76 Punkte für Familien – ÖGB Tirol präsentierte Forderungsprogramm

V.l.: Landessekretär Benjamin Praxmarer, Frauenvorsitzende Silvia Nagele, Rechtsschutzsekretär Marc Deiser und Regionalvorsitzender Bernd Leidlmair
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INNSBRUCK (tk). "Wir wollen nicht nur kritisieren, sondern auch Lösungsvorschläge aufzeigen", hält ÖGB-Landessekretär Benjamin Praxmarer fest. Ganz in diesem Sinne präsentierte der ÖGB Tirol nach dem ersten Forderungsprogramm die "Aufwertung der Lehre" betreffend nun ein zweites Papier, das "ein starkes Signal für Tiroler Familien setzt".
Insgesamt 76 Punkte sollen demzufolge umgesetzt werden. Neben dem Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen ist etwa vorgesehen, alternative Betreuungsangebote zu unterstützen sowie die Rahmenbedingungen für pflegende Angehörige zu verbessern. "Nur die Hälfte aller Kindergärten hat nach 14 Uhr noch geöffnet – einen Engpass gibt es stets auch während der Sommerferien. Der flächendeckende Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen ist daher dringend notwendig!", ist ÖGB-Frauenvorsitzende Silvia Nagele überzeugt. Sie fordert zudem den Rechtsanspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz ab dem 1. Lebensjahr und ein zweites verpflichtendes, kostenloses Kindergartenjahr.

Intensivere Kinderbetreuung

Auf Alternativen verwies Innsbrucks ÖGB-Regionalvorsitzender Bernd Leidlmair: "Wir fordern einen garantierten Mindestverdienst für Tageseltern. Sinnvoll ist aus unserer Sicht auch die steuerliche Begünstigung von Unternehmen, die betriebliche Kinderbetreuung anbieten – gerne auch betriebsübergreifend." Für Krisensituationen fordert Leidlmair ebenfalls Unterstützung: "So genannte 'Notfalleltern', die über die Sozialsprengel koordiniert werden könnten, würden vielen Familien über schwierige Situationen hinweghelfen."

Pflegende unterstützen

"Die körperliche sowie psychische Belastung für pflegende Angehörige ist extrem hoch", weiß ÖGB-Rechtsschutzsekretär Marc Deiser. Er tritt für ein umfassendes Pflegeberatungsmodell ein: "Im Rahmen eines Pflegeplanes soll zielgerichtet auf die Bedürfnisse der zu pflegenden Personen eingegangen werden", so Deiser. Er fordert zudem den Ausbau von Tagesbetreuungseinrichtungen für Demenzkranke und die Möglichkeit einer Zwei-Wochen-Auszeit, um Pflegende zumindest kurzzeitig zu entlasten, sowie die Ausfinanzierung der Kurzzeitpflege. Das Forderungsprogramm wurde in Absprache mit Institutionen wie dem AMS Tirol und basierend auf wissenschaftlichen Studien erstellt. Es wurde von allen Tiroler Gewerkschaftsbünden überparteilich einstimmig beschlossen. "Jetzt sind die politischen Entscheidungsträger am Zug. Wir erwarten uns, dass die Punkte parlamentarisch eingebracht werden. Und wir werden genau beobachten, wer sich der Expertise anschließt", so Praxmarer.

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