Archäologen am Werk: Tourismusbüro war früher einmal Pferdestall – mit VIDEO

Ein Blick hinter die Kulissen: Auf der Baustelle des Tourismusbüros arbeiten die Archäologen.
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  • Ein Blick hinter die Kulissen: Auf der Baustelle des Tourismusbüros arbeiten die Archäologen.
  • hochgeladen von Agnes Czingulszki (acz)

INNSBRUCK. Freigelegte historische Mauern zu sehen, ist in der Innsbrucker Altstadt eine Seltenheit. Hin und wieder ergibt sich trotzdem die Möglichkeit einen Blick in die Geschichte zu werfen. Besonders im Zuge von Sanierungen oder Umbauten kommen historische Mauern und Gegenstände zum Vorschein. Diesmal hatten Interessenten die Möglichkeit den Archäologen im Umbau befindlichen Tourismusbüro über die Schultern zu schauen. Die Archäologen schaufeln, pinseln und dokumentieren am Burggraben, um weitere Erkenntnisse zur Geschichte Innsbrucks zu bekommen. Vor dem alles wieder zugeschüttet wird und der eigentliche Umbau beginnen kann, wird vor allem katalogisiert. 

Ursprung im 13. Jahrhundert

Das heutige Gebäude am Burggraben hat seinen Ursprung im 13. Jahrhundert. Mit den Grabungsarbeiten durch Ardis Archäologie wurden jedoch "nur" Fragmente aus dem 15 Jh. freigelegt. Eine tiefere Grabung würde nicht nur den Umbau verzögern, sondern auch ein statisches Problem darstellen, lasten doch auf jeder Säule, die nun freigelegt worden sind, 50 Tonnen Gewicht. Die ursprüngliche Nutzung des heutigen Tourismusbüros ist sehr profan gewesen: Überreste von Holzbaracken beweisen, dass es sich um einen Hofstallungen handelt. Später wurde die Räumlichkeit als Offizierskaserne geführt, bis es 1921 in den Besitz der Stadt gelangte. Seit Jahren ist es erste Anlaufstelle für TouristInnen aus aller Welt. Unter den Fundstücken der ArchäologInnen befinden sich Alltagsgegenstände der unterschiedlichen Epochen: Falkenglöckchen (vermutlich 15.-16. Jh.), Kachelmaterial, Keramik, aber auch Tierknochen oder Austernschalen.

Das wird neu in Innsbruck Information

Im historischen Gebäude wird derzeit alles freigelegt und untersucht. TVB-Chefin Karin Seiler-Lalle so zum Umbau: "Wir wollten den ursprünglichen Boden freilegen. Nach dem Umbau soll der Raum offener, wie bisher werden. Es werden weniger Möbelstücke verwendet und neben dem Haupteingang am Burggraben, wird auch ein neuer Eingang seitens der Stiftgasse errichtet." Demnächst soll auch weniger der Verkauf von Souvenierartikeln im Vordergrund stehen. Neben Information, will das neue Tourismusbüro als Schnittstelle zwischen Bevölkerung und Touristen funktionieren. Mitte Juli soll die Neueröffnung des 1-Mio.-Euro-Projektes gefeiert werden.

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