Verkehrsclub Österreich
"Schulweg soll mit den Kindern geübt werden"

"Als Faustregel gilt, jenen Schulweg zu wählen, wo weniger Kfz-Verkehr ist und wo weniger Straßen zu überqueren sind", so VCÖ-Experte Michael Schwendinger. | Foto: stock.adobe.com/elmar gubisch (Symbolfoto)
  • "Als Faustregel gilt, jenen Schulweg zu wählen, wo weniger Kfz-Verkehr ist und wo weniger Straßen zu überqueren sind", so VCÖ-Experte Michael Schwendinger.
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In rund zweieinhalb Wochen beginnt in Kärnten wieder die Schule. Im Vorjahr gab es in Kärnten 46 Schulwegunfälle, informiert die Mobilitätsorganisation VCÖ. Die Zahl der Schulwegunfälle war höher als in den Jahren 2021 und 2020, als es viel Home-Schooling gab, aber niedriger als im Vor-Coronajahr 2019.

KÄRNTEN/ÖSTERREICH. Die Schlussphase der Ferien sollte genutzt werden, um mit Schulanfängern den Schulweg zu üben. Auch beim Wechsel von Volksschule in die Mittelschule oder ins Gymnasium ist es wichtig noch in den Ferien den neuen Schulweg mit dem Kind gemeinsam zurückzulegen, stellt der VCÖ fest. Gemeinden und Städte können mit mehr Verkehrsberuhigung die Sicherheit für die Kinder erhöhen.

Schulweg soll geübt werden

"Insbesondere Eltern von Kindern, die ihre Schulkarriere starten, sollten nun die Ferien nutzen, um den Schulweg mit dem Kind zu üben. Meist gibt es mehrere Wege zur Schule. Als Faustregel gilt, jenen Schulweg zu wählen, wo weniger Kfz-Verkehr ist und wo weniger Straßen zu überqueren sind", erklärt VCÖ-Experte Michael Schwendinger. Wichtig ist, den Schulweg aus der Perspektive des Kindes zu betrachten. Hindernisse oder parkende Autos, über die Erwachsene leicht hinwegblicken, können Kindern die Sicht leicht verstellen. Auch bei Kindern, die von der Volksschule in die Mittelschule oder AHS wechseln ist es wichtig, den neuen Schulweg noch in den Ferien zu üben.

Kompetenz im Straßenverkehr

Dank zahlreicher Maßnahmen, wie beispielsweise Schülerlotsen und Verkehrsberuhigung im Schulumfeld, sind Schulwege sicherer als Freizeitwege. "Der Schulweg ist für Kinder eine Chance, Kompetenz im richtigen Verhalten im Straßenverkehr zu lernen, wovon sie auch auf Wegen in der Freizeit profitieren. Werden Kinder mit dem Auto zur Schule gebracht, wird ihnen diese Chance genommen", stellt VCÖ-Experte Michael Schwendinger fest. Wichtig ist zudem, Gefahrenstellen am Schulweg des Kindes, wie zu hohes Tempo des Kfz-Verkehrs, unübersichtliche Übergänge oder mangelnde Gehwege, der jeweiligen Gemeinde oder Stadt zu melden, betont die Mobilitätsorganisation VCÖ.

Tempo 30 noch vor Hürden

Derzeit wird es Gemeinden und Städten in der Straßenverkehrsordnung erschwert, niedrigeres Tempolimit zu verordnen, insbesondere auf Durchzugsstraßen, selbst dann, wenn an dieser Straße eine Schule, ein Kindergarten oder ein Wohnsiedlung liegt. Der VCÖ hat daher gemeinsam mit dem Österreichischen Städtebund eine Initiative zur Änderung der StVO gestartet. Bereits mehr als 270 Gemeinden und Städte – darunter aus Kärnten beispielsweise Arnoldstein, Bad Bleiberg, Pörtschach und Velden - unterstützen die Initiative zur Änderung der StVO. "Wir hoffen, dass die Bundesregierung möglichst rasch ihren Entwurf zur StVO-Änderung präsentiert, damit es Gemeinden und Städten leichter wird, im Interesse der Verkehrssicherheit und der Lebensqualität der Bevölkerung Tempo 30 umzusetzen", betont VCÖ-Experte Michael Schwendinger.

Die meisten Unfälle in Wien

Im Vorjahr kam es am Schulweg in Österreich zu 418 Verkehrsunfällen, dabei wurden 434 Kinder verletzt, ein Kind kam ums Leben, informiert der VCÖ. Im Bundesländer-Vergleich gab es in Wien mit 70 die meisten Schulwegunfälle, in Oberösterreich waren es 69, in der Steiermark 62 und in Niederösterreich 60. Kärnten verzeichnete die fünftmeisten Schulwegunfälle.

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