„Tiroler Fahrlässigkeit“
Dornauer fordert klare Worte von LH Platter, Grüne kritisieren Hoteliers

Nach Ischgl, Jochberg und Hochfügen hätten laut Dornauer die Tirolerinnen und Tiroler, aber auch die Menschen in den restlichen Bundesländern, genau von dieser „Tiroler Fahrlässigkeit“ die Nase gestrichen voll | Foto: Pixabay (Symbolbild)
  • Nach Ischgl, Jochberg und Hochfügen hätten laut Dornauer die Tirolerinnen und Tiroler, aber auch die Menschen in den restlichen Bundesländern, genau von dieser „Tiroler Fahrlässigkeit“ die Nase gestrichen voll
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TIROL. In letzter Zeit wurde wiederholt über den Aufenthalt ausländischer Gruppen in Tirol berichtet. Der Tiroler SPÖ-Chef Georg Dornauer fordert nun von Landeshauptmann Platter ein härteres Durchgreifen. Die Tiroler Grünen sparen ebenfalls nicht mit Kritik am Verhalten der Hoteliers, die vermutlich die südafrikanische Mutation nach Tirol brachten.

Zusätzliches Risiko für Bevölkerung

„Vermeintliche Skilehrer, ausländische Truppen und feiernde Partygäste - in Tirol geht es vielerorts zu, als ob es Corona nicht gäbe. Die Tirolerinnen und Tiroler werden dadurch zusätzlichen gesundheitlichen Gefahren ausgesetzt. Dass die neuesten Virus-Mutationen gerade auch in unserem Bundesland verstärkt auftreten, ist die traurige Bestätigung dafür, dass man es in Tirol eben nicht genau genug nimmt", so der Landesparteiobmann.

Österreich schaut nach Tirol

Nach Ischgl, Jochberg und Hochfügen hätten laut Dornauer die Tirolerinnen und Tiroler, aber auch die Menschen in den restlichen Bundesländern, genau von dieser „Tiroler Fahrlässigkeit“ die Nase gestrichen voll. Er betont: „Ich stelle mir die Frage, welcher vermeintliche Tourismus-Guru derzeit solche Deals einfädelt und wieso die - offenbar bestehenden - gesetzlichen Lücken nicht schon lange seitens des Landes rigoros geschlossen wurden."
Er könne sich nicht vorstellen, dass sich der Corona-Party-Tourismus völlig unbemerkt entwickelt habe. „Wenn ausländische Gäste auf den Skipisten in großen Gruppen feiern, wie es in St. Anton offenbar der Fall ist, dann dürften die offiziellen Stellen bewusst wegschauen. Anders kann man das nicht mehr erklären.“

Abschließend fordert Dornauer den Tiroler Landeshauptmann dazu auf, den touristischen Tricksereien endlich einen Riegel vorzuschieben. „Es braucht jetzt ein klares Signal, dass die Regeln für alle gelten, um dieses Virus endlich in den Griff zu bekommen und ehestmöglich zur Normalität zurückzukehren."

Elite-Soldaten sorgen für Aufregung

Dornauer fordert von Günther Platter zudem auch eine klare Absage an die belgischen Elite-Soldaten, die für ihre Gebirgsjäger-Ausbildung in den kommenden Tagen nach Axams anreisen sollten. „Wir brauchen jetzt keine ausländischen Truppen im Land - so dringend kann eine militärische Übung für die Männer aus Flandern gar nie sein", erklärt er abschließend.

Grünen sparen nicht mit Kritik

Dass es möglicherweise Zillertaler Hoteliers waren, die sich mit der ansteckenderen südafrikanischen Virusvariante bei einem Golfurlaub in Südafrika angesteckt haben, sparen die Tiroler Grünen nicht mit Kritik. „Wenn sich das bewahrheitet, dann geht es einigen Hoteliers offenbar besser als sie die Öffentlichkeit immer glauben lassen. Das wäre ein Affront für die gesamte Branche und ein weiterer Tiefschlag, den wir wie einen Kropf gebraucht haben“, zeigt sich Klubobmann Gebi Mair genervt.

Offenbar haben sich die Hoteliers auch nicht an die Quarantäneregeln bei der Rückreise gehalten, denn Fakt ist, dass sich mehrere Personen mit der südafrikanischen Mutation angesteckt haben. Eine weitere Ausbreitung gilt als wahrscheinlich. „Es gilt jetzt die Ausbreitung unter allen Umständen einzudämmen. Dafür wird die Bevölkerung wohl weitere Einschnitte hinnehmen müssen“, befürchtet Mair. Das Aus für den Skibetrieb in Tirol stehe zumindest im Raum. „Wenn es dazu kommt, wissen die Tiroler*innen bei wem sie sich dafür bedanken können“, ärgert sich Mair.

Umsatzersätze könnten zurückverlangt werden

Der Grüne Klubobmann spricht sich abschließend dafür aus, dass eingehend überprüft werden soll, ob bei Missachtung der geltenden Regeln ausbezahlte Umsatzersätze zurückverlangt werden können. „Wer auf alle Regeln pfeift, kann auch keine Hilfszahlungen aller Österreicher*innen in Anspruch nehmen. Es muss jetzt endlich ein Exempel statuiert werden, sonst werden wir uns noch bis zum St. Nimmerleinstag im Lockdown befinden", nimmt Mair auch Bezug auf die partywütigen Unternehmer*innen in Ebbs, die jungen Leute in St.Anton und Feiern in einem Festwagen in Igls.

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