Das große Rätselraten
Signa und René Benko beherrschen die Schlagzeilen

Eines der Signa Projekte in Wien. | Foto: K 18
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  • Eines der Signa Projekte in Wien.
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Baustopp, Außenstände, Rückzug. René Benko beherrscht aktuell die Schlagzeilen. Das Firmenimperium Signa soll ins Schleudern geraten sein. Die aktuelle Situation rund um den Milliardär aus Igls sorgt für viele Diskussionen und viele Fragezeichen.

INNSBRUCK. "Nichts Genaues weiß man nicht." So kann die aktuelle Situation rund um das Firmenimperium Signa kurz zusammengefasst werden. Seit Tagen beherrscht René Benko die Schlagzeilen. Vom Baustopp des Elbtower in Hamburg, Insolvenzen und Notverkäufen bis hin zur dringenden Finanzspritze von 300 Millionen Euro ist in den Medien die Rede. Auch über einen Rückzug von René Benko wird spekuliert. "In den kommenden Tagen wird wohl das Schicksal von Signa Prime, der in Nöte geratenen Immobiliensparte des österreichischen Milliardärs René Benko, besiegelt. Und damit auch das des Signa-Imperiums, das Benko über die Jahre aufgebaut hat", titelt die Sonntagszeitung des Tagesanzeiger in der Schweiz. 

René Benko zieht sich aus Signa-Gruppe zurück

Das Imperium

Der Aufbau des Signa-Reichs ist kompliziert. Die Familie-Benko-Privatstiftung hält 74 % an der Supraholding (26 % sind im Besitz der Familie Arduini-Koranyi). Die Supraholding hält wiederum 56 % an der Signa Holding (Ernst Tanner 3 %, Hans Peter Haselsteiner 15 %, Benko-Privatstiftung 10 %, Arthur Eugster 11,5 % und Torsten Teller 4,5 %). Die Signa Holding ist im Immobilien-, Medien- und Detailhandelsbereich aktiv. Die Holding hält 100 % an der Signa Medien, die u. a. Anteile an der Kronen Zeitung besitzt. Die Signa Retail (die Holding hält 96 %) hält 100 % an der Signa Department Store Group (Galeria, Karstadt), 49,9 % an der Signa Sports United (hier ist ein Insolvenzantrag gestellt), 100 % an Signa Premium, 100 % an Signa Food & Restaurant (verkauft) und 100 % an Signa Home und Lifestyle (verkauft). Der Immobilienbesitz ist teilweise in der Signa Prime Selection gebündelt. Hier hält die Signa Holding 58 % (die Kühne Holding hat 10 %). Die Immobilienentwicklung (Holding ebenfalls mit 58 % federführend) wird in der Signa Development Selection abgewickelt (Hans Peter Haselsteiner hält hier 9,2 %). Des Weiteren gibt es noch eine Signa Luxury Hotels (Signa Holding 100 %) und eine Signa RFR US Selection (immobilienbesitz in den USA) mit 50,1 % der Signa Holding.

René Benko (hier am Foto mit seiner Frau Natalie Benko) und das Signa Firmenimperium sorgt für Schlagzeilen. | Foto: Kogler
  • René Benko (hier am Foto mit seiner Frau Natalie Benko) und das Signa Firmenimperium sorgt für Schlagzeilen.
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Die Krise

"Mitte des Jahres platzte ein Darlehen über mehrere Hundert Millionen von einem chinesischen Grossinvestor für Signa Prime. Mit dem Darlehen hatte Benko fest gerechnet. Rund 20 Milliarden Euro schwer ist zwar sein Imperium, doch die Immobilienpreise sinken, und die Zinsen steigen. Fest sind aber die Schulden: 15 bis 17 Milliarden sollen es sein, schätzt ein Insider", schreibt die Sonntagszeitung. "Dass Benko sich bereits zurückgezogen habe und seine Stimmrechte an Sanierer Arndt Geiwitz abgetreten habe, wie Medien berichteten, stimme nicht, sagt der Insider. "Vielleicht zieht er sich zurück, aber wohl sicher nicht heute oder morgen." Zurzeit gebe es keine direkten Gespräche mit Benko", führt die Schweizer Zeitung weiter aus.

Rückzug von Benko?

"Der österreichische Signa-Gründer René Benko hat nach Angaben eines Miteigentümers der Holdinggesellschaft seinen Rückzug aus der Immobilien- und Handelsgruppe signalisiert. Der österreichische Industrielle Hans Peter Haselsteiner bestätigte dem öffentlich-rechtlichen Radio Ö1 am Freitag, dass er und andere Gesellschafter der Signa Holding GmbH diese Woche den Milliardär Benko gebeten hätten, den deutschen Sanierungsexperten Arndt Geiwitz als Generalbevollmächtigten einzusetzen. "Darüber hinaus als weitestgehender Schritt sollte Geiwitz auch alle Stimmrechte übertragen bekommen, die René Benko und/oder seine Stiftungen in der Signa-Holding innehaben", sagte Haselsteiner. Der Sprecher von Signa reagierte bisher nicht auf eine Anfrage der Deutschen Presse-Agentur", berichtet hingegen das deutsche Handelsblatt. 

Spekulationen

Der Tagesanzeiger weiter: "Es ist kein Cent mehr da", sagt ein Topmanager von Signa. In den nächsten Tagen brauche es dringend Geld, sonst werde der Immobilienbereich in den nächsten Wochen zusammenbrechen. Von bis zu 300 Millionen Euro ist die Rede, die als dringend benötigte Geldspritze dienen, um die Zahlungsunfähigkeit abzuwenden. Zumindest für die nächsten Wochen, vielleicht sogar Monate – wie schlimm es wirklich um Signa Prime stehe, wisse niemand so genau. Danach würde es weitere Hunderte Millionen brauchen, um die Sparte zu sanieren."

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