Heiße Kämpfe in Itter
Wehrmachtssoldaten und US-GIs kämpften 1945 auf Schloss Itter gemeinsam gegen SS-Einheiten.
ITTER (be/niko). In den letzten Kriegstagen im Jahr 1945 wurde Schloss Itter zum Kriegsschauplatz. Über die dramatischen Ereignisse hat der US-Autor und -Historiker Stephen Harding das Buch "Die letzte Schlacht" verfasst; die deutsche Fassung (Zsolnay-Verlag) wurde am Freitag in Itter von Lektorin Bettina Wörgötter, Ortschronist Anton Herowitsch und vom Autor persönlich präsentiert. Vielen Besuchern war nicht bewusst oder bekannt, welch dramatische Szenen sich am Schloss abgespielt hatten.
Schloss Itter war demnach am 5. Mai 1945 Schauplatz einer dramatischen Befreiungsaktion für 16 prominente französische Häftlinge, die von der SS bewacht wurden. Unter den Gefangenen waren auch die ehemaligen französischen Staatsoberhäupter Edouard Daladier und Paul Reynaud.
Für die Befreiungsaktion kam es zu einer ungewöhnlichen Zusammenarbeit zwischen anrückenden US-Truppen unter Captain John "Jack" Lee und abgesprungenen Wehrmachtsoldaten unter Führung von Jajor Sepp Gangl. Die SS-Truppe im Schloss wurde von SS-Offizier Sebastian Wimmer geleitet. Die Gefangenen wurden als "vogelfrei" geführt, ihnen drohte der Tod.
Bei der blutigen Befreiungsaktion wurde Gangl von einem SS-Scharfschützen erschossen. Erst Verstärkung durch weitere US-Truppen führte zur erfolgreichen Befreiung der Franzosen. Nach Gangl wurde in Wörgl eine Straße benannt.
Fotos: Eberharter, tourenwelt.at
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