Stadt verschenkt 29.000 €

Olympia | Foto: Foto: Hassl

Trotz Budgetmangels verschleudert Stadt Innsbruck Tausende Euro an Großverdiener

Spendabel zeigte sich am vergangenen Donnerstag eine Mehrheit des Innsbrucker Gemeinderates gegen die Stimmen der Grünen. Jedem olympischen Medaillen-Gewinner aus Innsbruck wurden mehrere Tausend Euro zugesprochen.

(gstr). An allen Ecken und Enden muss in der Stadt gespart werden. Sozialvereine, Kulturvereine und Sportvereine müssen heuer mit einem teils stark gekürzten Subventionszuschuss haushalten. Sowohl Bgm. Christine Oppitz-Plörer als auch die restlichen Mitglieder der Stadtregierung werden nicht müde, den Sparwillen in der Bevölkerung zu beschwören und auf die triste Finanzsituation der Kommunen im Allgemeinen und der Stadt Innsbruck im Besonderen zu verweisen. Vergangenen Donnerstag war jedoch alles anders. Auf Antrag der Stadtregierung wurde den Olympia-Medaillen-Gewinnern, welche aus Innsbruck stammen oder bei einem Innsbrucker Sportverein gemeldet sind, eine Sonderprämie zuerkannt. Für Gold erhalten die Sportler 7.000 Euro, für Silber 5.000 Euro und für Bronze 3.000 Euro – so der Beschluss des Gemeinderates gegen die Stimmen der Grünen.

ÖSV-Stars räumen ab
Konkret erhalten die Skisprung-Asse Gregor Schlierenzauer und Andreas Kofler je 7.000 Euro und Skirennläuferin Elisabeth Görgl 3.000 Euro. Alle drei hatten um diese „Subvention“ weder angesucht noch gebeten und dürften ihren Lebensunterhalt auch ohne diese Steuermittel locker bestreiten können. Auf diesen Umstand abzielende Kritik von Grün-GR Martin Hof wurde von Mitgliedern der Regierungsfraktionen mit wutentbrannten Schrei-Eskapaden beantwortet, welche die Diskussionskultur im „Hohen Haus“ der Stadt Innsbruck einmal mehr ins Bodenlose absacken ließen. Denn an der Tatsache, dass die Genannten internationale Superstars sind, welche durch ihre Sponsoren Millionen verdienen, änderten auch die Beschimpfungen gegenüber der Grün-Fraktion nichts. Dabei sei noch einmal angemerkt, dass weder Görgl noch Kofler noch Schlierenzauer eine finanzielle Leistung der Stadt eingefordert hatten.

Eine andere Situation liegt bei Silbermedailliengewinnerin Nina Reithmayer vor. Die Innsbrucker­in ist als Rodlerin in einer Sportart tätig, wo definitiv nicht das große Geld zu holen ist. Dass ihr 5.000 Euro für den zweiten Platz in Vancouver zugesprochen wurden, wird der Spitzensportlerin mit Sicherheit helfen. Selbiges gilt im Übringen auch für die Paralympics-Super-G-Siegerin Claudia Lösch, die sich über 7.000 Euro freuen darf.

„Treffsicherheit erhöhen“
Der momentane interemistische Obmann des Sportausschusses, Andreas Wanker, hatte den Sonderzahlungen zwar zugestimmt, räumt jedoch ein, dass er mit der Situation „nicht ganz glücklich ist“. „Die Diskussion hat klar gezeigt, dass wir uns im Ausschuss Gedanken machen müssen, wie wir diese Angelegenheit für die Zukunft regeln. Die Treffsicherheit dieser Gelder muss verbessert werden“, erklärt Wanker.

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