Gardasee
Wie steht es ums Wasser im "heimlichen" 10. Tiroler Bezirk?

Viel diskutiertes Thema: Wie ist der Wasserstand am Gardasee. | Foto: Pixabay
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Ob Wochenende sowie Kurzurlaub oder als Besitzerin oder Besitzer eines Bootes, Chalets oder Wohnwagens. Rund um den Gardasee ist das Zusammentreffen von Innsbruckerinnen und Innsbrucker enorm hoch. Ein großes Thema rund um das beliebte Ausflugs- und Urlaubsziels: der Wasserstand.

INNSBRUCK. Viel Diskussionsstoff in den sozialen Medien und spektakuläre Bilder vom niedrigen Wasserstand im südlichen Bereich des Gardasees. Der Wasserstand des Gardasees bietet viel Raum für Interpretationen und Spekulationen. Normalerweise hat der Gardasee ein Gesamtvolumen von ungefähr 50 Milliarden Kubikmetern und eine durchschnittliche Tiefe von 133 Metern. 

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Wasserstand

Wie hoch ist der Wasserpegel am Lago di Garda tatsächlich? Gibt es aktuelle Einschränkungen für die Landwirtschaft und den Tourismus? Per digitalen Pressekonferenz klärten der Tourismusverband Garda Dolomiti SpA, die Umweltschutzbehörde der Provinz Trient und die Bürgermeisterin von Riva del Garda, die gleichzeitig auch Vertreterin des Gemeindesverbandes „Comunità del Garda“ ist, über die aktuelle Sachlage auf.

Christina Santi, Vertreterin des Gemeindeverbandes „Comunità del Garda“ und Bürgermeisterin von Riva del Garda: „Derzeit gibt es keinerlei Einschränkungen im Tourismus aufgrund des Wasserstandes am Gardasee“ | Foto: Pixabay
  • Christina Santi, Vertreterin des Gemeindeverbandes „Comunità del Garda“ und Bürgermeisterin von Riva del Garda: „Derzeit gibt es keinerlei Einschränkungen im Tourismus aufgrund des Wasserstandes am Gardasee“
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Aktueller Wasserstand

"Der Gardasee misst laut Stand Mai April 2023 60 cm über dem Pegelnullpunkt, welcher auf 64,027 m. ü. d. M. festgelegt wurde. Normalerweise liegt der Wasserstand im Winter auf 80–100 cm über dem Pegelnullpunkt, im Sommer kann er auch auf 10 cm sinken", wird auf der Homepage bei einer aktuellen Abfrage informiert. "Für einen ähnlichen Wert wie den aktuellen muss man Jahrzehnte zurückgehen, in den 1980er-Jahren gab es bereits einen ähnlich niedrigen Wasserstand. Dabei hängt dieser nicht nur mit dem Ausbleiben von Niederschlägen zusammen, sondern auch mit Wasserentnahmen für Bewässerungen o. ä., die im Rahmen der Regulierung durchgeführt werden. Zum Verständnis: Der Pegelnullpunkt ist ein willkürlich festgelegter Maßstab für die Bewertung des Wasserstandes. Auf dieser Grundlage wird der See vom zuständigen Konsortium reguliert."

Nicht korrekt interpretiert

„In den letzten zwei Wintern hat es etwas weniger Niederschlag gegeben, daher ist nicht so viel Schmelzwasser in den Gardasee geflossen wie in anderen Wintern. Dennoch sind einige Zahlen, die gerade von den Medien zum Wasserstand des Gardasees gemeldet werden, nicht korrekt interpretiert“, sagt Oskar Schwazer, General Manager der Garda Dolomiti S.p.A. – Azienda per il Turismo. 

Normalerweise hat der Gardasee ein Gesamtvolumen von ungefähr 50 Milliarden Kubikmetern und eine durchschnittliche Tiefe von 133 Metern.  | Foto: Pixabay
  • Normalerweise hat der Gardasee ein Gesamtvolumen von ungefähr 50 Milliarden Kubikmetern und eine durchschnittliche Tiefe von 133 Metern.
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Regulierungsmaßnahmen

Der größte See Italiens dient als Süßwasserspeicher, Freizeit- und Erholungsort, aber auch als Bewässerungsgrundlage für die Landwirtschaft bis in die Po-Ebene hinein. Der Gardasee wird seit 1949 künstlich reguliert: Derzeit werden zirka ein Prozent des Gesamtvolumens von Menschenhand beeinflusst. Bei der Regulierung des Wasserstandes wird mit dem sogenannten „hydrometrischen Nullpunkt“ gearbeitet. Hierbei handelt es sich um einen willkürlichen Wert, der von den Konsortien festgelegt wird, die die Regulierung des Sees überwachen. 

Eine tirolerisch-italienische Liebe

Wasserqualität

Giovanna Pellegrini ist Biologin und Mitarbeiterin der APPA, der Umweltschutzbehörde der Provinz Trient. Sie informiert, dass der Gardasee seit Ende der 1980er Jahre sechsmal im Jahr auf seine Wasserqualität hin untersucht und dabei in Zusammenarbeit mit der Gesundheitsbehörde der Provinz Trient ein besonderes Augenmerk auf die Eignung als Badesee gelegt werde. Der aktuelle Wasserstand habe keinerlei Auswirkungen auf die Qualität, der Gardasee befände sich in einem guten Zustand. Christina Santi, Vertreterin des Gemeindeverbandes „Comunità del Garda“ und Bürgermeisterin von Riva del Garda:

„Derzeit gibt es keinerlei Einschränkungen im Tourismus aufgrund des Wasserstandes am Gardasee“ Die Schifffahrt verkehrt planmäßig und alle Wassersportarten können ausgeübt werden.

Trotz aktuell entspannter Lage betont Oskar Schwazer, General Manager der Garda Dolomiti S.p.A. – Azienda per il Turismo (Destination Garda Trentino), wie wichtig ressourcenschonendes und gleichzeitig sozial und ökologisch nachhaltiges Wirtschaften ist. „In der Po-Ebene werden große Investitionen in moderne Bewässerungsanlagen getätigt, die in der Region Garda Trentino bereits 2003 installiert wurden. Die sogenannte Tröpfchenbewässerung ist um 85 Prozent ressourcenschonender im Vergleich zu herkömmlichen Bewässerungsarten.“

Der Gardasee wird seit 1949 künstlich reguliert: Derzeit werden zirka ein Prozent des Gesamtvolumens von Menschenhand beeinflusst.  | Foto: Pixabay
  • Der Gardasee wird seit 1949 künstlich reguliert: Derzeit werden zirka ein Prozent des Gesamtvolumens von Menschenhand beeinflusst.
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Mobilität

Großes Potenzial sieht Schwazer im Bereich der Mobilität: „Hier bietet der Brennerbasistunnel mit seinen schnellen Zugverbindungen gute Zukunftsaussichten. In der Destination ist es uns wichtig, dass die Gäste das Auto am Hotelparkplatz stehen lassen können. Dies ist nicht nur umweltschonend, sondern trägt auch zur Entspannung bei.“ führt Schwazer aus. Der öffentliche Nahverkehr kann mit der Gästekarte frei genutzt werden, dazu kommen zahlreiche Bike-Verleihstationen und ein gut ausgebautes Netz an Radwegen, welches stets verbessert und modernisiert wird.

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