Kinderbetreuung

„Corona-Krise darf uns nicht um Jahrzehnte zurückwerfen.“

TIROL. Das Land verabschiedet sich von ganzjähriger und ganztägiger Kinderbetreuung. Für die SPÖ Tirol gehen die Richtlinien zur Unterstützung der privaten Kinderbetreuungseinrichtungen im Zuge der Corona-Krise an der Realität vorbei und werden dazu führen, dass insbesondere die ganzjährigen und ganztägigen Betreuungseinrichtungen in Tirol von der Bildfläche verschwinden.

„Entweder die zuständige Landesrätin Palfrader hat überhaupt keine Ahnung, wie Kinderbetreuung funktioniert, oder wir müssen leider davon ausgehen, dass es sich hier um einen konservativen Angriff auf das Konzept der ganzjährigen und ganztägigen Kinderbetreuung handelt - mitsamt den entsprechenden sozialen Konsequenzen", erklärt Claudia Hagsteiner, Familiensprecherin der neuen SPÖ im Tiroler Landtag.

Deckel von 125 Euro pro Kind

„Der Deckel von 125 Euro pro Kind wird von vielen Trägerorganisationen als maßlose Enttäuschung eingestuft. Es macht überhaupt keinen Sinn, dass Einrichtungen, die nur sechs Stunden täglich geöffnet haben jetzt gleich viel bekommen sollen, wie eine Ganztageskinderkrippe“, so Hagsteiner.

In Tirol lieben die Kosten für Krippenplätzen bei 300 bis 450 Euro liegen. „Mit dem jetzigen Modell wird sich das für sehr viele Betreuungseinrichtungen schlicht und ergreifend nicht mehr ausgehen. Die Lage ist existenzbedrohend", so die Familiensprecherin der neuen SPÖ im Tiroler Landtag.

Politisches Versäumnis

Für sie sei esnschwer bei einem derartigen Angriff auf die ganzjährige und ganztägige Kinderbetreuung an ein politisches Versäumnis zu glauben. „Vielmehr müsse man - leider - von Kalkül ausgehen. „Übrig bleiben sollen ganz offensichtlich nur Einrichtungen mit kurzen Öffnungszeiten. Was bleibt sind Angebote für die Familien, die es sich leisten können, dass ein Elternteil nur wenige Stunden in der Woche arbeitet. Für den Rest gilt: Frauen zurück an den Herd", so Hagsteiner

Sie kündigt abschließend an, dass der SPÖ-Landtagsklub in der kommenden Landtagssitzung einen Dringlichkeitsantrag zur Rettung der ganztägigen und ganzjährigen Kinderbetreuung vorlegen wird.