Unter dem Parkraum-Pfusch leidet sogar die Bildung

Bis 21.00 Uhr und maximal 90 Minuten: Die Neuregelung der Gebührenpflicht schadet der gesamten Innenstadt.
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Organisatoren des Mini Med Studiums klagen über einen Besucherrückgang von bis zu einem Drittel.

Die Zahlen lügen nicht. Ein Viertel bis ein Drittel weniger Besucher verzeichnet das Mini Med Studium in Innsbruck. Grund ist aber nicht, dass die hoch gelobte und vielfach ausgezeichnete Medizin-Vortragsreihe an Attraktivität verloren hätte. "Die Parkraumbewirtschaftung vertreibt uns die Hörer", erläutert Dieter zur Nedden, Mini Med Leiter für Tirol. Tatsächlich stellt die Neuregelung der maximalen Parkzeit für Mini Med ein echtes Problem dar. Denn in Innsbruck finden die Vorlesungen zumeist am Dienstag um 19.00 Uhr im Hörsaal der Frauen-Kopf-Klinik statt. Die Vorträge selbst dauern meistens etwa 90 Minuten – anschließend ist bzw. war Zeit für Fragen und Diskussionen zum Thema.

Zu kurz bemessen

Doch seit die Stadt die Park-raumbewirtschaftung umgestellt hat, ist alles anders. Rund um das Areal der Klinik herrscht nun Gebührenpflicht bis 21.00 Uhr. Gleichzeitig beträgt die maximale Parkdauer aber lediglich 90 Minuten. Für Hörer der Mini Med Vorträge bedeutet dies, dass sie entweder in einer der weit entfernten und teuren Tiefgaragen parken oder einen Strafzettel in Kauf nehmen müssen. "Die Stadt torpediert damit diesen wichtigen Beitrag zur Volksgesundheit", ärgert sich Josef Sporer, langjähriger Besucher der Mini Med Veranstaltungen. Lebens-, Gesundheits- und Sozialministerium sind Partner von Mini Med, doch die Stadt bremst die Veranstaltung durch sinnlose Parkordnungen aus. "Das entspricht dem Zeitgeist der Gier", analysiert Walter Katzmayr, ebenfalls langjähriger Besucher der Mini Med Vorträge. "Eigentlich wäre die Stadt verpflichtet, ihren Bürgern und Besuchern eine vernünftige Infrastruktur zur Verfügung zu stellen. In der Realität tut sie das Gegenteil. Darunter leiden Veranstaltungen wie Mini Med, aber auch Gastronomen oder Sporteinrichtungen. 90 Minuten sind am Abend einfach zu wenig", betont Katzmayr. Eine Kritik, die auch von etlichen Vereinen und von der Wirtschaftskammer schon mehrfach geäußert wurde.

Bis 21.00 Uhr und maximal 90 Minuten: Die Neuregelung der Gebührenpflicht schadet der gesamten Innenstadt.
Prof. Dieter zur Nedden rechnet vor: "Wir haben etwa 30 Prozent der Hörer verloren."
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