Insolvenzstatistik 2018
327 insolvente Unternehmen in Kärnten

Zahl der Insolventen Unternehmen ist 2018 leicht gestiegen | Foto: Pixabay/Nosheep

Mit 327 Unternehmensinsolvenzen liegt Kärnten nicht im österreichischen Trend. 

KÄRNTEN. Bis auf Kärnten, Niederösterreich und Vorarlberg verzeichnen alle österreichischen Bundesländer einen Rückgang der Unternehmensinsolvenzen. Der österreichische Trend zeigt dabei einen Rückgang um 1,9 Prozent. In Kärnten stieg die Zahl der Insolvenzen bei Unternehmen um 2,2 Prozent.

Zu wenig Vermögen

Die 327 insolventen Firmen in Kärnten kommen insgesamt auf Verbindlichkeiten von rund 114 Millionen Euro, erklärt Barbara Wiesler-Hofer, Leiterin des KSV1870 Kärnten.
Insgesamt stellten 327 Unternehmen Insolvenzanträge, jedoch wurden davon nur 153 Verfahren eröffnet. In 174 Fällen wurden die Insolvenzanträge mangels Vermögen der Schuldner nicht eröffnet.
Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der nicht eröffneten Insolvenzverfahren um vier Prozent gestiegen während die Anzahl der eröffneten Verfahren gleich blieb.

Viele Dienstnehmer betroffen

Die Analyse des KSV1870 zeigt außerdem das im Jahr 2018 viele Dienstnehmer von den Pleiten der Unternehmen betroffen sind. Die Zahl der betroffenen Arbeitnehmer ist um 24,5 Prozent auf 824 Dienstnehmer angestiegen.
Während 2017 durchschnittliche vier Dienstnehmer pro eröffnetem Verfahren betroffen waren, sind es 2018 bereits fünf betroffene Dienstnehmer.

Häufig betroffene Unternehmen

Von Insolvenzen sind meist kleine Betriebe betroffen, also jene mit weniger als 10 Dienstnehmern. Wie in der bereits in der Vergangenheit sind Kleinunternehmer aus den Branchen der unternehmensbezogenen Dienstleistungen, der Gastronomie und der Bauwirtschaft besonders häufig betroffen.
Die drei größten Insolvenzverfahren sind der Konkurs der Ritter & Stark GmbH aus Feistritz im Rosental mit Schulden in Höhe von 9,4 Millionen Euro, das Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung der Esto Lighting Gmbh aus Velden mit Verbindlichkeiten von 8,6 Millionen Euro sowie der Konkurs der EZ 393 St. Oswald Gmbh aus Bad Kleinkirchheim mit Schulden in Höhe von 6,3 Millionen Euro.

Ausblick für 2019

Insolvenzen sind stark von der Konjunktur und dem Zinsniveau abhängig. Da für 2019 mit keiner Verschlechterung der Konjunktur zu rechnen ist und die Zinsanhebung frühestens 2020 geschehen soll, ist derzeit mit keinem Zuwachs an Insolvenzen zu rechnen, schätzt Barbara Wiesler-Hofer.



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