BezirksBlätter vor Ort - Kirchdorf
Budget lässt keine großen Sprünge zu

Viele Projekte gilt es in der Gemeinde Kirchdorf kurz- und mittelfristig abzuarbeiten. | Foto: Kogler
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Enges Budget, Stausee/Kraftwerk, Sessellift, PostPartner, Großachen-Gastro, Bauhof – viel los in der Gemeinde Kirchdorf.

KIRCHDORF. Viele wichtige Projekte stehen auf der Agenda der Gemeinde Kirchdorf. „Das Budget 2023 haben wir einstimmig beschlossen, wir mussten aber Wünsche über 3 Millionen Euro streichen. Auch 2024/25 wird die Lage angespannt bleiben, große Sprünge machen wir keine. Uns plagen vor allem die kräftigen Kostensteigerungen bei Zinsen, Energie und Personal“, so Vize-Bgm. Robert Jong (Kennzahlen s. u.).

Postpartner: Dem Postpartner (Spar Schwaiger) wurde seitens der Post die Provision gekürzt, zudem stiegen die Personalkosten, eine Kostendeckung war nicht mehr möglich. Da eine Schließung der Poststelle nicht in Frage kam, unterstützt derzeit die Gemeinde die Stelle mit 1.000 Euro/Monat – man werde die Situation beobachten und evaluieren, so Amtsleiter Christopher Innerkofler.

Bauhof: Man wolle den Bauhof aus dem Ortszentrum auslagern und habe dafür eine Grundfläche neben dem „Kälberstall“ (Gewerbegebiet an der B 178, Anm.) angekauft. Bgm. Gerhard Obermüller hatte erfolgreich mit mehreren Grundeigentümern verhandelt. „Hier soll auf einer Teilfläche der neue Bau- und Recyclinghof entstehen; weitere Flächen sollen als Gewerbeflächen verkauft und damit auch der Bauhof finanziert werden“, so Jong. Die Konzeptfläche umfasst 1,4 Hektar. Für heuer sind Verfahren geplant (Straßenbau, Wasser- und Naturschutzrecht), ebenso die Planung für die Verkehrsumlegung. Realistischer Baubeginn: 2025.

Gastro an Ache

Für eine geplante Gastronomie (Jausenstation) an der Großache, Bereich Furtherbrücke, wurde eine Änderung des Raumordnungskonzepts beschlossen (rechtskräftig).

„Dem Bauherren wurde ein Kriterienkatalog vorgeschrieben (u. a. Parkplätze, Spielplatz, öffentl. WC); wenn er alle Vorgaben bzw. Auflagen erfüllt, kann das dann im Gemeinderat behandelt werden, mit RO-Vertrag und Widmung. Eine Widmung kann zudem erst erfolgen, wenn ein seriöser Gastro-Partner bzw. Pächter namhaft gemacht wird“,

so Jong. Zu dem Projekt gibt es diverse (ökologische) Einwände und Kritiker.
Eine Brücke in diesem Bereich wurde bereits neu gebaut, was jedoch nicht mit der Jausenstation zusammenhänge, so der Amtsleiter.

„Die Kosten wurden mit der Tiwag geteilt, die eine neue Trafostation bauen musste; die Brücke war desolat und hätte für den Verkehr gesperrt werden müssen.“

Skilift: Das kleine Skigebiet steht wiederholt – vor allem aus finanzieller Sicht – in Diskussion. Zuletzt (Corona) stand etwa der 4er-Sessellift still. Von eben diesem Lift trennt man sich nun. Der Gemeinderat beschloss mit 14:1 Stimmen, im Namen der Gemeinde (Hauptgesellschafter Skilifte) das Angebot der Fa. Erich Stark (Schlins, Vbg.) angzunehmen und die Anlage um 528.000 € (brutto) zu verkaufen und demontieren zu lassen. Der Beschluss ermächtigt die Gemeindevertreter, dem Verkauf in den Skiliftgesellschafts-Gremien zuzustimmen.

Stausee: Im Vorjahr wurde durch die Wildbachverbauung von Gestein und Schotter befreit und ein Rundweg gebaut. Der TVB steuerte zwei Aussichtsplattformen bei. Der See präsentiert sich seither wieder als Naturjuwel und attraktives Naherholungsgebiet (wir berichteten). Der See fungiert nun auch wieder als Hochwasserschutz. Nun ist man bestrebt, das Kraftwerk Luigam wiederzubeleben. See und Kraftwerk wurden wie bekannt durch die Gemeinde von der Tiwag angekauft. Der Gemeinderat beschloss zuletzt einstimmig die Einreichung zur Wiederverleihung des Wasserbezugsrechts beim Kraftwerk (Stromerzeugung). Dies ist heuer budgetiert. Ebenso beschlossen wurde der Kauf eines neuen Turbinensatzes samt Generator und Elektrotechnik (statt einer Generalsanierung). Auch der Businessplan (Gesamtaufwand 2,77 Mio. €, abzügl. Förderungen, Rest 1,7 Mio. €) wurde genehmigt. Das desolate Kraftwerkshaus muss geschleift, ein neues errichtet werden.

Budget/Eckdaten: Abgabenertragsanteile 4,89 Mio. €, eigene Abgaben/Steuern 3,46 Mio. €, Aufwände Volksschulen 926.300 €, Kindergärten und -krippe 1,16 Mio. €, Ankauf Räume Kinderkrippe Erpfendorf 651.500 €, Soziale Wohlfahrt 1,33 Mio. €, Straßenbau/-sanierung 713.300 €, Stausee 116.400 €, Personal 2,3 Mio. €; Schuldenstand 11 Mio. €; Einwohner Hauptwohnsitz 4.098, Nebenwohnsitz 1.060.

Weitere Berichte (Skilifte-Jahresabschluss, Habachpark, Wohnbau, Kinderkrippe, Erpfendorf Mitte) auf diesen Seiten!

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