Städtische ÖVP
Bürgerliche graben parallel an mehreren Baustellen

Florian Tursky ist als "Wunderwuzi" der die ÖVP einen soll, im Gespräch.  | Foto: Roland Ferrigato
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  • Florian Tursky ist als "Wunderwuzi" der die ÖVP einen soll, im Gespräch.
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Die vergangene Gemeinderatssitzung offenbarte, dass die bürgerlichen Fraktionen der ÖVP und der Liste "Für Innsbruck" gleich an mehreren Baustellen zu arbeiten haben. Zum einen verärgerte Wirtschaftsstadträtin Christine Oppitz-Plörer die eigene Klientel, zum anderen offenbarte sich, dass beide Parteien momentan mehr Gräben öffnen als zuschütten. 

INNSBRUCK. In der ÖVP rumort es gewaltig. Just am Tag der Gemeinderatssitzung vergangene Woche offenbarten Zeitungsberichte, dass die ÖVP mit Staatssekretär Florian Tursky einen neuen Spitzenkandidaten für die Gemeinderatswahlen im kommenden Jahr in den Wahlkampfring werfen möchten. Er solle dann den bisherigen Vizebürgermeister Johannes Anzengruber beerben. Dieser genießt aber laut einer im Februar durchgeführten Umfrage, die der Wirtschaftsbund in Auftrag gegeben hatte, durchaus das Vertrauen in der Bevölkerung. Von den im Rahmen der Studie befragten 420 Personen würden demnach 23 bis 25 Prozent Anzengruber als Bürgermeister präferieren. Trotz des heftigen Gegenwinds, der Bürgermeister Georg Willi nach seinen zahlreichen Alleingängen im Gemeinderat entgegenbläst, würden noch immer 26 bis 28 Prozent der Befragten ihn weiterhin am liebsten als Bürgermeister sehen. Christine Oppitz-Plörer wünschen sich hingegen nur mehr 18 bis 20 Prozent.

Florian Tursky ist als "Wunderwuzi" der die ÖVP einen soll, im Gespräch.  | Foto: Roland Ferrigato
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Bozner Platz und ÖVP ein Baustelle

Speziell in Sachen Bozner Platz wurde die Gespaltenheit in den Bürgerlichen Fraktionen sichtbar. Medienwirksam waren Teile der ÖVP und die gesamte Fraktion von FI vergangenen Woche zu einer Pressekonferenz ausgerückt, um den Umbau fürs Erste zu beerdigen. Vizebürgermeister Anzengruber und der Klubobmann der ÖVP fehlten. Ersterer hatte sich klar für den Umbau, den die Wirtschaftstreibenden der Stadt dringend fordern, ausgesprochen. Die Wirtschaftsstadträtin Oppitz-Plörer sah jedoch eine fehlende solide Mehrheit für das Projekt und riss damit nicht nur Gräben zwischen ihr und den Wirtschaftstreibenden auf, sondern machte auch die Gräben zwischen und innerhalb der bürgerlichen Fraktionen sichtbar. Gräben, die nun ein "neuer" zuschütten soll? 

Landesparteichef Anton Mattle schweigt zur Debatte rund um die städtische ÖVP.   | Foto: ROLAND SCHLAGER / APA / picturedesk.com
  • Landesparteichef Anton Mattle schweigt zur Debatte rund um die städtische ÖVP.
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Mattle schweigt

Das wollten die BezirksBlätter auch von Landesparteichef und Landeshauptmann Anton Mattle wissen. Antwort – Fehlanzeige. Mattle will im Moment weder eine Stellungnahme zur Personalie Tursky, noch zu Gerüchten um eine weitere mögliche Kandidatin, die EU-Abgeordnete, Barbara Thaler, abgeben. Auch die Umfrage, die die ÖVP momentan bei 19 bis 21 Prozent Wählerstimmen und die Liste "Für Innsbruck" bei zehn bis 12 Prozent sieht, will der Landeshauptmann genauso wenig kommentieren, wie die Gerüchte um einen kolportierten Alleingang Anzengrubers, sollte man diesen tatsächlich abmontieren. 

Das aktuell stärkste Pferd im Stall der ÖVP.  | Foto: Michael Steger
  • Das aktuell stärkste Pferd im Stall der ÖVP.
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Funkstille auch in der Stadt

Auch vonseiten der ÖVP Stadtpolitiker, gibt es weiterhin keine Stellungnahmen. Vizebürgermeister Johannes Anzengruber verwies auf einen vollen Terminkalender, Klubobmann Christoph Appler reagierte auf Nachfragen der BezirksBlätter nicht. FI-Stadträtin Oppitz-Plörer erteilt in der Zwischenzeit Gerüchten einer Fusion der beiden städtischen ÖVP-Listen eine Abfuhr, einen gemeinsamen Bürgermeisterkandidaten will sie aktuell aber nicht ausschließen. Dieser müsse aber die Qualitäten, die es für das Amt brauche, mitbringen. 

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