Ferienfahrplan
Umstellung sorgen für Belastungen und Unzufriedenheit

Die Situation der IVB-Busfahrerinnen und Busfahrer steht im Fokus. | Foto: BezirksBlätter
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  • Die Situation der IVB-Busfahrerinnen und Busfahrer steht im Fokus.
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Nicht nur im Gemeinderat sorgt die Personalsituation der IVB und den daraus resultierenden Ferienfahrplan bis März 2024 für heftige Diskussionen. Neben den Studentenvertreterinnen und Vertreter haben sich auch viele Fahrgäste bei der BezirksBlätter-Redaktion gemeldet. Die Linie 6 fährt wieder

INNSBRUCK. "Die Situation des öffentlichen Verkehrs mit der IVB ist unerträglich", erklärt ein Fahrgast der BezirksBlätter-Redaktion. "Ich fahre jeden Tag zwischen 7 und 8 Uhr mit Kinderwagen in die Kinderkrippe. Heute war die Linie 2 um 7.35 Uhr bei der Rennerschule pump voll, ein Hineinkommen mit Kinderwagen war. Ich bin eben wieder gelaufen."

Der Ferienplan bis März 2024 sorgt für viel Kritik. | Foto: IVB

Gemeinderat

Auch im Gemeinderat wurde das Thema IVB, Personalproblematik und Ferienfahrplan bis März 2024 heftig diskutiert. Nach einer intensiven Diskussion wurde der Antrag des Stadtsenats IVB-Personalmangelfahrplan abgelehnt. "Der Gemeinderat beschließt den Personalmangelfahrplan der IVB und nimmt den diesbezüglichen Bericht der ÖPNV-Steuerungsgruppe zur Kenntnis. Der Gemeinderat beschließt die vorübergehende Änderung der Anlage A des GuF entsprechend dem Personalmangelfahrplan." Der Personalmangelfahrplan geht mit Fahrplanwechsel am 10. Dezember 2023 in Betrieb und soll mit Ende März 2024 wieder in den gewohnten Normalfahrplan übergehen. Seitens der IVB geht man derzeit davon aus, dass der mit der Entspannung des Arbeitsmarktes verbundene und zu erwartende Personalzulauf nach erfolgter Ausbildung (insbes. Fahrpersonal) bzw. Einschulung den gewohnten Normalfahrplan ermöglichen wird. GR Benjamin Plach kritisiert die derzeitige Situation die sich bei den Problemen der Doppelgarnitur-Traktion (Stau) und Linie R (Überfüllung) abzeichnen. StR Schwarzl erklärt die Maßnahmen als dringend notwendig, ein Schlechtreden der IVB habe keinen Sinn. Sie ortet viel Aufregung im Gemeinderat, aber nicht in der Bevölkerung. StR Rudi Federspiel erinnert an die zahlreichen Verzögerungen bei der Linie 6. GR Andrea Dengg und Vizebgm. Markus Lassengerer sehen zahlreiche Fehler bei den IVB, die jetzt zur enormen Belastung der Busfahrerinnen und Busfahrer führen. GR Depaoli kritisiert die IVB-Geschäftsführung und erhielt von Vizebgm. Lassenberger einen Ordnungsruf. Bgm. Willi fordert mehr Wertschätzung gegenüber den IVB-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern ein. Der von GR Dejan Lukovic eingebrachte Resolutionsantrag auf Senkung des Alters für einen Buslenkerschein wird von den anderen Fraktionen heftig kritisiert. GR Benjamin Plach: „Der Innsbrucker Gemeinderat hat heute mehrheitlich die Verschlechterungen bei den Innsbrucker Öffis zurückgewiesen. Die Problematik kann dadurch zwar akut nicht verbessert werden, es ist aber ein starkes Zeichen an Bürgermeister Willi, Stadträtin Schwarzl und an die IVB-Führung“ und erklärt weiter: „Den massiven Taktausdünnungen, die mit dem Fahrplanwechsel Anfang Dezember gekommen sind, hat der heutige Gemeinderat mehrheitlich eine Abfuhr erteilt. Ebenso wurde der Finanzierungsvertrag, der die Änderungen im Fahrplan absegnen sollte, nicht angenommen. Damit sind die IVB immer noch vertraglich verpflichtet, den vollen Fahrplan wiederherzustellen.“ Kritik am Beschluss gibt es von Alternativen Liste (ALi). „Jetzt können sie sich auf Kosten der Busfahrerinnen und -fahrer selbst auf die Schultern klopfen. Dieser Beschluss ist ein Schlag ins Gesicht für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der IVB. Er bringt keinerlei Verbesserung, dafür werden die Busfahrer:innen im Stich gelassen,“ konstatiert GR Mesut Onay verärgert.
 

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Viel Kritik

Kritik an der Fahrplanausdünnung bei den Linien 2 und 5 kommt von der Österreichischen Hochschülerschaft. “Besonders während der Stoßzeiten in den Morgenstunden zwischen 7 Uhr und 8:30 Uhr und am Abend zwischen 16 Uhr und 18 Uhr, wenn sowohl Studierende als auch Schülerinnen und Schüler gleichzeitig unterwegs sind, sehen wir die Ausdünnung der Linien als problematisch.”, so Claus Schwendinger, Vorsitzender der Fakultätsvertretung NatWi-Technik der ÖH Innsbruck. Mit der Umstellung vom 5-Minuten-Takt auf einen 7,5-Minuten-Takt würde sich das Fahrgastaufkommen besonders stark in der Museumstraße und am Hauptbahnhof konzentrieren. Aufgrund der geringeren Frequenz der Linien würden dort vermehrt Verspätungen auftreten, da mehr Fahrgäste gleichzeitig ein- und aussteigen müssten. Besonders kritisch wäre die Änderung in Bezug auf das Anfahren des Hauptbahnhofs der Straßenbahnlinie 5. Diesen nur vier Mal in der Stunde anzufahren würde, aufgrund des hohen Pendleraufkommens zu den Stoßzeiten, zu Problemen führen. “Die Personalnot der IVB ist bekannt und eine Anpassung der Fahrpläne dementsprechend auch nachvollziehbar, allerdings ist es wichtig, bei der Reduktion der Straßenbahn-Frequenz die Meinung der ÖH Innsbruck einzuholen und Alternativen zu diskutieren. Die Linie 5 könnte beispielsweise, nicht immer vom Bahnhof Rum, sondern von der Josef-Kerschbaumer-Straße oder Leipziger-Platz starten bzw. enden.”, erklärt Christopher Kelter von der Fakultätsvertretung NatWi-Technik. „Die ausgedünnten Fahrzeiten schotten den ohnehin schon wenig zentralen Standort Technik noch weiter ab. Ziel muss es hingegen sein, die Technik besser, statt schlechter anzubinden!“, meint Lukas Schobesberger, ehemaliger stv. ÖH-Vorsitzender.

Die IVB setzen auf verschiedene Rekrutierungsmaßnahmen. | Foto: BezirksBlätter
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Linie 6

Der Fahrplanwechsel der IVB am 10. Dezember brachte einige Neuerungen mit sich – unter anderem auf der Linie 6: Seit der Fahrplanänderungen der Innsbrucker Verkehrsbetriebe am 10. Dezember fährt die Linie 6 wieder tagesdurchgängig. Zwischen Igls und der Station Bergisel fährt die Straßenbahn täglich zwischen 6 und 20 Uhr. Der Fahrplan ist dabei an die Schulzeiten angepasst, an Werk- und Wochenendtagen unterscheiden sich die Zeiten geringfügig. „Im Frühjahr 2024 wird außerdem eine neue Weichensteuerung bei der Haltestelle Bergisel eingebaut, sodass die Inbetriebnahme voraussichtlich Ende April 2024 erfolgt. Dann kann die 6er von Igls bis zur Mühlauer Brücke fahren. Einmal pro Stunde wird eine Fahrt der Linie 1 von und zur Mühlauer Brücke durch eine Fahrt der Linie 6 ersetzt", erklären Bgm. Georg Willi und StR Uschi Schwarzl unisono.

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