Community Nursing
Arzl und Mühlau als Projektregion

Pilotprojekt Community Nursing: Stadt hofft auf Förderzusage für Innsbruck | Foto: Foto: ACP prod/Fotolia.com
  • Pilotprojekt Community Nursing: Stadt hofft auf Förderzusage für Innsbruck
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INNSBRUCK. "Communitiy Nursing" heißt wohnortnahe Gesundheitsförderung, Beratung und Prävention. Für die Pflegeunterstützung zu Hause wird damit ein Angebot für ältere Menschen und ihre pflegenden Angehörigen geschaffen. Initiiert von der Stadt Innsbruck und Vizebgm. Johannes Anzengruber liegt aktuell ein Förderansuchen für die Projektregion Arzl und Mühlau vor.

Förderantrag

Seit Ende letzten Jahres können Städte, Gemeinden und Sozialhilfeverbände einen Förderantrag zu Pilotprojekten für Community Nursing stellen. Bis zu 150 Pilotprojekte würden dadurch in Österreich etabliert werden. „Bis heute gibt es im Stadtgebiet von Innsbruck kein kostenloses Angebot zur theoretischen und praktischen Unterstützung von pflegenden Angehörigen. Für Betroffene ist es oft schwierig, sich zielgerichtete Informationen einzuholen und passende Unterstützung zu bekommen“, weist Anzengruber, selbst ausgebildeter Gesundheitswissenschaftler auf die prekäre Situation hin. Mit dem Förderzuschlag sähe er eine große Chance, die hiesige Situation der Pflege- und Betreuungsstruktur stark zu verbessern.

Projektregion

Die Projektregion mit den Innsbrucker Stadtteilen Arzl und Mühlau haben beide einen eher dörflichen und kleinstrukturierten Charakter. Arzl weist eine etwas überdurchschnittliche Seniorenquote auf, während Mühlau leicht unterdurchschnittlich abschneidet. Für die ältere Bevölkerung besteht jedoch die Gefahr der Vereinsamung und Unterversorgung, da Einrichtungen des täglichen Lebens meist nicht fußläufig erreichbar sind. „Mit dem niederschwelligen Angebot Community Nursing soll der Verbleib älterer Menschen im eigenen Zuhause unterstützt werden“, betont der für Gesundheit und Soziales zuständige Vizebürgermeister. Community Nurses haben mindestens zwei Jahre Berufserfahrung und sind diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegepersonen. Sie sind in einem eigenen Stützpunkt oder einer Ordination mit Sprechstunden tätig. Zusätzlich erledigen sie bei Bedarf auch Hausbesuche bei den pflegebedürftigen, meist älteren Menschen und ihren Angehörigen. „So kann eine stationäre Unterbringung so lange wie möglich vermieden, die Angehörigen unterstützt und beraten, sowie die Kosten reduziert werden – dies bei gleichzeitiger Steigerung der Pflegequalität.“ Der Bedarf wird u.a. durch den Pflege- und / oder Betreuungsbedürftigen selbst, durch Angehörige, Hausärzte, Sozialarbeiter oder etwa die TirolKliniken übermittelt.

Zusammenarbeit mit UMIT und ISD

Die Community Nurse, die integraler Bestandteil der Mobilen Dienste der Innsbrucker Soziale Dienste GmbH werden soll, vernetzt also bestehende Strukturen, nimmt gegenüber Systempartnern ihre Rolle als Ansprechpartner und Interessensvertretung wahr, organisiert Info- und Fortbildungsveranstaltungen und liefert Informationen hinsichtlich der Bedürfnisse von betreuungs- und pflegedürftigen Menschen an relevante Stellen. „Bei einem positiven Bescheid wird das Projekt in Kooperation mit der UMIT und in Zusammenarbeit mit den Innsbrucker Sozialen Diensten, dem größten Gesundheitsdienstanbieter Tirols und 100% Tochter der Stadt Innsbruck durchgeführt werden“, erklärt Anzengruber. „Zusammenfassend kann man sagen, dass durch die Unterstützungs- und Beratungsleistungen der Community Nurse die Betreuungs- und Pflegequalität im Bereich der pflegenden Angehörigen deutlich gesteigert und die Entscheidungs‐ und Handlungsfähigkeit durch entsprechende Informations‐ und Beratungsangebote entsprechend gefördert würden.“

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