Land Tirol unterstützt Studie zur Verklausung von Brücken

Wasserbauer Bernhard Gems aus Itter demonstriert Wissenschaftslandesrat Bernhard Tilg das Modell einer durch Schwemmholz verklausten Brücke. | Foto: Land Tirol/Schwarz
  • Wasserbauer Bernhard Gems aus Itter demonstriert Wissenschaftslandesrat Bernhard Tilg das Modell einer durch Schwemmholz verklausten Brücke.
  • Foto: Land Tirol/Schwarz
  • hochgeladen von BezirksBlätter Tirol

Der in Itter lebende Wissenschaftler widmet sich derzeit auch der Gefahr, die von einer durch Schwemmholz verklausten Brücke ausgeht: An dieser Studie, die vom Wissenschaftsfonds des Landes Tirol unterstützt wird, arbeitet der Dissertant Thomas Gschnitzer mit.

Erhöhtes Hochwasserrisiko durch Schwemmholz

„In den Wildbächen und Gebirgsflüssen der Alpen stellen der Eintrag und Transport von Holz im Gewässer ein außerordentliches Risiko im Hochwasserfall dar“, erläutert Wissenschaftslandesrat Bernhard Tilg. Angeschwemmtes Holz kann mehr als nur schwere Schäden am Bauwerk hervorrufen. Wenn der Gerinnequerschnitt an der Brücke durch die angeströmten Baumstämme und Wurzelstöcke „verlegt“ wird, kann vor allem infolge des Rückstaus der Wasserspiegel oberhalb der Brücke erheblich ansteigen. Schwemmholz bedeutet also ein erhöhtes Hochwasserrisiko an den Brücken, davon kann auch der Siedlungsbereich betroffen sein.

Maßnahmen gegen Verklausung

Laborversuche an der Technischen Fakultät simulieren in einer neigbaren und etwa 15 Meter langen Glasrinne im Maßstab 1:20 an Modellen die Einwirkungen von Schwemmholz auf eine Brücke. So können unterschiedlichste Szenarien getestet und in der Folge in einem Computermodell implementiert werden.
„Um die Gefahr einer Verklausung zu verhindern, werden konstruktive Maßnahmen am Brückenbauwerk und auch flussbauliche Maßnahmen im Nahbereich der Brücke untersucht“, erläutert Gems. Sein Augenmerk gilt ebenso der Möglichkeit des Nachrüstens bestehender Brücken, beispielsweise mit einem „Stauschild“. Dabei werden die Stirnseite und die Untersicht der Brücke mit Verkleidungen möglichst glatt gestaltet.

Aussagekräftige Ergebnisse zur Einschätzung der Verklausungsgefahr von Brücken an Gebirgsflüssen zu liefern und damit die mit der Verklausung verbundene Hochwassergefahr für den Siedlungsbereich zu analysieren und letztlich zu verringern – das sind die praxisrelevanten Ziele dieser Studie.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

1 Kommentar

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.