Kindergruppen fürchten um Finanzen

Kinderbetreuung | Foto: Fotos:  vk
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Sondersubvention soll gestrichen werden – Das Land Tirol zeigt sich über diese Sorge überrascht

Die privaten Kindergruppen Tirols fürchten um die Sondersubvention, die vom Land Tirol gestrichen werden soll. Das Land weist diesen Vorwurf aber entschieden zurück.

(vk). Letzten Mittwoch luden die Plattform Kinderbetreuung Tirol, die Plattform Eltern-Kind-Zentrum und die Selbstorganisierten Kindergruppen Tirols zu einer Pressekonferenz ein, da diese um ihre finanziellen Absicherungen fürchten. 80 % der 182 Einrichtungen für unter 4-Jährige seien in privater Hand. Diese werden finanziell durch eine Förderung vom Land unterstützt. Für die Kindergruppen gab es bisher zusätzlich eine Sondersubvention, mit der eventuelle Löcher in den Budgets gestopft werden konnten. Diese soll laut den Sprechern der privaten Kinderbetreuungsvereine nun gestrichen werden. „Das wäre für zahlreiche Vereine das Aus!“, so Elisabth Pedrini vom Dachverband für Selbstorganisierte Kindergruppen Tirols.

Betteln um Geld
Bei Gemeinden komme es immer darauf an, ob dem Bürgermeister etwas an Kinderbetreuung liegt. Ist das nicht der Fall, wird von Seiten der Gemeinde meist keine Hilfestellung geboten. „Wir wollen aber nicht der Spielball zwischen Land und Gemeinden werden und ständig überall um Geld betteln müssen“, so Ovagem Agaidyan, einer der Sprecher. Außerdem sei bei einer nicht abgesicherten Finanzierung der privaten Einrichtungen der Fortschritt von 20 Jahren Kinderbetreuung gefährdet.

Land sammelte Journalisten ein
Auch ein Vertreter des Landes Tirol hatte an der Pressekonferenz teilgenommen, welcher dann zu einem spontan einberufenen Meeting mit LR Patrizia Zoller-Frischauf lud. Die Landesrätin versuchte dann die Umstände aus ihrer Sicht aufzuklären. „Mich überrascht diese Pressekonferenz, da ich dachte, das Thema wäre geklärt. Die Sondersubvention soll zwar gestrichen werden, aber erst wenn es neue Richtlinien gibt“, so die Landesrätin.

Die Sondersubvention wird dabei in den normalen Förderungssatz eingebunden. Insgesamt gibt es dann ein Budget von rund 2,4 Mio. Euro für die Kindergruppen. Damit wolle Patrizia Zoller-Frischauf verhindern, „dass nur diejenigen, die am lautesten schreien, mehr Geld bekommen.“

Arbeitsgruppe für Richtlinien
Derzeit gäbe es eine Arbeitsgruppe, die einheitliche Richtlinien für die Förderungen von privaten Kindergruppen ausarbeite. Diese sollen genaue Pauschalen für gewisse Altersgruppen festlegen. Bis Herbst sollen diese Richtlinien feststehen. Dann wird es auch keine Sondersubvention mehr geben. „Bis zur Fertigstellung der Richtlinien gibt es sie aber noch“, verdeutlicht Patrizia Zoller-Frischauf ausdrücklich. Im Übrigen hätten 2009 nur 19 von 190 Kindergruppen die Sondersubvention erhalten. Für die politische Zukunft will Zoller-Frischauf ein öffentliches Netz für Kleinkinderbetreuungen aufbauen. Außerdem wolle sie auch, dass die Betreuung nicht mehr bürgermeisterabhängig sei. Wie das die vielerorts bereits leeren Gemeindekosten tragen sollen, wurde aber nicht geklärt.

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