Europa-Premiere
„Grüne“ Autobahnmeisterei in Klagenfurt

Auf dem Dach der Autobahnmeisterei Klagenfurt mit tausend Quadratmetern Photovoltaik-Modulen: Bundesministerin Leonore Gewessler und Asfinag-Vorstand Hartwig Hufnagl | Foto: Asfinag/Oliver Wolf
6Bilder
  • Auf dem Dach der Autobahnmeisterei Klagenfurt mit tausend Quadratmetern Photovoltaik-Modulen: Bundesministerin Leonore Gewessler und Asfinag-Vorstand Hartwig Hufnagl
  • Foto: Asfinag/Oliver Wolf
  • hochgeladen von Peter Michael Kowal

Die „Asfinag“ nahm in Klagenfurt intelligentes Stromnetz in Betrieb. Der Standort wird von Photovoltaik und Batterie-Kraftwerk mit erneuerbarer Energie versorgt. Es handelt sich um das erste energie-autarke Projekt dieser Art in Europa.

KLAGENFURT. Die „Asfinag“ ist für die Autobahnen und Schnellstraßen in Österreich verantwortlich. Seit Jahren setzt sie auf erneuerbare und klimafreundliche Energie für den Eigenbedarf. Der nächste große Schritt in Sachen Klimaschutz wurde in Klagenfurt gesetzt.

Auch für Blackout gerüstet

Am Standort in der Josef-Sablatnig-Straße 245 befinden sich neben der Autobahnmeisterei auch die Zentrale für das Verkehrsmanagement und drei jeweils bis zu 70 Kilowatt starke Ladestationen für Elektro-Fahrzeuge. Bereits seit dem Frühjahr versorgt dort eine große Photovoltaik-Anlage den Standort mit grünem Strom. Diese Anlage wurde nun zu einem „Smart Grid“ erweitert. In der Fachsprache bezeichnet „Smart Grid“ ein Stromnetz, das aus untereinander vernetzten, kommunizierenden Teilnehmern besteht.
Damit wird der gesamte Standort rund um die Uhr mit erneuerbarer Energie versorgt und ist auch für den Fall eines Blackouts gerüstet. Die „Asfinag“ ist der erste Autobahnbetreiber in Europa, der ein derartiges energie-autarkes Klimaschutz-Projekt umsetzt.

Intelligente Steuerung

Die wesentlichen Bestandteile des intelligenten Stromnetzes sind die Photovoltaik-Anlage, ein eigenes Batteriespeicher-Kraftwerk, ein Notstromaggregat und vor allem die intelligente Steuerung. Sie kann in Sekundenbruchteilen entscheiden, woher der benötigte Strom bezogen wird. Nämlich aus der Photovoltaik-Anlage, dem Batteriespeicher oder im Fall geringer Sonnenstrom-Produktion aus dem öffentlichen Netz sowie dem Notstromaggregat, sollte auch das öffentliche Netz ausfallen und die Batterie bereits leer sein.

Weg zur Klimaneutralität

Am Montag stellte Leonore Gewessler, Bundesministerin für Umwelt- und Klimaschutz, gemeinsam mit Asfinag-Vorstand Hartwig Hufnagl das Projekt im Rahmen eines Pressetermins der Öffentlichkeit vor. „Mit Sonnenenergie, Wind- und Wasserkraft können wir die Energiewende für eine klimafreundliche Zukunft weiter vorantreiben. Energieautarke Lösungen, wie es die Klagenfurter ,Smart Grid‘-Anlage vorzeigt, werden wir auch weiterhin brauchen. Sie sind ein wichtiges Werkzeug auf dem Weg Österreichs zur Klimaneutralität bis 2040“, erklärte Gewessler.
Hufnagl fügte hinzu: „Dieses Projekt ist erst der Anfang. Unser Ziel ist es, alle unsere Standorte zu Vorzeige-Objekten zu machen und jede Möglichkeit für die Erzeugung von erneuerbarer Energie zu nutzen.“ Als politische Vertreter Kärntens waren Umwelt-Landesrätin Sara Schaar und Straßenbau-Landesrat Martin Gruber bei der Präsentation dabei.

ZUR SACHE
Autobahnmeisterei:
Der Standort in Klagenfurt verfügt über 702 Photovoltaik-Module auf mehr als 1.100 Quadratmetern Dachfläche. Die Module mit einer Spitzenleistung von etwa 200 Kilowatt-Peak erzeugen bei optimaler Sonneneinstrahlung den Strombedarf von etwa 30 Einfamilienhäusern. Die Einsparung von CO₂ (Kohlenstoffdioxid) betrug im Jahr 2020 bereits 138.000 Kilogramm und wird künftig pro Jahr mehr als 160.000 Kilogramm betragen.

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.