Naturpark Stubaier Alpen für Grüne "Schritt weg vom Brückenschlag"

Im Anschluss an die heutige Regierungssitzung stattete der Nikolaus der Aktion Bruder und Schwester in Not der Tiroler Landesregierung seinen Besuch ab. | Foto: Land Tirol/Wikipil
  • Im Anschluss an die heutige Regierungssitzung stattete der Nikolaus der Aktion Bruder und Schwester in Not der Tiroler Landesregierung seinen Besuch ab.
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NEUSTIFT. Die Landesregierung hat am Dienstag den Startschuss für einen „Naturpark Stubaier Alpen“ beschlossen. Dafür soll ein Beteiligungsprozess im Tal gestartet werden, bei dem sich Gemeinden, GrundbesitzerInnen und Tourismusverantwortliche einbringen können. „Das ist ein wichtiger Impuls für die Region. Wir wollen mit allen Beteiligten – Gemeinden, Tourismusverbände, GrundbesitzerInnen – einen `Naturpark Stubaitaler Alpen` schaffen. Das betrifft die Schutzgebiete Serles-Habicht-Zuckerhütl, Stubaier Alpen und Kalkkögel“, ist LHStvin Ingrid Felipe schon auf lebhafte Diskussionen gespannt.

„Ein Naturpark 'Stubaier Alpen' soll die Schutzgebiete Serles-Habicht-Zuckerhütl, Stubaier Alpen und Kalkkögel umfassen. Damit ist ein zusätzlicher Schritt weg vom Brückenschlag gemacht“, erläutert Klubobmann Gebi Mair (Grüne). Ein Naturpark bedeute zusätzliche finanzielle Mittel des Landes für eine Region. Er sei eine Auszeichnung für die vielfältige Natur und bietetbesondere Bewerbungsmöglichkeiten.

Diesbezüglich stellt VP-Bezirksparteiobmann Tratter klar, dass ein Naturpark keinerlei rechtliche Auswirkungen auf bestehende Schutzgebiete hat. „Vielmehr ist ein Naturpark eine Art Gütesigel, um Projekte, die zur nachhaltigen und ressourcenschonenden Weiterentwicklung einer Region beitragen, zu fördern und voran zu treiben“, so VP-Bezirksobmann und Raumordnungslandesrat Johannes Tratter. „Bei der Schaffung eines Naturparks wird neben der Schutzfunktion auch auf die Verbesserung der regionalen Wertschöpfung großer Wert gelegt“, sieht LR Tratter im Entwicklungsprozess auch Chancen für die heimische Wirtschaft. Abschließend hält der Bezirksparteiobmann einmal mehr fest: „Ein Naturpark kann nur dann ein Erfolg werden, wenn alle Bedenken gehört und alle Betroffenen eingebunden werden. An den Bürgermeistern, Grundbesitzern und Touristikern vorbei soll und darf hier nicht agiert werden!“

Auch die ARGE-Brückenschlag sieht das anders als die Grünen: "Der Naturpark ist zu begrüßen, weil wir dann unsere Management-Konzepte zur Umsetzung bringen können. Den Brückenschlag behindert dies nicht."

Gleichzeitig hat die Landesregierung eine Vergrößerung des Landschaftsschutzgebietes Serles-Habicht-Zuckerhütl um 45 Hektar beschlossen. Damit verbunden ist ein Flächentausch, der den Stubaier Gletscherbahnen grundsätzlich die Errichtung einer windstabilen 3S-Bahn ermöglicht. Eine Reihe naturschutzrechtlicher Verfahren dazu ist jedoch noch ausständig.

Lob dazu kommt von WK-Präsident Jürgen Bodenseer: „Das ist für die Entwicklung des Stubaitals extrem wichtig. Heuer war die Gletscherbahn wegen des Föhns bereits mehrere Tage geschlossen. Das kann sich die Region auf Dauer nicht leisten“, ist Präsident Bodenseer überzeugt.

Darüber hinaus wurde auch das Tiroler Skigebiets- und Seilbahnprogramm verlängert. „Das Seilbahnprogramm ist ein wichtiges Instrument für Qualitätsverbesserung in bestehenden Skigebieten und gegen Erschließungsdruck auf bisher unberührte Gebiete“, erklärt Gebi Mair. Für die Wirtschaftskammer habe sich das Seilbahnprogramm bestens bewährt, betont Bodenseer. Er sieht in den Beschlüssen eine Chance für den Brückenschlag: "Tirol braucht seine Einzigartigkeiten um interessant und attraktiv zu bleiben. Mutige Entscheidungen und visionäres Denken sind jetzt wichtiger denn je. Aus diesem Grund ist zusätzlich der Brückenschlag über die Kalkkögel mehr als notwendig. Diese Vorgangsweise, nämlich etwas zuzulassen und gleichzeitig das Schutzgebiet zu erweitern, ist geradezu eine Bedienungsanleitung für die Erlebnisbahn Kalkkögel. Gleichzeitig einen Naturpark zu schaffen zielt genau in dieselbe Richtung und ist ein weiterer Baustein für die positive Behandlung des Brückenschlages."

„Ich freue mich sehr, dass mit dem Seilbahnprogramm wie von vielen Umweltbewegten gefordert weiterhin ein strenges Instrument mit klaren Regeln zur Verfügung steht“, so LHStvin Ingrid Felipe.

In Bezug auf die Aussage der Grünen, dass damit ein Schritt weg vom Brückenschlag getan wäre, hält der Wirtschaftsbund fest: "Diese beiden Projekte stehen sich nicht im Weg. Von Seiten des Wirtschaftsbundes gibt es weiterhin ein klares ,Ja' zum Brückenschlag über die Kalkkögel."

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