Klettern
Hannah Schubert beendet ihre Karriere

Mehr als 15 Jahre hat sie dem Klettersport alles untergeordnet, jetzt ist Schluss: Hannah Schubert beendet ihre Karriere als Wettkampfsportlerin | Foto: KVÖ
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Die Kletterin Hannah Schubert beendet ihre Karriere als Wettkampfsportlerin. Während ihrer aktiven Zeit zählen zu ihren größten Erfolgen zwei Jugend-Weltmeistertitel, ein Podestplatz im Weltcup und der Einzug ins Finale bei der Heim-WM im Jahr 2018.

INNSBRUCK. Hannah Schubert hat mehr als 15 Jahre ihres Lebens dem Klettersport gewidmet und ihm alles untergeordnet. Doch nun ist es Zeit für einen Neuanfang: doch nun wendet sich die 25-Jährige neuen Herausforderungen zu und hat bereits konkrete Pläne für ihre Zukunft nach dem Sport.

15 Jahre Klettererfolge

Hannah Schubert begann im Alter von sechs Jahren mit dem Klettern und war sehr erfolgreich in verschiedenen Nachwuchsbewerben. 2012 gewann sie Gold bei der Jugend-Weltmeisterschaft in Singapur und 2014 in Neukaledonien. 2016 erreichte sie das Finale des Weltcups in Kranj und belegte 2018 den dritten Platz auf dem Podium beim Weltcup in derselben Stadt. Ihr größter Erfolg war der Einzug ins Finale und der achte Platz bei der Heim-WM 2018 in Innsbruck.

„Die größten Erfolge bleiben natürlich im Gedächtnis. Darauf arbeitet man jahrelang hin, steht stundenlang in der Kletterhalle. Der Moment, wenn es im Wettkampf aufgeht, ist unvergleichbar. Aber genauso bleiben zahlreiche andere Dinge in Erinnerung. Ich durfte durch den Sport Menschen kennenlernen, habe Freunde gefunden und habe spannende Orte gesehen.“ (Hannah Schubert)

Der Fokus ging verloren

In den vergangenen Jahren hatte Hannah Schubert keine großen Erfolge mehr im Klettern erzielt, was mit ein Grund dafür ist, dass sie nun ihre Karriere beendet. Die Entscheidung dazu fiel nicht von heute auf morgen und wurde durch die Corona-Pandemie und den damit verbundenen Mangel an Wettkämpfen beeinflusst. Schubert hat in dieser Zeit den hundertprozentigen Fokus verloren und vermisst.

"Ich habe die Zeit mit Freunden vermisst, wollte andere Sportarten ausüben. Leistungssport ist mega und gibt einem viel, ist aber auch sehr anspruchsvoll. Man muss das ganze Leben darauf ausrichten und Opfer bringen. Das ist okay und gehört dazu, man ist einfach eingeschränkt. Fast 16 Jahre lang hatte ich dabei ein gutes Gefühl, das war okay für mich. Jetzt will ich diesen Weg nicht mehr gehen.“ (Hannah Schubert)

Hannah Schubert war gegen Ende des letzten Jahres bereits sicher, dass sie ihre Karriere als Wettkampfsportlerin beenden würde.

Veränderungen im Klettersport

Der Klettersport sei in den letzten 15 Jahren gewachsen und der Stil habe sich geändert, so Hannah Schubert. Es gab früher keine Boulder-Bewerbe in der Jugend. Auch die Medienpräsenz habe sich verändert. Schubert's Bruder Jakob, ein vierfacher Weltmeister und Olympia-Bronzemedaillengewinner, hatte eine wichtige Rolle bei der Popularisierung des Sports.

"Ich habe mich immer ehrlich und herzlich mit ihm gefreut, wir haben ein super Verhältnis. Ich hatte nie Vorbilder bei den Frauen, es war immer Jakob. Ich habe bei ihm alles mitbekommen, war hautnah dabei und wusste, wie viel er investiert." (Hannah Schubert)

Obwohl sie immer als "die Schwester von Jakob" bekannt war, bleibt sie dem Klettersport als Fan ihres Bruders und in anderer Form erhalten.

Ihren Bachelor in Erziehungswissenschaften hat sie erfolgreich abgeschlossen, im September startet sie noch ein Studium in Soziale Arbeit. Zuvor verabschiedet sich Schubert für drei Monate nach Ghana, wo sie als Volunteer mit Kindern arbeitet.

„Das Wettkampf-Klettern war eine spannende Zeit, für die ich sehr dankbar bin. Fad wird mir in Zukunft aber sicher nicht.“ (Hannah Schubert)

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