Arbeitszeit und Arbeitswert stehen im Brennpunkt der SPÖ-Frauen

Gabi Schiessling, Selma Yildirim, Victoria Weber | Foto: SPÖ / Hitthaler
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„Fragen rund um Arbeitszeit und Arbeitswert stellen die SPÖ-Frauen heuer ab dem Internationalen Frauentag in den Mittelpunkt. Teils unerwünschte Teilzeitarbeit auf der einen und zu viele Überstunden auf der anderen Seite verursachen zunehmend Druck und Stress. Aber auch die unterschiedliche Bewertung von beispielsweise technischer und sozialer Arbeit werden wir thematisieren“, schildert die Tiroler Frauenvorsitzende Selma Yildirim.

SPÖ-Frauen laden zum Dialog ein

Die SPÖ-Frauen wollen mit Frauen in den Dialog treten. In verschiedenen Aktionen sollen Frauen die Möglichkeit haben, ihre Ideen und Forderungen einzubringen. Die Ergebnisse werden dann bei der SPÖ-Bundesfrauenkonferenz im Herbst präsentiert und beschlossen.

Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern

Die Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern sind in Österreich nach wie vor groß. Im EU-Vergleich liegt Österreich vor Estland an vorletzter Stelle. 2014 betrug der Unterschied 22,9%. Im Bundesländervergleich ist Tirol nach wie vor an drittletzter Stelle. Nur Oberösterreich und Vorarlberg sind noch schlechter.

Partnerschaftliche Aufteilung der bezahlten und unbezahlten Arbeit

Der Großteil der unbezahlten Arbeit wird immer noch von Frauen gemacht. Die SPÖ-Frauen wollen eine partnerschaftliche Aufteilung der bezahlten und unbezahlten Arbeit.

Altersarmut bei Frauen

„Die beim Pensionsgipfel in der Vorwoche beschlossene Erhöhung der Ausgleichszulage für Alleinstehende auf 1000,- Euro bei mehr als 30 Beitragsjahren, sehe ich daher positiv. Davon profitieren Frauen mit niedrigen Einkommen.“, so GRin Victoria Weber. Sie stellt aber auch klar, dass an den Ursachen dafür gearbeitet werden muss. Es müsse an einer besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie gearbeitet werden.

Teilzeit ist weiblich – Einbußen beim Gehalt und in der Pension

Immer mehr Frauen sind teilzeitbeschäftigt. In Österreich ist das ungefähr jede zweite Frau. Sie hat dadurch Einbußen beim Gehalt und später bei der Pension. „Teilzeit ist für viele vor allem dann interessant, solange ihre Kinder klein sind. Wir wollen, dass Frauen die Chance haben, aus der Teilzeitfalle wieder herauszukommen“, sind sich die Politikerinnen einig. Ab 2016 gibt es ein Informationsrecht für Teilzeitbeschäftigte.

Arbeit neu bewerten und gerecht entlohnen

Es gibt nach wie vor große Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern. Diese beruhen vor allem darauf, dass "typisch" weibliche Berufsfelder nach wie vor schlechter entlohnt werden. Das sind vor allem Sozial- und Dienstleistungsberufe, technische Berufe werden meist besser entlohnt. „Eine gesellschaftspolitische Diskussion zur Neubewertung von Arbeit ist daher notwendig“, so die SPÖ-Frauen.

Zahlen und Fakten

(Quelle Statistik Austria, AK OÖ)

  • Die Lohnschere zwischen Frauen und Männern liegt bei 22,4 Prozent.
  • Viele Beschäftigte klagen über eine schlechte work-life-balance.
  • Mehr als ein Viertel aller Beschäftigten arbeitet mehr als 40 Stunden pro Woche, jede/r Zehnte sogar mehr als 45 Stunden.
  • Besonders schwierig ist die Situation von Alleinerzieherinnen. Vereinbarkeit von von von Beruf und Familienleben gelingt kaum.
  • Die Arbeitszeit von Frauen und Männer klafft auseinander. Besonders deutlich wird dies, wenn Kinder im Haushalt sind. Während Frauen mit Kindern weniger Stunden arbeiten, weiten Väter ihre Arbeitszeit sogar noch aus.
  • Zwei Drittel der unbezahlten Arbeit leisten noch immer Frauen.
  • Jede zweite Frau in Österreich arbeitet Teilzeit und hat dadurch Einbußen beim Einkommen und bei der Pension.

Einkommensunterschiede

Durchschnittliche Jahres-Bruttobezüge der ArbeitnehmerInnen mit ganzjährigen Bezügen und Vollzeitbeschäftigung 2013:

    Österreich:

  • Einkommen der Männer: 47.985 €
  • Einkommen der Frauen: 37.219 €
  • Einkommensunterschied in Prozent: 22,4 %
  • Tirol:

  • Einkommen der Männer: 45.067 €
  • Einkommen der Frauen: 33.758 €
  • Einkommensunterschied in Prozent: 25,1 %
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