Rollschuhsport
Blaue Flecken und Feminismus: Fearless Bruisers

Foto: Oetzbrugger
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Vollkontaktsport auf Rollschuhen, das ist Roller Derby. Im Jänner 2016 wurde das erste Roller Derby Team in Innsbruck gegründet: die Fearless Bruisers.

Roller Derby

Roller Derby ist in den 30er Jahren in den USA entstanden, wurde aber erst in den 2000er Jahren wiederentdeckt. Obwohl es auch vereinzelt Männerteams gibt, ist es hauptsächlich ein Frauensport, der außerdem für Feminismus und Emanzipation steht. Ursprünglich war die Sportart, ähnlich wie das Wrestling, inszeniert, doch diese Zeiten sind vorbei. Ebenfalls dem Wrestling ähnlich mutet die Sportart für Außenstehende eher brutal an. „Blaue Flecken bekommt man da schnell und auch eine geprellte Rippe kann vorkommen“, erzählt Sandra von den Fearless Bruisers. Deshalb sind auch Schützer, Helm und Mundschutz ein Muss. Aber wie funktioniert Roller Derby überhaupt? Eine Spielzeit dauert 60 Minuten und ist aufgeteilt in zwei Halbzeiten, ein Team besteht aus mindestens acht Spielerinnen und höchstens 15. Auf dem sogenannten „Track“ sind immer fünf Spielerinnen im Einsatz: Eine „Jammerin“, die Punkte fürs Team macht, indem sie auf den Rollschuhen "Runden macht", und vier „Blockerinnen“, die versuchen, die gegnerische Jammerin daran zu hindern.

Komplexe Regeln

Insgesamt sind die Regeln sehr komplex, das Regelwerk ist 80 Seiten lang. Gestraft wird zum Beispiel ungültiges Blocken, wie ein Bein zu stellen. Auch das Blocken mehr als drei Meter vor oder hinter dem „Pack“, also dem Team am Spielfeld, ist ungültig. Das Innsbrucker Team schlägt sich nicht schlecht: Zwei Mal wurden sie bereits österreichische Vizemeister, Ende November bei der ÖM wird dann versucht, sich den Meistertitel zu holen. „Aber in Wien sind starke Gegnerinnen, die sind schon länger dabei und super routiniert“, erzählt Sandra. Die Sportart wird mehr und mehr anerkannt, vor allem von Seiten der Politik, was die Finanzierung anbelangt. Auch stößt der Sport bei ZuschauerInnen auf Interesse: Zwischen 150 und 300 Leute kommen zu den Spielen.

Gemeinschaft

Abseits der Spiele und des Trainings gibt es viel zu tun, die Fearless Bruisers sind zeitaufwendig: Neben gemeinsamen Aktivitäten zum Team Building, wandern und rodeln ist auch sonst alles selbst organisiert: Ein Team für Finanzielles, ein Schlichtteam, ein Team, das sich um die Halle organisiert um nur einige zu nennen. Außerdem werden regelmäßige Plena abgehalten, bei denen alle anwesend sind. In Innsbruck herrscht relativ großes Interesse an der Sportart, so sind in der A-Mannschaft, B-Mannschaft und bei den Newbies insgesamt 30 Spielerinnen. Am 30.11. und 1.12.2019 findet dann zum ersten Mal die ÖM in Innsbruck (im Landessportzentrum) statt, vorher gibt es aber schon kommendes Wochenende das nächste Ranking-Spiel. Mitmachen kann prinzipiell jede ab 18 Jahren, dazu genügt ein E-Mail an fearless.bruisers@gmail.com

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