Tratter: "Bisher hat noch keiner Blei zu Gold machen können"
LR Johannes Tratter sieht Maßnahmen zur Leerstandsmobilisierung "skeptisch" – zu wenig Erfolge.
"Leider sind solche Erhebungen immer ein Stück Kaffeesud-Lesen", warnt Wohnbau-LR Johannes Tratter (VP). Vergangene Woche preschte Innsbrucks Planungsstadtrat Gerhard Fritz (Grüne) mit der Zahl 3.000 vor. So viele Wohnungen stünden in Innsbruck angeblich leer. Das ergebe sich aus den Stromablesedaten der IKB – aus Sicht der FPÖ ist diese Erhebung ein "datenschutzrechtlicher Skandal".
"Gute Idee, wenig Erfolg"
Die Herausforderung, leerstehende Wohnungen zu mobilisieren, sei überall dieselbe – "von Bregenz bis Wien, von Bozen bis München", betont Tratter. In Vorarlberg habe man daher das Projekt "Sicher vermieten" ins Leben gerufen. Dabei bringen Wohnungseigentümer ihre Liegenschaften in einen Pool ein und erhalten einen Großteil der Mieteinnahmen. Das Risiko und die Arbeit trägt ein gemeinnütziger Wohnbauträger. "Dieses sogenannte 'Vorarlberger Modell' hat mir sehr gut gefallen. Deshalb habe ich die Umsetzung intensiv beobachtet. Der Erfolg ist aber bislang sehr überschaubar", so Tratter. Erklären kann er sich die geringe Akzeptanz dieses Modells nicht. "Wir werden aber die Evaluierung weiter beobachten. Sobald es ein System gibt, das funktioniert, werden wir das auch in Tirol umsetzen", verspricht der Wohnbaulandesrat. Derzeit stünde der Verwaltungsaufwand aber noch in keiner Relation zum Nutzen.
"Mietkauf weiter forcieren"
Das wirksamste Mittel für leistbares Wohnen ist für Tratter immer noch der geförderte Wohnbau: "In diesem Bereich ist Tirol Spitzenreiter." Daher wolle das Land vor allem Mietkauf-Projekte forcieren, um "leistbares Eigentum" zu schaffen – neben dem klassischen sozialen Wohnbau.
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