Polit-Ticker
Über den Umgang mit dem Defi und die Wohnungsvergabeliste

Die Kombination aus Erster Hilfe durch den Menschen und den Einsatz eines Defibrillators kann Leben retten. | Foto: ÖRK/M. Hechenberger
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  • Die Kombination aus Erster Hilfe durch den Menschen und den Einsatz eines Defibrillators kann Leben retten.
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Eine Defi-Info-Kampagne soll über den richtigen Einsatz des Defibrillator im Notfall informieren. Die politische Aufregung um die zweite Wohnungsvergabeliste bleibt bestehen. War im Vorfeld vom Zusammenbruch des Wohnungssystems die Sprache, wird die Liste jetzt als Rohrkrepierer bezeichnet.

INNSBRUCK. "Eine Informationskampagne über den richtigen Umgang mit Defibrillatoren ist für die Stadt Innsbruck dringend notwendig, um möglichst vielen Menschen mit akuten Herzproblemen das Leben zu retten", erklärt der Seniorenbund in einer Aussendung. Der Innsbrucker Gemeinderat hat in seiner letzten regulären Sitzung vor der Sommerpause auf Antrag des Tiroler Seniorenbundes einstimmig beschlossen, eine solche lebensrettende Kampagne durchzuführen. „Bei schweren Herzrhythmus-Störungen zählt jede Sekunde, denn mit jeder Minute sinkt die Überlebenswahrscheinlichkeit um 10 Prozent. Deshalb ist es wichtig, schnell, sicher und richtig zu handeln. Möglichst viele - am besten alle - Bürgerinnen und Bürger müssen wissen, wie ein Defibrillator im Notfall richtig eingesetzt wird. Im Ernstfall ist man aufgeregt, deshalb muss die Bedienung vorher einmal gezeigt und dann geübt werden, damit keine Fehler passieren. Es wäre fatal, wenn Menschen im Falle eines Herznotfalls dieses lebensrettende Spezialgerät nicht einsetzen würden, nur weil sie aus Unwissenheit Angst vor der Bedienung haben“, so der Antragsteller GR Reinhold Falch vom Tiroler Seniorenbund.

Möglichst viele - am besten alle - Bürgerinnen und Bürger müssen wissen, wie ein Defibrillator im Notfall richtig eingesetzt wird.  | Foto: Pössenbacher / Symbolbild
  • Möglichst viele - am besten alle - Bürgerinnen und Bürger müssen wissen, wie ein Defibrillator im Notfall richtig eingesetzt wird.
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HERZsicher

Die Stadt Innsbruck hat gemeinsam mit den Tiroler Kliniken und allen Einsatzorganisationen bereits vor Jahren die Initiative "HERZsicher Innsbruck" ins Leben gerufen, um die Ersthilfe bei akuten Herzproblemen zu verbessern. Im Rahmen dieser Initiative wurden schon mehr als 50 Defibrillatoren an öffentlichen Orten in Innsbruck aufgestellt, und mehrere hundert Personen wurden in der Anwendung dieser Geräte unterwiesen. „Diese Initiative hat damit einen wichtigen Schritt zur Verbesserung der Herznotfallversorgung in der Stadt getan. Jetzt müssen wir den zweiten Schritt setzen, nämlich die Ausbildung intensivieren, damit möglichst viele Ersthelferinnen und Ersthelfer die installierten Geräte im Ernstfall auch bedienen können“, so Falch abschließend.

Die Stadt Innsbruck hat gemeinsam mit den Tiroler Kliniken und allen Einsatzorganisationen die Initiative "HERZsicher Innsbruck" ins Leben gerufen. | Foto: IKM/Steinacker
  • Die Stadt Innsbruck hat gemeinsam mit den Tiroler Kliniken und allen Einsatzorganisationen die Initiative "HERZsicher Innsbruck" ins Leben gerufen.
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Rohrkrepierer

Dass sich aktuell nur eine Person auf der durch FP, VP, FI und anderen Fraktionen durchgedrückten zweiten Wohnungsvergabeliste befindet und zehn andere aufgrund zu hoher Einkommen bzw. zu geringer Wohnbelastung nicht aufgenommen werden konnten, bestätigt die Innsbrucker Grünen in ihrer Kritik am Vorgehen der rechts-konservativen Achse. "Der rechts-konservative Klientelismus, der günstige Stadtwohnungen an die oberen Prozent bringen sollte, ist ein Rohrkrepierer schlechthin," kommentiert GR Dejan Lukovic. Denn die Einkommen, die durch die zweite Vergabeliste abgedeckt werden sollten, sind meilenweit vom tatsächlichen Mittelstand entfernt: "Wenn eine Familie mit zwei Kindern bis zu 8000€ Netto verdienen kann und trotzdem eine städtische Wohnung erhalten soll, hat das nichts mehr mit dem Mittelstand, sondern Versorgung des eigenen Klientels zu tun", bringt Lukovic die Absichten der rechts-konservativen Achse auf den Punkt, wie sie jüngst auch die Beschlüsse zur Innstraße 115 offenbarten. Wenn dann nach Monaten der Diskussion und medialer Fläche die Nachfrage so gering ist, müssen sich selbst die rechts-konservativen Parteien eingestehen, dass die Spaltung der Innsbrucker Bevölkerung in zwei konkurrierende Listen, die fast alle unter den hohen Mietpreisen leiden, keine gute Idee war. "Was es braucht, sind spezifische Maßnahmen für jene, die wenig verdienen als auch für den tatsächlichen Mittelstand. Beiden wollen wir helfen und wir hoffen, dass die von der FP angeführte rechts-konservative Achse ihr populistisches Spiel sein lässt und nach diesem Rohrkrepierer auch echte Maßnahmen umsetzen möchte", schließt Lukovic.

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Ende der Mittelstandsliste

Die Alternative Liste Innsbruck (ALi) sieht sich in ihrer Kritik an der zweiten Vergabeliste durch die jüngsten Meldungen über das geringe Interesse erneut bestätigt. "Diese zweite Liste wird den Wohnbedarf derjenigen nicht decken, die sich das Leben in der Stadt nicht leisten können. Für diejenigen, die sich neu vormerken lassen können, sind die ausfinanzierten Wohnungen großteils uninteressant," macht GR Mesut Onay deutlich. Es sein ein gravierender Fehler gewesen, diese Liste überhaupt zu beschließen. "Wohnungsamt, Stadtplanung und ein Rechtsgutachten sprechen eine deutliche Sprache. Mit dem Beschluss der zweiten Vergabeliste hat die Stadt den von ihr selbst mehrheitlich ausgerufenen Wohnungsnotstand konterkariert und eine Vergabeliste geschaffen, die an den Bedürfnissen der Menschen vorbeigeht. Dieser Schildbürgerstreich muss umgehend ein Ende haben," so Onay abschließend, der ein Ende der zweiten Vergabeliste fordert."

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