Innsbrucks Domorganist feiert seinen Siebziger

Reinhard Jaud ist seit 1978 Domorganist in IBK. | Foto: Krabichler

INNSBRUCK. Der Kustos der Ebert-Orgel begann nach erstem Klavierunterricht und der Matura in seiner Heimatstadt mit dem Orgelstudium an den Musikhochschulen in Wien und Salzburg. Die Diplomprüfung legte er 1975 mit Auszeichnung und Abgangspreis ab. Schon frühzeitig beschäftigte er sich mit historischen Orgeln und der Aufführungspraxis alter Musik. Die mehrfache Begegnung mit M. Chapuis an der Isnard-Orgel von St. Maximin und in Paris bestärkte ihn auf diesem Weg. Seit 1977 ist er als Kustos und Organist an der historischen Orgel von Jörg Ebert (1558) in der Innsbrucker Hofkirche tätig. Die Ebert Orgel, das einzigartige Klanginstrument der Renaissance, zählt zu den sieben bedeutendsten Orgeln der Welt und ist in dieser Bauform die älteste Spielorgel. Sie ist eines der bedeutendsten Klangdenkmäler der Renaissance und befindet sich in einem außergewöhnlich guten, überwiegend originalen Erhaltungszustand. Der Auftrag wurde auf Betreiben des Hofkapellmeisters Kaiser Ferdinands I., des Flamen Pieter Maessens, 1555 einem der renommiertesten süddeutschen bedeutendsten Orgelbauer der Renaissance, Jörg Ebert von Ravensburg, erteilt. 1986 übernahm Prof. Jaud die Leitung der Orgelklasse am Tiroler Landeskonservatorium in Innsbruck. Seit 1978 wurde Prof. Reinhard Jaud auch als Domorganist bestellt. Zahlreiche internationale Konzerte, Aufnahmen und die Tätigkeit als Dozent bei diversen Orgelkursen ergänzen seine Tätigkeit, auch wurde er mehrmals als Juror zu nationalen und internationalen Wettbewerben eingeladen. Seine Schallplatte mit Werken von Christian Erbach (1984) erhielt den Preis der deutschen Schallplattenkritik. 1990 wurden Prof. Jauds Verdienste um die Interpretation alter Musik mit der Verleihung des Jakob-Stainer-Preises durch die Tiroler Landesregierung gewürdigt. Im Jahre 2005 wurde der rominente Organist mit dem Berufstitel „Professor“ durch den österreichischen Bundespräsidenten ausgezeichnet. Dem profilierten Tiroler Kirchenmusiker mögen noch viele erfolgreiche Jahre an der Orgel beschieden sein!
Ad multos annos!

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