Unwetter, Brände, Asyl & Ukraine
Sicherheitsgipfel des Landes Kärnten

Foto: meinbezirk.at/Archiv/LPD Kärnten/Helge Bauer

Landeshauptmann Kaiser, Landesrat Fellner, Landesrätin Schaar, Landesrat Gruber und Landesrat Schuschnig befinden sich im Austausch mit Einsatzkräften, Organisationen und Fachleuten.

KÄRNTEN. Die Unwetter und Naturkatastrophen in Kärnten, die schweren Brände in den Nachbarländern, die Asyl- und Flüchtlingssituation, der Krieg in der Ukraine, Corona und die Cyberattacke auf das Land Kärnten waren heute, Freitag, die Themen des Sicherheitsgipfels in der Landesregierung.

Vertreter der Einsatzkräfte

Landeshauptmann Peter Kaiser, Katastrophenschutz- und Feuerwehrlandesrat Daniel Fellner, Flüchtlings- und Energielandesrätin Sara Schaar, Straßenbau- und Forstlandesrat Martin Gruber und Mobilitätslandesrat Sebastian Schuschnig tauschten sich mit Vertreterinnen und Vertretern von Einsatzkräften und Organisationen sowie Fachleuten aus.

Naturkatastrophen

Kaiser hob das in Kärnten stets gute Zusammenwirken von Einsatzkräften, Bundesheer, Organisationen, Firmen, Behörden, Politik und Bevölkerung im Katastrophenfall hervor. "Ich danke dafür allen sehr herzlich", betonte er auch im Hinblick auf die aktuell laufenden Einsätze nach dem Unwetter im Bezirk Spittal. Wichtig sei es, die Menschen noch stärker für die aus den Unwettern hervorgehenden Gefahren zu sensibilisieren. "Auch die Situation mit den Bränden bei unseren Nachbarn rüttelt auf. Wir müssen bezüglich Naturkatastrophen in ständiger Bereitschaft sein", so Kaiser.

"Brauchen mehr Vorbereitung"

Auch Landesrat Fellner betonte, dass die Menschen noch besser auf das Thema Naturkatastrophen und Unwettergefahren vorzubereiten seien. "Wir müssen da gemeinsam mit dem Bund auf die Tube drücken, Warnungen noch schneller und direkt an die Bürgerinnen und Bürger bringen", meinte er.

Werden uns weiterhin begleiten

"Naturkatastrophen werden uns massiv begleiten. Wir sind mit heftigen Niederschlägen auf engstem Raum konfrontiert und die Böden können nichts aufnehmen", brachte Fellner ein. Er verwies auf das Geschieberückhaltebecken, das rund einen Monat vor der Katastrophe im Gegendtal in Betrieb ging und wahrscheinlich Menschenleben gerettet habe. Es sei aber ein Todesopfer zu beklagen und das Schadensausmaß in den privaten Haushalten sei enorm. Der Einsatz im Gegendtal sei sehr gut und hochprofessionell abgelaufen, in dieser Professionalität wolle man auch bei der Aufarbeitung weitermachen.

Asyl, Energie- und Gasversorgung

Landesrätin Schaar sagte zum Thema Asyl, dass Kärnten die Quartierakquise weiter vorantreibe und auch die Strukturen verstärke. Zum Bereich Energie- und Gasversorgung informierte sie, dass laut E-Control wieder Gas über Nord Stream 1 nach Deutschland fließe. Eine notwendige Gaslenkung in Österreich würde direkt über den Bund laufen, bei einer Elektrizitätslenkung würde der Bund die Regularien vorgeben und die Länder müssten in Umsetzung gehen.

Kritik an Bund

"Ich vermisse aber diesbezüglich wesentliche Informationen von Seiten des Bundes an die Länder", kritisierte Schaar. Kärnten habe jedenfalls selbständig durch die Kärnten Netz bereits eine Analyse von Betrieben, die Gas benötigen, durchgeführt, um das Problem-Potential zu erheben.

Über 20. Mio Schaden im Gegendtal

Von einem enormen und noch immer nicht gänzlich abschätzbaren Schadensausmaß an den Straßen im Gegendtal sprach Landesrat Gruber. Er nannte eine Summe von über 20 Mio. Euro – "und die Summe steigt angesichts neuerlicher Unwetterereignisse tagtäglich". Im Einsatz seien die Straßenbauabteilung und die Agrartechnik des Landes.

Straße bald befahrbar

Sehr zuversichtlich zeigte sich Gruber, dass über die B98 Millstätter Straße in der zweiten Augustwoche wieder der Pendlerverkehr von Afritz und Feld am See aus möglich sein werde. Arriach sei nach der Katastrophe sehr rasch von Himmelberg aus erreichbar gewesen, nun auch wieder aus Richtung Villach.

Schäden im Forstbereich

Im Forstbereich habe man über 100.000 Festmeter Schaden, 150 Kilometer Forststraßen seien stark in Mitleidenschaft gezogen. Massive Schäden durch Borkenkäfer könnten auch im Gegendtal auftreten, sagte Gruber und verwies auf die dramatische Situation im Mölltal nach den Sturmkatastrophen der letzten Jahre.

Notfallfahrplan bleibt aufrecht

Landesrat Schuschnig verwies auf den noch aufrechten Notfallfahrplan des öffentlichen Verkehrs im Gegendtal. Für Arriach werde man rechtzeitig mit Schulbeginn einen Notverkehr sicherstellen. In den aktuell betroffenen Bereichen des Bezirkes Spittal sei der Morgenverkehr normal abgelaufen, es sei nur mit kurzfristigen Unterbrechungen durch Reinigungsarbeiten zu rechnen.

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