Vier kämpfen um Stimmen der Unternehmer

Jürgen Mandl, Wirtschaftskammerpräsident | Foto: Fritz
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Nur wenige Tage vor der Gemeinderatswahl sind rund 26.000 Kärntner bereits aufgerufen, ihre Stimme abzugeben - nämlich bei der Wahl des neuen Wirtschaftsparlamentes in Kärnten.
Für den Wirtschaftsbund (WB) steigt ein neuer erster Mann in den Ring - Jürgen Mandl hat letztes Jahr das Amt des Präsidenten von Franz Pacher übernommen. Er will die absolute Mehrheit der letzten Wahl im Jahr 2010 zu verteidigen.
„Wir stellen uns mit gutem Gewissen der Entscheidung der Unternehmer“, so Mandl. Schließlich habe man viel erreicht. Zu tun gibt es aber freilich genug: „Schluss mit Schikanen“, wirbt Mandl.
„Am meisten brauchen die Unternehmer Aufmerksamkeit und Verständnis der Politik“, gibt er vor. Andere Länder würden Sonderpogramme für die Wirtschaft entwickeln - „hier wird auch Kärnten Antworten finden müssen.“ Angesichts der Finanzlage wäre schon der Rückbau der Bürokratie ein wichtiger Schritt.“

Bürokratie reduzieren
Einem Herausforderer von Mandl, Georg Burger vom Ring freiheitlicher Wirtschafts-treibender (RfW), ist auch die Bürokratie ein Dorn im Auge - „vor allem die Richtlinien und Gesetze.“ Bei der Allergenverordnung etwa sei es zu wenig Gratiskurse anzubieten. „Die Wirtschaftskammer muss sich in Land und Bund mehr Gehör verschaffen“, nimmt er sich vor. Sein Wahlziel: „Die 21,1 Prozent des letzten Males halten, vielleicht ein bisschen zulegen.“
Ebenfalls zulegen will Spitzenkandidat Alfred Trey vom „Sozialdemokratischen Wirtschaftsverband“ (SWV). 2010 erreichte man 11,8 Prozent der Stimmen. Überzeugen will er die Kärntner Unternehmer in direkten Gesprächen.

Für die Kleinen
Wichtig für Trey: „Die Wirtschaftskammer vergisst auf die Kleinsten“, will er sich vor allem für die steigende Zahl an Ein-Personen-Unternehmen einsetzen. Als Ziele nimmt er sich die Senkung der Beiträge für die Sozialversicherung und der Lohnnebenkosten vor.

Nur eine Mitgliedschaft
Für eine Senkung des Mindestbeitrags setzt sich auch Matthias Köchl von den Grünen ein. „Er soll so gering sein, wie der Beitrag von geringfügig Beschäftigten“, so Köchl. Er tritt auch gegen die Mehrfach-Mitgliedschaften in der Kammer auf. „Ein Mal 100 Euro sind genug“, fordert er.

Zur Sache - Wirtschaftskammer-Wahl

Die Wirtschaftskammer-Wahl findet am 25. und 26. Februar statt. Rund 26.000 Kärntner Selbstständige – zirka 16.000 von ihnen sind Einzelunternehmer – sind aufgerufen, ihre Vertreter in den über 70 Fachgruppen der Wirtschaftskammer zu wählen.

Die gewählten Vertreter bestellen die Personen für das Wirtschaftsparlament mit 81 Sitzen. Dessen Mitglieder wiederum wählen im April den Präsidenten der Wirtschaftskammer.

Der Wahlsieger im Jahr 2010 hieß Wirtschaftsbund mit dem Spitzenkandidaten Franz Pacher. Gegenüber der Wahl fünf Jahre zuvor legte der Wirtschaftsbund um 8,5 Prozentpunkte zu – auf 61,7 Prozent.

Auf Platz zwei schaffte es der Ring Freiheitlicher Wirtschaftstreibender – mit 21,1 Prozent der Stimmen. Allerdings verlor die Fraktion gegenüber 2005 7,8 Prozentpunkte der Stimmen.

Mit geringen Verlusten ging der sozialdemokratische Wirtschaftsverband aus der Wahl im Jahr 2010 hervor – der Stimmenanteil sank von zwölf auf 11,8 Prozent.

Die Grüne Wirtschaft legte im Jahr 2010 um 1,1 Prozentpunkte zu – das Ergebnis stieg von drei auf 4,1 Prozent der Stimmen.

Stark gesunken ist allerdings die Wahlbeteiligung der Kärntner Unternehmer. Im Jahr 2005 lag sie noch bei 46,2 Prozent. Im Jahr 2010 allerdings nur mehr bei 36,3 Prozent. Die Kandidaten wollen bei der anstehenden Wahl ein weiteres Sinken der Beteiligung verhindern.

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