So überleben Sie die Hitzewelle

Wasser trinken ist wichtig, aber nicht nur! Minerale müssen auch konsumiert werden: Salzgebäck, Käse oder Wurst helfen.
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  • Wasser trinken ist wichtig, aber nicht nur! Minerale müssen auch konsumiert werden: Salzgebäck, Käse oder Wurst helfen.
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INNSBRUCK. "Trinken ist nicht mal das Wichtigste", erklärt Christoph Pechlaner. Er ist Internist bei den tirol kliniken und weiß, dass viele PatientInnen, die in der Notfallambulanz landen, nicht für Abkühlung gesorgt haben. "Dabei sollte man das bewusst tun, die Erledigungen gleich in der Früh tätigen und sich am kühlsten Ort der Wohnung aufhalten", erklärt der Spezialist. Füße abspritzen, kalt duschen, Eiswürfel im Zimmer auflegen, nennt er einige Tipps, wenn keine Klimaanlage vorhanden ist, man aber Abkühlung braucht. Trinken ist natürlich wichtig, wer aber mehr als zwei Liter am Tag konsumiert, sollte auch darauf achten genügend Mineralstoffe einzubringen. Knabbern ist durchaus erlaubt. "Käse, Wurst, Salzgebäck sollten nebenher konsumiert werden", erklärt Dr. Pechlaner. Für Bauarbeiter und Co. empfiehlt er Fruchtsäfte oder isotonische Getränke zwischendurch. Die Hitze setzt jedem zu, aber nicht jedem gleichermaßen. "Wer gut trainiert ist, hat weniger Probleme bei diesen Temperaturen."

Wichtig: Auf die Nachbarn schauen

In der Früh ist es in der Notfallaufnahme noch ruhig, ab elf Uhr kommen die PatientInnen im Fünf-Minuten-Takt mit Kreislaufproblemen und Bewusstlosigkeit. Überwiegend sind es ältere Menschen, die die Hitze unterschätzt haben. "Oft ist es auch so, dass Stadtbewohner die Hitze besser vertragen als jene am Land." Wer beweglich ist, sollte in kühle Täler oder in den Wald zum Wandern und Spazieren gehen, anstatt in der warmen Wohnung zu sitzen. In der Nacht wiederum sollte gut gelüftet werden, damit es zuhause etwas kühler werden kann. Für Dr. Pechlaner ist auch die Nachbarschaftshilfe in dieser Zeit ganz besonders wichtig zu erwähnen: "Wenn es ältere Personen im Haus gibt, sollte man nachfragen, ob sie Hilfe brauchen und zum Beispiel ihre Einkäufe für sie erledigen."

Extremfall: Tod

Es gibt auch Extremfälle, die zu Organversagen oder Tod bei hochsommerlichen Temperaturen führen können. "Dabei spielen meistens mehrere Faktoren eine große Rolle. Eine Veranlagung oder der Einfluss von Drogen, Alkohol und Medikamenten können die Reaktion beeinträchtigen. Wenn alle Warnzeichen ignoriert werden, landen die Leute manchmal auf der Intensivstation und dann kann man nur hoffen, dass es wieder besser wird." Wer in der prallen Sonne auf dem Balkon einschläft, wacht nicht nur mit einer verbrannten Haut auf. Der Körper ist überfordert und wird den Hitzestau nicht mehr los, die Organe versagen. "Das kommt aber sehr selten vor", erklärt Pechaner.

Kühle Plätze suchen

Zum Abschluss fasst er noch einmal zusammen: "Es ist schon viel gewonnen, wenn man der Hitze ausweicht. Man sollte nichts riskieren, wenn man älter ist. Mit ein bisschen Kreativität, Aufmerksamkeit und dem Aufsuchen kühler Plätzchen lässt sich die Hitzewelle gut überstehen."

Wasser trinken ist wichtig, aber nicht nur! Minerale müssen auch konsumiert werden: Salzgebäck, Käse oder Wurst helfen.
Christoph Pechlaner, Internist an den tirol kliniken | Foto: MUI/Lackner
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