Wem gehört die Stadt noch?
Protestaktion für leistbaren Wohnraum
Im Rahmen einer Pressekonferenz im öffentlichen Raum inmitten der Maria-Theresien-Straße stellen die gewerkschaftliche Linke und die Gemeinderatsfraktion der Alternativen Liste Innsbruck (ALi) die Frage, wem die Stadt gehört. Mit ihrer Protestaktion machen sie gegen explodierende Miet- und Immobilienpreise mobil.
INNSBRUCK. 1970 Euro Miete für eine 70 Quadratmeter-Wohung. Das geht vielen Innsbruckern, der gewerkschaftlichen Linken und der Gemeinderatsfraktion ALi rund um GR Mesut Onay zu weit. Aus diesem Grund fand bereits vor dem Sommer eine öffentlich wirksame Protestaktion statt. Bei der zweiten Veranstaltung klebte man die Grundrisse einer aus Sicht der Veranstalter überteuerten 3-Zimmer-Wohnung auf den Boden vor der Anna-Säule. Aus dieser verkündete der Gemeinderat seine eindeutige Forderung: "Wir wollen 2030 keine Stadt der Immobilienspekulation und des Leerstandes sein, in der die Bevölkerung immer mehr aus der Stadt gedrängt wird, sondern eine Stadt der Menschen, in der die InnsbruckerInnen mit dem Einkommen auskommen und ein lebenswertes, bezahlbares Leben genießen können. Dafür braucht es sofort Schutzmaßnahmen für leistbares Wohnen und einen Riegel vor Wohnraumspekulation und spekulativem Leerstand in Innsbruck,” so Onay.
Leerstand
Hintergrund sind auch die Berechnungen von Jens Weise der von einem Leerstand von mindestens 6.700 Wohnungen ausgeht. Dies würde unter der Annahme, dass die durchschnittliche Wohnung eine Größe von 65 Quadratmetern hat, einer Fläche von umgerechnet 61 Fußballfeldern entsprechen, also dem Wohnraum für tausende Menschen. Der ALi-Wohnbaureferent Roland Steixner wiederum sieht die Miet- und Immobilienpreise bei gebrauchten Wohnungen noch stärker steigen als bei neuen, was gerade Menschen mit niedrigerem Einkommen hart treffe: Der sogenannte freie Markt lässt Menschen mit geringen Mitteln im Regen stehen," macht Steixner deutlich. Dabei ist Wohnen ein Grundrecht, an dem viel mehr dranhängt als nur die Frage nach einem Dach über dem Kopf, wie Evi Kofler, Obfrau der Gewerkschaftlichen Linken, eindringlich zu bedenken gibt.
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