Film: Wie ein Mensch auf Erden

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Der Film "Wie ein Mensch auf Erden" leiht in Rom lebenden, äthiopischen Flüchtlingen eine Stimme und eröffnet damit direkte Einblicke, wie Libyen mit der Unterstützung Italiens und der Europäischen Union auf brutale Weise versucht, die Immigrationsbestrebungen von Menschen aus Afrika zu kontrollieren.

Dag studiert Rechtswissenschaften in Addis Ababa in Äthiopien, als er sich im Winter 2005 aufgrund politischer Repressionen dazu entscheidet, sein Land zu verlassen. Er bricht zu einer beschwerlichen Reise durch die Wüste zwischen dem Sudan und Libyen auf. In Libyen angekommen wird er schnell in Gewalt und kriminelle Aktivitäten von Schmugglerbanden, die die Routen über das Mittelmeer kontrollieren, verstrickt. Die Situation verschlimmert sich: Dag wird von der libyschen Polizei aufgegriffen, die für eine Serie von Festnahmen und Massenabschiebungen verantwortlich ist. Trotz alldem schafft es Dag, das Meer zu überqueren und schließlich die italienische Küste zu erreichen. Er kommt nach Rom und besucht dort die informelle Schule des Vereins Asinitas Onlus – einer ersten Anlaufstelle für Migrant_innen aus Afrika, die von Freiwilligen koordiniert wird. Hier erhält er unter anderem die Möglichkeit, Grundlagen des Filmemachens zu erlernen. Durch diese Erfahrung inspiriert, beginnt er Zeugnisse anderer Leidensgenoss_innen zu sammeln mit dem Ziel, das Schweigen darüber zu brechen, welches Schicksal afrikanischen Migrant_innen widerfährt, wenn sie das Territorium des – damals von Gaddafi regierten – Landes Libyen durchquerten.

Der Film "Wie ein Mensch auf Erden" ist eine Reise zwischen Schmerz und Würde, durch die Dagmawi Yimer seine Erinnerungen an undenkbares menschliches Leiden zum Ausdruck bringt, um eine tragische politische und humanitäre Situation anzuprangern, für deren Existenz Italien und die Europäische Union mitverantwortlich sind.

Der Film ist Teil des 2006 von Alessandro Triulzi initiierten Projekts Archivio delle Memorie Migranti, eine Zusammenarbeit von Asinitas Olus – Zentrum für die Bildung und Versorgung von Flüchtlingen, dem Filmemacher_innenkollektiv ZaLab und der Stiftung AAMOD – Archivio Audioviso del Movimento Operaio e Democratico.

Come un uomo sulla terra (dt. Wie ein Mensch auf Erden)
Regie: Andrea Segre, Dagmawi Yimer in Zusammenarbeit mit Riccardo Biadene
Italien 2008, 60', italienische Originalfassung mit deutschen Untertiteln

Eine Veranstaltung in der Reihe "In the Belly of Fascism and Colonialism" von Annalisa Cannito. Eine Zusammenarbeit zwischen dem Künstlerhaus Büchsenhausen und dem Italien-Zentrum der Universität Innsbruck.

http://nelventredelfascismo.noblogs.org/
http://www.uibk.ac.at/italienzentrum/index.html.de

Wann: 24.03.2015 19:00:00 Wo: Künstlerhaus Büchsenhausen, Weiherburggasse 13, 6020 Innsbruck auf Karte anzeigen
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