Volkshaus: ÖGB steigt aus
Der Verein "Volkshaus Reichenau" wird aufgelöst. Vorerst soll sich aber nichts verändern.
Sind es schon die ersten Vorboten eines Großprojektes? Vergangenen Mittwoch stellte der Verein Volkshaus Reichenau die Weichen für die Zukunft. Mit Ende des Monats wird sich der Verein, der vom ASKÖ, dem ÖGB Tirol und der AK Tirol getragen wurde, auflösen. Roland Müller, ehrenamtlicher Geschäftsführer des Vereins und Bildungssekretär des ÖGB, führt mehrere Gründe für diesen Schritt ins Feld. "Der Verein Volkshaus ist eine historisch gewachsene Konstruktion, die nicht mehr zeitgemäß ist. Es ist nicht Aufgabe des ÖGB, ein Stadtteilzentrum zu betreiben", argumentiert Müller. Zudem verweist er auf die immensen Kosten, die der Verein jährlich verursacht hat. "Früher hat die Stadt Innsbruck den Verein mit 750.000 Schilling pro Jahr gefördert. Mittlerweile sind es nur mehr 29.000 Euro. Damit sind die Kosten für die Träger des Vereins noch höher geworden", so Müller.
AK schon länger "raus"
Bereits Anfang des Jahres hatte die AK beschlossen, sich aus dem Verein zurückzuziehen. Daher war die Auflösung des Vereins eine logische Konsequenz. Für die Beschäftigten im Volkshaus, die Vertragspartner und die dort ansässigen Vereine wird sich vorerst aber nichts ändern. Voraussichtlich wird eine eigens zu gründende Tochtergesellschaft des ASKÖ das Volkshaus übernehmen und den Betrieb weiterführen. "Kurz- und mittelfristig wird also alles beim Alten bleiben", verspricht Noch-Geschäftsführer Müller.
Vorbereitung für Bauprojekt
Tatsächlich dürfte diese Bereinigung der Strukturen beim Volkshaus jedoch auch ein Vorbote für Größeres sein. Sowohl der ASKÖ als auch die Stadt Innsbruck haben Pläne für die Zukunft des Areals. Diese reichen von einer Verlegung der Sportflächen über eine Wohnbebauung bis hin zur Errichtung eines topmodernen Leistungszentrums samt Wettkampfhallen und Übernachtungsmöglichkeiten für Trainingslager.
Bislang war es aber noch nicht gelungen, die Vorstellungen von Stadt und ASKÖ miteinander in Einklang zu bringen. Eine Einigung dürfte nun – dank der neuen Eigentümerstrukturen – ein gutes Stück wahrscheinlicher geworden sein.
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