Mobilitätswende voranbringen
Verleihung des VCÖ-Mobilitätspreises Tirol
TIROL. Um bestehende Verkehrsprobleme klimaverträglich zu lösen, wurden bei der Verleihung des VCÖ-Mobilitätspreises Tirol vorbildliche Projekte ausgezeichnet. Die Preise gingen an Innsbruck Tram/Regionalbahn, Stadtwerke Wörgl, Klimabündnis Tirol und an den Tourismusverband Wilder Kaiser.
„Der VCÖ-Mobilitätspreis bietet innovativen Tiroler Mobilitätsprojekten alljährlich eine Bühne, um sie einer breiten Öffentlichkeit noch näher zu bringen. Viele der eingereichten Projekte haben starkes Zukunftspotenzial und jene, die prämiert werden, tragen vielfach bereits zu einer verbesserten und nachhaltigen Mobilität in Tirol bei. Ich gratuliere allen Verantwortlichen der Siegerprojekte, die Vorbild und zugleich Ansporn für neue Meilensteine in Sachen Mobilität bzw. Mobilitätsalternativen in Tirol sind“, erklärt die für Verkehr und Mobilität zuständige LHStvin Ingrid Felipe.
Klimaziele mit Mobilitätswende erreichbar
„Wir brauchen Maßnahmen in allen Bereichen, vom PendlerInnenverkehr bis zum Ausflugsverkehr. Wir brauchen ein attraktives Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln und für E-Carsharing sowie gute Bedingungen für den Radverkehr. Die vier Projekte, die wir heute beim VCÖ-Mobilitätspreis Tirol auszeichnen, leisten dazu einen wichtigen Beitrag“, erklärt Valentina Kofler vom VCÖ.
René Zumtobel, Regionalleiter des ÖBB Personenverkehrs in Tirol, fügt hinzu: „Klimaschutz ist derzeit in aller Munde und der Verkehr ist insbesondere in Tirol der Hauptverursacher für den hohen CO2-Ausstoß. Statt auf andere zu zeigen beginnen wir einfach bei uns selbst und machen bei den täglichen Wegen den Klimacheck. Wir haben in Tirol 421 Kilometer Schiene, unsere Tochter ÖBB-Postbus erreicht fast 2.000 Haltestellen, nahezu jeder hat ein Fahrrad daheim, aber jedenfalls seine eigenen Füße. Mit Bahn, Bus, Rad oder zu Fuß haben wir schon vier Optionen, um öfter klimafreundlich unterwegs zu sein."
In Kooperation mit dem Land Tirol und den ÖBB wird vom VCÖ der Preis durchgeführt und von der TIWAG unterstützt.
Prämierung der Projekte
Tram/Regionalbahn Innsbruck
Seit Jänner diesen Jahres ist der erste Abschnitt der Tram/Regionalbahn Innsbruck in Betrieb. Die Linien 2 und 5 wurden verlängert und nun sind auch das Olympische Dorf, die Peerhofsiedlung und die Haltestelle Technik-West angebunden.
In Zukunft werden auch Rum im Osten und Völs im Westen angebunden. Eine Straßenbahngarnitur bietet für insgesamt 160 Personen Platz. Der VCÖ macht aufmerksam, dass dadurch 140 Autofahrten ersetzt werden. (1,15 Personen/ Auto)
Carsharing floMOBIL
Das 2017 gestartete Carsharing-Projekt floMOBIL ist bereits in 15 Gemeinden vertreten. Den KundInnen stehen bereits 56 E-Fahrzeuge zur Verfügung. FloMOBIL bietet nicht nur E-Autos, sondern auch E-Scooter, E-Fahrräder und so genannte Weelz (elektrisches Dreirad mit Umhausung) an. floMOBIL ist als Ergänzung zum öffentlichen Verkehr insbesondere in den ländlichen Regionen konzipiert.
PRO-BYKE
Neben zehn Tiroler Gemeinden nehmen auch 20 Gemeinden aus dem Friaul sowie die Stadt Vicenza teil. Gemeinsam werden Maßnahmen erarbeitet, wie der Radverkehr gefördert werden kann. Der Austausch zwischen den beteiligten Gemeinden ist dabei ganz zentral.
In jeder der Gemeinden wird ein Radteam gebildet, in dem Politik, Verwaltung sowie BürgerInnen, die radfahren, vertreten sind. Der Prozess umfasst unter anderem eine Radtour mit Helmkamera durch die Gemeinde, einen Fahrradklimatest und eine Stärken-Schwächen-Analyse. Auf Basis dessen werden Maßnahmen zur Radverkehrsförderung erarbeitet. In Brixlegg, Landeck, Schwaz, Virgen und Wattens wurden insgesamt 143 Maßnahmen erarbeitet, die nach und nach umgesetzt werden.
Tourismusverband Wilder Kaiser
Mit der web-basierten App www.wilderkaiser.naturtrip.app/welcome können sehr einfach Ausflugsziele gesucht werden, die optimal mit Bahn und Bus erreichbar sind. „Gerade im Ausflugsverkehr steigen viele aus Gewohnheit ins Auto. Dabei sind viele Ausflugsziele durchaus gut mit dem Öffentlichen Verkehr erreichbar. Dieses Projekt wird hoffentlich von vielen Tourismusregionen nachgeahmt“, gratuliert Valentina Kofler.
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