Kinderbetreuung
Jede zweite Familie kann keine Kinderbetreuung sicherstellen
Aus einer AK-Umfrage in Kärnten ging hervor, dass fast jeder zweite Elternteil zeitliche Probleme hatte, Kinder beim Lernen zu unterstützen. Alarmierend ist auch, dass die Kinderbetreuung bei erneuter Schulschließung von jeder zweiten Familie nicht gewährleistet werden kann. AK-Präsident Günther Goach fordert im Falle des Falles ein Betreuungskonzept.
KÄRNTEN. Das Resultat einer AK-Umfrage gibt zu Denken: Jeder zweite Elternteil hat zeitliche Probleme das Kind beim Lernen zu unterstützen. Auch eine Kinderbetreuung im Falle einer erneuten Schulschließung kann nicht sichergestellt werden. AK-Präsident Günther Goach fordert ein Betreuungskonzept, sollten die Schulen ihre Pforten wieder schließen müssen.
Lernschere
„Während des Lockdowns im Frühling ist die Lernschere weiter aufgegangen. Und zwar zwischen Kindern, denen die Eltern beim Lernen helfen können und jenen, wo das leider nicht möglich ist. So etwas darf sich nicht wiederholen“, berichtet Goach. Er fordert deshalb ein Nachhilfe- und Unterstützungskonzept mit regelmäßigen Präsenzblöcken sowie kontinuierliche Information an Eltern und Schüler.
Alarmierende Ergebnisse
Im Auftrag der AK startete das Forschungsinstitut SORA eine Befragung: Auswirkungen auf Familien durch Corona. 326 Eltern aus Kärnten beteiligten sich daran.
Knapp 50 Prozent gaben an, während der Schulschließung zeitliche Probleme zu haben, ihr Kind beim Lernen zu unterstützen. „52 Prozent der befragten Eltern geben an, dass sie die Kinderbetreuung bei erneuter Schulschließung nicht gewährleisten können“, weist Goach auf alarmierende Ergebnisse der Umfrage hin.
Stressfaktor Geld
Die finanzielle Situation der Familien ist durch Corona ein weiterer Stressfaktor: Mehr als 30 Prozent der Familien haben größere Geldsorgen, 14 Prozent können sich derzeit die geplante Ausbildung ihres Kindes nicht mehr leisten. Auch die erforderlichen technischen Anschaffungen fürs Home-Schooling sind belastend. Das wirkt sich auf das psychische Wohlbefinden sowohl von Eltern als auch Kindern aus.
Unterstützung für Eltern
Die AK-Kärnten fordert ein Betreuungskonzept, das den Eltern Planungssicherheit geben soll sowie ein kostenloses Nachhilfe- und Unterstützungskonzept. Auch finanzielle Hilfe für einkommensschwächere Eltern, hinsichtlich technischer Anschaffungen für das Home-Schooling und kontinuierliche Betreuung währenddessen.
Fachkräfte von morgen
Auch Lehrlinge, die Fachkräfte von morgen, dürfen nicht zu den Verlierern des zweiten Lockdowns werden. Die allgemeine und berufspraktische Ausbildung in den Fachberufsschulen muss sichergestellt sein, sodass kein Lehrjahr verloren geht und anstehende oder laufende Lehrgänge zu Ende geführt werden können.
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