"We deliver"
Tiroler als Chef der Europäischen Weltraumorganisation ESA

- Dr. Aschenbacher, Generaldirektor der ESA, war kürzlich beim BFI Tirol in Innsbruck und erklärte, was die ESA (Europäische Weltraumorganisation) mit Tirol zu tun hat.
- Foto: ESA - European Space Agency
- hochgeladen von Lucia Königer
Das BFI Tirol in Innsbruck durfte kürzlich einen hochrangigen Gast begrüßen. Der Tiroler Dr. Josef Aschbacher, Generaldirektor der ESA (Europäische Weltraumorganisation) stellte in einem Vortrag die faszinierenden Projekte der ESA vor und was die Organisation überhaupt leistet.
INNSBRUCK. Im Rahmen des Motto "Bildung bringt uns weiter" konnte das BFI Tirol zu einem Vortrag von Dr. Josef Aschbacher, Generaldirektor der ESA, einladen. Ein breites Publikum war gekommen, um mehr über die Projekte der ESA zu erfahren und die bekannte Persönlichkeit Aschbacher kennenzulernen.
Ein lang verfolgter Traum
Dr. Aschbacher stammt ursprünglich aus Ellmau, studierte Meteorologie und Geophysik an der Universität Innsbruck. Bereits im Studium stand für ihn fest: Er möchte bei der ESA arbeiten. "Der Weltraum war immer ein Traum", wie er dem Publikum erzählte und deutlich macht, dass man, um seine Träume zu verwirklichen, dran bleiben muss. Er hat es geschafft. Aschbacher hat sich vom kleinen Elmau zum Generaldirektor der Europäischen Weltraumorganisation hochgearbeitet. Auf die klassische Frage, wie man selbst Astronaut oder Teil der Weltraumorganisation wird, bekam das Publikum die klassische Antwort: "Studieren, viel lernen, Begeisterung haben!".

- Reges Interesse bei den Innsbruckerinnen und Innsbruckern beim Vortrag des ESA Generaldirektors.
- Foto: Königer
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Was macht die ESA eigentlich?
Diese grundsätzliche Frage beantwortete Aschbacher mit den Worten: "We deliver", man liefert Erfolge für Europa. Allein im letzten Jahr konnte man von der ESA 13 Satelliten starten. Satelliten, die zum Beispiel für die Klimaforschung entscheidend sind. Diese sogenannten Erdbeobachtungssysteme helfen, zu verstehen, wie die Erde funktioniert. Luftströme, Erdbewegungen, Hurricanbewegungen oder auch Bewegungen der Eisberge können durch die Satelliten erfasst werden. Die ESA hantiert mit einem Budget von 7,68 Milliarden Euro, 33% davon fallen auf das Segment der Erdbeobachtungen. Österreich investiert übrigens 60 Millionen Euro, was einem Anteil von 1,2% des ESA-Gesamtbudgets entspricht.
Doch die ESA arbeitet auch an Projekten mit anderen Weltraumforschungseinrichtungen zusammen. So lieferte man einen nicht unbeträchtlichen Beitrag zur erfolgreichen Verwirklichung des James-Webb-Teleskops.

- Dr. Aschbacher stammt ursprünglich aus Ellmau, studierte Meteorologie und Geophysik an der Universität Innsbruck.
- Foto: ESA - European Space Agency
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Weltraumbeobachtung gewährleistet Sicherheit
Ein weiterer wichtiger Faktor des ESA ist die Sicherheit, die man gewährleisten kann. Aus dem Weltall können unter anderem Änderungen im Nahrungsanbau oder geologische Entwicklungen beobachtet werden. Doch auch hinaus ins All wird beobachtet, wie zum Beispiel Asteroiden, die der Erde gefährlich nahe kommen können. So machte der Asteroid YR4 etwa kürzlich Schlagzeilen, da sich das Einschlagrisiko auf die Erde erhöht hatte (Stand jetzt: 3,1%). Je früher Weltraumorganisationen wie die ESA solcherlei Asteroiden entdeckt, umso eher kann man Maßnahmen dagegen ergreifen. Oder wie es Aschbacher formulierte: "Space is key for safety".
Wann kommt die oder der erste Tiroler AstronautIn?
Neben bereits erwähnten Aufgaben bildet die ESA auch neue Astronautinnen und Astronauten aus. Und ja - es gibt eine potenzielle Tiroler Astronautin. Die Tirolerin Carmen Possnig ist ausgebildete Astronautin und wartet derzeit auf eine Flugmöglichkeit.
Wenn es mal so weit sein sollte, geht es erst einmal zum Raumfahrtzentrum Guayana bei Kourou in Französisch-Guayana. Dort befindet sich der "Weltraum-Hafen" der ESA, wie Aschbacher erläutert.
Von dort starten alle Missionen, wie zum Beispiel auch die European Space Exploration Roadmap. Aktuell beschäftigt man sich vor allem mit dem Mond, plant, wie man den Satelliten wirtschaftlich nutzen kann und denkt weit in die Zukunft voraus. Als Nächstes blickt man sogar bereits zum Mars und erhofft sich Spuren auf vergangenes Leben, um wohl endlich der Frage nachgehen zu können: "Is there live on mars?".
Was hat Innsbruck mit dem Weltall am Hut?
Davon abgesehen, dass wir alle von den erforschten Daten der ESA profitieren (man bedenke die Wettervorhersagen, die ohne die Erdbeobachtungssatelliten nicht möglich wären), gibt es auch Firmen in Tirol, die mit der ESA zusammenarbeiten. Dr. Aschbacher nennt hier vor allem die Firma Geowill. Der Schwerpunkt von GeoVille liegt auf der Integration von satellitengestützten Erdbeobachtungsdaten und in-situ-Daten.
Doch auch die Erforschung der Quantentechnologie, die an der Innsbrucker Uni großgeschrieben wird, trägt viel zur Zusammenarbeit mit der Europäischen Weltraumorganisation bei.
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