemand weiß das besser als Walter Zörer, Präsident des Verbandes der österreichischen Berg- und Skiführer, Mitgründer des Vereins für Erlebnis und Sicherheit mc2alpin und seit mehr als 30 Jahren Bergführer. Er gibt fünf Tipps, wie eine Bergtour gelingt, und erzählt, was es dabei zu beachten gibt.
1. Planung ist (fast) alles
Wie so oft gilt auch bei einer Bergtour: Eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete. Dazu gehört, sich entsprechend über Wanderwege, Witterungsverhältnisse und alles, was die jeweilige Tour betrifft, zu informieren und sich über die passende Ausrüstung für sein Vorhaben Gedanken zu machen. Walter Zörer rät dazu, etwaige Wetterumschwünge ebenso berücksichtigen wie Erfahrung und Fähigkeiten der Teilnehmer. Kernfrage ist dabei: Was kann ich mir (und anderen) unter diesen speziellen Bedingungen auf dieser Tour wirklich zutrauen?
„Viele schwierige Situationen im Gebirge lassen sich mit gewissenhafter Planung schon von Vornherein vermeiden“, sagt Walter Zörer, staatlich geprüfter Bergführer und Präsident des Verbandes der österreichischen Berg- und Skiführer.
2. Informationen aus erster Hand
Wichtig für einen Ausflug in die Berge ist gute Vorbereitung. Darunter gehören auch verlässliche Auskünfte aus erster Hand. Darunter Auskünfte und Details zu einer Tour, darunter Kilometer, Höhenmeter und Wegzeiten. Die meisten Menschen informieren sich auf gängigen Portalen im Internet informieren sich die meisten Menschen ja auf gängigen Portalen im Internet. Allerdings solle man die Angaben, die man dort findet, stets hinterfragen, denn viele dieser Portale würden mit Informationen von Nutzern bespielt, die nicht mehr von unabhängigen Stellen überprüft würden.
„Daher sollte man lieber die entsprechenden Einträge auf den Webseiten der Tourismusverbände und des Alpenvereins konsultieren, die in der Regel nicht nur aktuelle, sondern auch verifizierte Informationen anbieten“, sagt der Bergführer, der außerdem dazu rät, bei Unklarheiten lieber nochmal nachzufragen – auch beim Bergführerbüro oder beim Hüttenwirt: „Man darf einfach keine Scheu haben, sich im Zweifelsfall an Fachpersonal zu wenden.“
3. Gut gerüstet
Bei einer Bergtour handelt es sich nicht um einen kein Spaziergang. Darum ist die richtige Ausrüstung wichtig. Je nachdem, was man vorhat, sind gutes Schuhwerk, mehrere Lagen (Funktions-)Kleidung inklusive Regen- und Sonnenschutz und ein Rucksack mit Proviant die Grundvoraussetzungen für einen Ausflug ins Gelände. Als ebenso wichtig erachtet Zörer aber auch Equipment, das der Sicherheit dient:
„Das fängt bei Pflastern und Verbandszeug an und geht bis zum Smartphone, damit man gegebenenfalls einen Notruf absetzen kann.“ Wichtig sei hierbei, dass man die richtigen Nummern parat habe – EU-weit gilt etwa die Notrufnummer 112, die auch ohne Netzempfang vom eigenen Provider erreichbar ist. „Abgesehen davon sollte man nie unterschätzen, was 1.000 Höhenmeter für einen Unterschied ausmachen“, sagt der Bergführer. „Was kleidungstechnisch für tiefere Lagen passt, eignet sich nicht automatisch auch für höhergelegene Gebiete.“
4. Beste Begleitung
Wer sich, gerade als angehender Gipfelstürmer, allein keine ganze Bergtour zutraut, hat die Möglichkeit, auf professionelle Unterstützung in Form eines ausgebildeten Guides zurückzugreifen. Einerseits ist man wesentlich sicherer unterwegs. Ein Berg- oder Wanderführer kennt sich aus und hat darüber hinaus zusätzliche Sicherheitsausrüstung wie zum Beispiel ein Satellitentelefon mit dabei. Andererseits ist auch das Erlebnis am Berg mit fachmännischer Begleitung ein ganz anderes, so der Experte Walter Zörer.
„Berg- und Wanderführer sind nicht nur dazu in der Lage, Gefahren am Berg zu erkennen und richtig einzuschätzen, sondern auch geschult in Flora, Fauna und den Schönheiten der Natur.“ Das bedeutet, sie können Menschen die alpine Landschaft näherbringen und ein Bewusstsein dafür schaffen, sorgsam damit umzugehen, „damit dieser wertvolle Schatz erhalten bleibt“.
5. Rücksicht und Respekt
Die Bergwelt ist ein Lebensraum, der von vielen Menschen, aber auch Tieren und Pflanzen geteilt wird. Deswegen sei es angebracht, bei seiner Tour stets Rücksicht auf andere und die Natur zu nehmen, sagt Zörer:
„Im Grunde sind die Maßnahmen dafür ganz einfach: keinen Müll liegenlassen, Hunde an der Leine halten, Ruhezonen von Wild meiden, nicht durch Jungwälder gehen und sich generell respektvoll gegenüber anderen Wanderern, Radfahrern, Jägern, Förstern, Grundbesitzern, Fauna und Flora verhalten. Dann gibt es keinerlei Probleme.“
Was Zörer aber auf jeden Fall empfiehlt, ist, in die Berge zu gehen und es gibt mittlerweile genügend Studien, die zeigen, dass Bewegung im Gelände, vom einfachen Wandern bis zum extremen Klettern, positive Auswirkungen auf Gesundheit und Psyche hat. Selbst wenn es manchmal mühselig sein mag: Am Ende blickt man immer zurück und weiß: Das war’s wert.
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