Kläranlage als Wärmelieferant

Schulterschluss bei der Fernwärmeversorgung für Innsbruck: IKB-Vorstandsvorsitzender Helmuth Müller (l.) mit TIGAS-Geschäftsführer Philipp Hiltpolt (r.). | Foto: IKB/Strickner
  • Schulterschluss bei der Fernwärmeversorgung für Innsbruck: IKB-Vorstandsvorsitzender Helmuth Müller (l.) mit TIGAS-Geschäftsführer Philipp Hiltpolt (r.).
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Die IKB-Kläranlage in der Roßau zählt mittlerweile zu den modernsten Einrichtungen in Europa. Insgesamt 9,6 Mio. Euro wurden seit Sommer 2015 im Rahmen des EU-Projekts SINFONIA investiert (das STADTBLATT berichtete). So erzeugt das neue Holzkraftwerk am Standort elektrischen Strom und Wärme aus Holz. Das innovative Verfahren wurde vom Tiroler Unternehmen Syncraft Engineering, einem Spin-off des Management Center Innsbruck (MCI), entwickelt.

Wärme für Betriebe und Haushalte

Die vor Ort erzeugte, elektrische Energie fließt ins Klärwerk und das allgemeine IKB-Netz. Mit der Wärme wurden bisher das Hallenbad O-Dorf und das neue Seerestaurant Baggersee beheizt. Durch den jetzt erfolgten Lückenschluss an das Fernwärmenetz der TIGAS können weitere 400 Haushalte im O-Dorf mit umweltfreundlicher Fernwärme von der IKB versorgt werden.

Vom Klärwerk zum Kraftwerk

"Durch innovative und nachhaltige Investitionen in den letzten Jahren ist die Kläranlage von einem der größten Verbraucher zu einem nicht unbedeutenden Produzenten von Energie geworden. In Summe können wir damit zusätzlich bis zu 600 Innsbrucker Haushalte mit Strom versorgen", erklärt IKB-Vorstandsvorsitzender Helmuth Müller.
Zuletzt wurde die neue Klärschlammtrocknungsanlage in Betrieb genommen. Dabei wird der Klärschlamm zusätzlich noch einmal thermisch behandelt. Bis zu 400 Tonnen CO2 pro Jahr sowie rund 450 Lkw-Fahrten pro Jahr können dadurch eingespart werden. 2011 wurde mit der Inbetriebnahme der Bioabfallaufbereitungsanlage die umfassende Nutzung der Energiepotenziale in der Kläranlage eingeleitet. 2015 erfolgte der Neubau des Faulgas-Blockheizkraftwerks. Mehrere Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von 116 kWp ergänzen die Stromproduktion am Standort.

TIGAS baut Fernwärme aus

Entlang der von Wattens über Volders, Mils, Hall, Thaur, Rum bis nach Innsbruck verlaufenden Wärmetransportschiene werden mittlerweile 5000 Haushalte versorgt. Neben den IKB speisen die Industrieunternehmen Tiroler Rohre GmbH und Papierfabrik Wattens industrielle Abwärme sowie die HALL AG Wärme aus dem Biomasse-Heizwerk in das Fernwärmenetz ein.
"Durch die Nutzung von Abwärme werden wertvolle Ressourcen gespart und die eingesetzte Energie wird optimal verwendet. Damit sinken die CO2- und Feinstaubemissionen im zentralen Tiroler Industrie- und Siedlungsraum", betont TIGAS-Geschäftsführer Philipp Hiltpolt und kündigt für 2018 weitere Ausbaupläne im Bereich Kaiserjägerstraße, Andechsstraße, Kugelfangweg, Innrain, Maximilianstraße, Rennweg, Fennerstraße und Oswald-Redlich Straße sowie in den Ortsnetzen Volders und Völs an.

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