Almsaison
Unfallfrei durch die Kärntner Almsaison

Die Almsaison beginnt: Christian Kresse, Johann Mößler, Martin Gruber und Josef Obweger setzen auf Eigenverantwortung und gutes Miteinander auf den Almen | Foto: LK Kärnten
  • Die Almsaison beginnt: Christian Kresse, Johann Mößler, Martin Gruber und Josef Obweger setzen auf Eigenverantwortung und gutes Miteinander auf den Almen
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Zum Auftakt der Almsaison gab es heute ein Pressegespräch mit Vertretern des Landes, der Landwirtschaftskammer (LWK), der Kärnten Werbung und des Almwirtschaftsvereins.

KÄRNTEN. Die Tiere werden von den Kärntner Almbauern bald wieder auf die Almen getrieben. Nach dem Tiroler "Kuhattacken-Urteil" gab es einige Änderungen. Es hat schließlich auch zu vielen Verunsicherungen unter Kärntens Almbauern geführt. 
Die LWK Kärnten hat nach dem Urteil vor allem zwei Punkte vehement eingefordert:

  • Rechtssicherheit für die Almbauern
  • Eigenverantwortung der Almbesucher, vor allem wenn Hunde dabei sind

Laut LWK-Präsident Johann Mößler sei man froh, dass auf Bundes- und Landesebene rasch reagiert wurde und die Forderungen Gehör fanden. 

Die Verhaltensregeln

Es gibt nun zehn Verhaltensregeln für Almbesucher (siehe unten). Dazu Josef Obweger, Obmann des Kärntner Almwirtschaftsvereins: "Nur mit entsprechendem Respekt für die Almbäuerinnen und Almbauern, für deren Eigentum sowie die Tiere ist ein gutes Miteinander von Almwirtschaft und Tourismus weiterhin möglich."
In Kärnten gibt es Folder und Hinweistafeln mit den Regeln. 

Versicherungsprämie übernimmt Land

Auch an eine Versicherungslösung für die Almbauern wurde gedacht, falls etwas passiert. Die Versicherung kommt subsidiär zu bestehenden betrieblichen Haftpflichtversicherungen zum Tragen. Landesrat Martin Gruber erklärt, dass die Versicherungsprämie von 19.000 Euro jährlich das Land übernimmt, die Versicherungssumme beträgt für den Anlassfall jeweils eine Million Euro. 

Almauftrieb zurückgegangen

Die Kärnten Werbung setzt Franz Klammer als Testimonial ein, um in einem Video über die Verhaltensregeln aufzuklären. Kärnten Werber Christian Kresse sei ein "faires Miteinander auf den Almen besonders wichtig".
Mößler weist nochmal auf die Wichtigkeit der Almbauern hin: "Wir müssen alles tun, um die bewirtschafteten Almen zu erhalten. Die Almbauern leisten unbezahlbare Arbeit für den Erhalt der Kulturlandschaft. Dieser wäre ansonsten wohl unfinanzierbar, müsste doch allein in Kärnten die öffentliche Hand zwischen 15 und 20 Millionen Euro pro Jahr dafür aufwenden. Das kann nicht im Interesse der Gesellschaft sein, deshalb muss die Almwirtschaft unbedingt gestärkt werden."
Schon jetzt gehe der Almauftrieb in Kärnten zurück – seit 2012 um 13 Prozent.

Die Verhaltensregeln als Video

"Kaiser" Franz Klammer erklärt in einem Video die 10 Verhaltensregeln für Almbesucher.

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Die 10 Verhaltensregeln für Almbesucher

  1. Kontakt zu Weidevieh vermeiden, Tiere nicht füttern, sicheren Abstand halten.
  2. Ruhig verhalten, Weidevieh nicht erschrecken.
  3. Begegnung von Mutterkühen und Hunden vermeiden, denn die Kühe beschützen ihre Kälber.
  4. Hunde immer unter Kontrolle haben! Sie an der kurzen Leine führen. Sofort ableinen, wenn man den Angriff durch ein Weidetier vermutet.
  5. Wanderwege auf Almen und Weiden nicht verlassen!
  6. Möglichst großen Abstand halten, wenn Weidevieh den Weg versperrt.
  7. Bei Herannahen von Weidevieh: Ruhig bleiben, nicht den Rücken zudrehen, den Tieren ausweichen.
  8. Schon bei den ersten Anzeichen der Unruhe von Tieren Weidefläche schnell verlassen.
  9. Zäune beachten! Falls es ein Tor gibt, dieses nutzen, danach wieder gut schließen und Weide zügig queren.
  10. Den hier arbeitenden Menschen, der Natur und den Tieren mit Respekt begegnen.  

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