Werststoffhof (Video)
Umweltschutz und Nachhaltigkeit auf einer neuen Ebene

Mit einem Wertstoffhof soll das Recycling weiterentwickelt werden. | Foto: BezirksBlätter
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  • Mit einem Wertstoffhof soll das Recycling weiterentwickelt werden.
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INNSBRUCK. Im Westen von Innsbruck soll ein zweiter Recyclinghof errichtet werden. LA Evelyn Achhorner hat im Gemeinderat die Idee des Werststoffhofs in die Diskussion eingebracht.

Recyclinghof West

Im Dezember Gemeinderat wurde über den Antrag "Neuerrichtung Recyclinghof im Westen, Berücksichtigung in den Voranschlägen der Landeshauptstadt Innsbruck für die Finanzjahre 2022 und 2023 von GR Depaoli diskutiert. Dabei hat GR Achhorner für die Konzeption eines "Wertstoffhof" mit zusätzlichen Angeboten wie Flohmärkte, Repair-Cafes oder Second Hand plädiert. Der Antrag wurde dem StS zugewiesen.

Interview

BezirksBlätter: Sie sehen den Wertstoffhof als Weiterentwicklung des bestehenden Recyclinghofes?
EVELYN ACHHORNER:
Ja, unbedingt. Wenn man Umweltschutz und Nachhaltigkeit ernst nimmt, muss jedes Produkt, jedes Material auf seine Wiederverwertbarkeit  untersucht werden. Angesichts der rasant steigenden Rohstoff- und Energiepreise können wir uns eine Verschwendung dahingehend nicht mehr leisten. Das beginnt mit dem kleinen Produkt aus Plastik über das Handy bis zum Ziegel. Besonders Bauabfälle haben viel wiederverwertbares und Elektrogeräte sind wahre Wertstoffquellen. Da die primären Rohstoffquellen knapp werden, müssen wir den sekundären Materialstoffmarkt erschliessen. Man nennt das auch Urban Mining, also Bergbau in städtischen Gebieten. Der erste Schritt dazu ist natürlich das sammeln und dazu braucht es einen zentralen Platz. Einen Wertstoffhof. Je besser die Sammlung und Vorsortierung funktioniert, desto rationeller und effizienter die Weiterbehandlung.

Ein wichtiger Bestandteil für Sie ist das Recycling im Privatbereich durch die Schaffung eines Flohmarktes und Repair Cafes?

Das wäre die optimale Kombination. So können Produkte, die noch in Ordnung sind, einen neuen Interessenten finden und Ware, der vielleicht nicht viel fehlt, kann repariert werden.
Oder man bekommt Unterstützung beim reparieren. Hier können auch Kinder und Jugendliche lernen, was man alles richten kann und nicht gleich wegwerfen muss. So werden sie erkennen, dass besonders Plastikspielzeug nicht reparierbar ist und ein kurzes Leben hat. Dadurch können auch handwerkliche Fähigkeiten entdeckt und gefördert werden. Wer hat nicht Elektrogeräte zu Hause, die nicht mehr funktionieren, wo aber oft nicht viel fehlt. Meist ist es ein Gewusst wie. So kann ich im Wertstoffhof was hinbringen und vielleicht ein anderes Produkt finden und mitnehmen. "Shoppen am Recyclinghof" und Second Hand-Philosophie.

LA DI Achhorner fordert einen Wertstoffhof. | Foto: Achhorner
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Die Planung einer entsprechenden Anlage im Westen Innsbrucks scheint durch GR-Beschlüsse konkreter zu werden, soll dieser Hof dasselbe Angebot wie der Recyclinghof in der Rossau aufweisen?
Es ist dringend notwendig, im Westen von Innsbruck einen zweiten Recyclinghof zu errichten. Mit diesem könnte man ein völlig neues Konzept als Wertstoffhof mit angeschlossenen Verwertungsmöglichkeiten wie Secondhandladen oder Flohmarkt schaffen. Eine Zusammenarbeit mit Sozialvereinen wie Horuck, ein Repair Cafe mit Beratungs- und Schulungsangebot bis zur Zusammenarbeit mit der Bauakademie, um Baustoffe wiederzugewinnen, ist anzudenken.

Soll oder kann ein Wertstoffhof auch in Sachen Umwelterziehung eine Rolle spielen?
Genau das wäre ein wichtiges Ziel. Viele Menschen wissen nicht, wo und wie man etwas richtig entsorgt, was man wiederverwenden oder weiternutzen kann. Dieses Angebot soll auch von Schulen genutzt werden, denn hier beginnt das Bewusstsein für den Umweltschutz. Es ist interessant zu wissen, was mit den Produkten passiert, wohin sie gehen, was man draus machen kann. Wie sieht das Leben aus von der Produktion bis zum Ende eines Produkts? Wie viel Energie braucht es? Hier geht es auch um Lifecycle Costs. Beratung ist die Grundlage für ein gutes Nachhaltigkeitskonzept.

Video

Redebeitrag LA DI Evelyn Achhorner im Gemeinderat

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LA DI Achhorner fordert einen Wertstoffhof. | Foto: Achhorner
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