Naturgefahrenmanagement im Brixental: Sicherheit für Bevölkerung erhöht

Geschiebebecken und Rückhaltesperren am Feichtnergraben in Westendorf | Foto: Foto: Die Wildbach
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BRIXENTAL (niko). In mehreren Brixentaler Wildbächen hat die Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV) in den letzten Jahren Schutzbauten errichtet und dadurch das Gefahrenpotenzial für Mensch und Infrastruktur reduziert.
Allein 2014 investiert die WLV tirolweit über 35 Millionen Euro in den Schutz vor Muren, Steinschlag und Lawinen.

Professionelle Maßnahmen – nachhaltiger Schutz

Im Rahmen der Exkursion wurden bestehende Wildbachverbauungen in Hopfgarten und Westendorf besichtigt sowie das Sanierungskonzept für den heuer vom Hochwasser betroffenen Brixenbach in Brixen vorgestellt.
Experten der WLV erläuterten dabei die lokalen Gegebenheiten sowie die Funktionsweisen der jeweiligen Schutzbauten. LH-Stv. Josef Geisler unterstreicht die Wichtigkeit der Schutzmaßnahmen für das Brixental und für Tirol im Allgemeinen: „Im Gebirgsland Tirol ist professionelles Naturgefahrenmanagement von großer Bedeutung. Die WLV hat jahrzehntelange Erfahrung in diesem Feld und leistet mit ihrer Arbeit einen wichtigen Beitrag für den dauerhaften Schutz der Bevölkerung.“

Brixen: Fünf Millionen für Renovierung und Ausbau

Die Gemeinde Brixen sah sich erst kürzlich mit zwei Hochwasserereignissen konfrontiert. Im Sommer 2013 und 2014 haben bestehende Schutzbauwerke am Brixenbach jedoch größere Schäden verhindert. „Um auch in Zukunft den Schutz des Siedlungsraumes gewährleisten zu können, haben wir heuer ein Großprojekt im Ausmaß von fünf Millionen Euro gestartet. Die Sicherheit für Brixen wird dadurch weiter erhöht“, erklärt Siegfried Sauermoser, Sektionsleiter der WLV Tirol. Bis 2020 renoviert und modernisierte die WLV die bestehenden Bauwerke im Brixenbach und errichtet einen neuen Wildholzrechen.

Vielfältige Ansätze

Am Spitalgraben in Hopfgarten hat die WLV seit 2010 eine ganze Reihe an Schutzmechanismen errichtet: „Mit naturfreundlichen Holzverbauungen erreichen wir eine Verringerung des Geschiebetransportes. Zudem ermöglicht ein derzeit in Bau befindlicher Bypass, dass wir im Ernstfall Wasser aus dem Spitalgraben in einen schmalen Kanal leiten können und dadurch das Hochwasserrisiko weiter reduzieren“, erläutert Andreas Haas, Leiter der WLV-Gebietsbauleitung Unteres Inntal.
Ein anderer Ansatz wird am Feichtnergraben in Westendorf verfolgt. Dort hat die WLV nur wenige Meter oberhalb der Siedlung Feichten zwei Geschiebesperren und Rückhaltebecken installiert. Im Falle eines Murenabgangs wird das Material zurückgehalten und somit das Siedlungsgebiet geschützt.

Über die WLV – Sektion Tirol

Die Wildbach- und Lawinenverbauung ist eine nachgeordnete Dienststelle des Ministeriums für ein lebenswertes Österreich und besteht aus 7 Sektionen. Die Sektion Tirol ist in fünf Gebietsbauleitungen unterteilt. Insgesamt arbeiten in der Sektion Tirol 63 TechnikerInnen und Verwaltungsbedienstete. Darüber hinaus sind über 190 MitarbeiterInnen auf den Baufeldern aktiv. Die Leistungen der WLV sind im Forstgesetz von 1975 definiert und umfassen: Naturgefahreninformation, Sachverständigentätigkeit, Gefahrenzonenplanung, Maßnahmenplanung, Maßnahmensetzung und Förderabwicklung.

Fotos: Die Wildbach
Geschiebebecken und Rückhaltesperren am Feichtnergraben in Westendorf
Naturnahe Holzverbauungen im Spitalgraben in Hopfgarten im Brixental

Geschiebebecken und Rückhaltesperren am Feichtnergraben in Westendorf | Foto: Foto: Die Wildbach
Naturnahe Holzverbauungen im Spitalgraben in Hopfgarten im Brixental. | Foto: Foto: Die Wildbach
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