Der große Maroni-Test

Foto: Peter Smola/ pixelio.de

Vier der insgesamt neun Proben überschritten den maximal zulässigen Schlechtanteil von 20 % und wurden deshalb von den AGES-Experten als nicht verkehrsfähig eingestuft. Die Preise blieben im Durchschnitt gegenüber 2013 gleich – auch wenn sie allein noch kein Gradmesser für die Qualität sind.

Sobald die Tage kürzer werden, sorgt wieder der würzige Duft von gerösteten Kastanien für wohlige Stimmung. Deshalb haben die AK Konsumentenschützer wie in den letzten Jahren auch heuer wieder die Qualität von Kastanien/Maroni im Obst- und Gemüsefachhandel sowie im Lebensmitteleinzelhandel unter die Lupe genommen.

Aber leider wurden beim Qualitätstest in den Proben erneut wurmige, faulige und schimmelige Exemplare entdeckt. Vier von neun Proben waren aufgrund des hohen Schlechtanteils nicht verkehrsfähig!

Anfang Oktober kauften die AK Konsumentenschützer stichprobenartig bei insgesamt neun Händlern Maroni/Kastanien ein. Um eine fachkundige Begutachtung mit aussagekräftigen Ergebnissen zu ermöglichen, wurden jeweils mindestens 100 Stück im Einzelnen einer Untersuchung durch die AGES (Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit) in Innsbruck unterzogen. Dabei wurde der Schlechtanteil überprüft, um die Qualität der zum Verkauf angebotenen Produkte feststellen zu können. Denn gemäß „Österreichischem Lebensmittelbuch“ ist für Maroni/Kastanien – bei einer Untersuchung von mindestens 100 Stück – ein Schlechtanteil von höchstens 20 Prozent zulässig.

Ergebnisse im Detail

Vier der neun Proben wiesen einen Schlechtanteil von mehr als 20 Prozent auf und überschritten daher den höchst zulässigen Schlechtanteil.

Bei jenen fünf Proben, die für den menschlichen Verzehr geeignet waren, ist vor allem die Probe von Spar positiv hervorzuheben. Bei dieser wurde überhaupt kein Schlechtanteil festgestellt! Alle gekauften und untersuchten Exemplare waren vollkommen in Ordnung, was ein sehr gutes Testergebnis darstellt.
Auch die Proben von Obsthändler Mair und Firma Hofer konnten mit einem sehr geringen Schlechtanteil (10 % Obst Mair bzw. 5 % Hofer) besonders überzeugen.
Bei den restlichen beiden Proben wurde ein Schlechtanteil von 15 % und 20 % festgestellt. Damit wurde der höchst zulässige Schlechtanteil von 20% nicht überschritten, und die Proben waren daher gemäß den in Österreich derzeit geltenden lebensmittelrechtlichen Vorschriften in Ordnung (alle Prozentangaben sind Zähl-Prozent).

Preise
Bei den neun getesteten Händlern kostete ein Kilo Maroni/Kastanien zwischen 7,99 und 12 Euro. Der Durchschnittspreis betrug somit 9,85 Euro pro Kilo (Aktionspreise blieben hierbei unberücksichtigt).
Im Vergleich zum Vorjahr war erfreulicher Weise beim Durchschnittspreis (verglichen wurden Händler, bei denen 2013 und 2014 Produkte eingekauft wurden) praktisch keine Preissteigerung festzustellen. Generell ist jedoch anzumerken, dass der Preis allein nicht immer Rückschlüsse auf die Qualität der Produkte zulässt.

AK Tipp
Der hohe Preis für Esskastanien rechtfertigt den Anspruch des Verbrauchers auf qualitativ einwandfreie Ware. Daher sind die Händler weiterhin angehalten, auf die Qualität ihrer Produkte zu achten.
Wenn nach dem Kauf verdorbene Produkte festgestellt werden, sollte man den Händler damit konfrontieren, reklamieren und kostenfreien Ersatz verlangen.

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