Persönliches Fastenziel definieren
Beim richtigen „Fasten“ steht nicht die Gewichtsreduktion im Vordergrund, sondern die geistig spirituelle Selbsterfahrung, wobei sich die die Gedanken nicht ums Essen drehen müssen. Ein Beitrag von Julia Floimayr, Diätologin im LKH Kirchdorf
KIRCHDORF. Wer fasten möchte, sollte sich zu allererst bewusst machen: „Was will ich mit dem Fasten überhaupt erreichen?“ Diätologin Julia Floimayr erklärt: "Strenge Fastenkuren - so genannte Null-Diäten - sind nicht empfehlenswert. Wenn überhaupt, sollten nur gesunde Menschen für einen kurzen Zeitraum und unter ärztlicher Aufsicht fasten. Vor allem für kranke Menschen, Kinder, Schwangere oder Stillende ist eine nährstoffeiche und abwechslungsreiche Ernährung von großer Bedeutung. Besonders bei länger anhaltenden Fastenkuren kann es zu Mängeln oder Unterversorgungen kommen."
"Modifiziertes Fasten"
Das "modifizierte Fasten" kann sich unter Umständen als Einstieg für eine Ernährungsumstellung eignen. Beim modifizierten Fasten sind klare Suppen, Obst- und Gemüsesäfte, eventuell auch Milchprodukte erlaubt. Für die Gewichtsreduktion ist allerdings nicht nur eine dauerhafte Umstellung der Ernährung notwendig, sondern eine Lebensstiländerung (mehr Bewegung, weniger Stress, nicht rauchen etc.). Floimayr: "Entscheidend ist langsam abzunehmen (0,5-1 kg / Woche). Auf keinen Fall sollte man dabei hungern. Sinnvoll ist es, sich satt zu essen, aber an gesunden Lebensmitteln (Gemüse, Obst, Vollkornprodukte, Fisch, fettarme Milchprodukte etc.) und dabei Fett und Zucker zu reduzieren. Vor allem auf zuckerreiche Getränke sollte man gänzlich verzichten."
Wichtig ist, WIE man isst
Ausschlaggebend ist aber nicht nur, was man isst, sondern wie. Psychische Faktoren spielen eine große Rolle und sollten hinterfragt und geändert werden. Also: Warum und wann esse ich: Bei Angst, Trauer, Langeweile, Wut, Enttäuschung, bei Problemen oder aus reiner Gewohnheit? Wie esse ich: schnell, unbewusst, beim Fernsehen, im Gehen, zwischendurch …
Hilfreich ist es unter anderem, das Sättigungsgefühl bewusst wahrzunehmen: Langsam essen und Hunger von Gusto unterscheiden lernen. Abschließender Tipp der Diätologin: "Man sollte sich nichts strikt verbieten, sondern in kleinen Mengen bewusst genießen, z.B. nach einem ausgewogenen Mittagessen eine Rippe Schokolade mit Genuss essen."
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