Oscars 2023 - Oberndorfer im Rennen
Oscar-Stimmung mit Niki Waltl in Reith

Bgm. Stefan Jöchl bedankt sich bei Niki Waltl für die spannenden Einblicke. | Foto: Mühlbacher
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  • Bgm. Stefan Jöchl bedankt sich bei Niki Waltl für die spannenden Einblicke.
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Oscar-nominierter Dokumentarfilm "Nawalny" im Kulturhaus Reith; Bildregisseur Niki Waltl im (Oscar-)Boot.

REITH, OBERNDORF. Über zahlreiche Besucher (ca. 150) durfte man sich beim Kinoabend in Reith freuen. Die Dokumentation „Nawalny- Gift hinterlässt immer eine Spur“ wusste die Besucher zu fesseln. Bildregisseur bzw. "Director of Photography" Niki Waltl (Oberndorf) plauderte dabei aus dem Nähkästchen. Die Anfrage des Drehs im Jahr 2020 kam für ihn  überraschend, jedoch freute er sich über die Gelegenheit, den russischen Oppositionspolitiker bei seiner Genesung nach dem Giftanschlag (2020) zu begleiten.

Bereits vergangenem Mai fand die Erstausstrahlung statt, die ihren nunmehrigen Höhepunkt mit der Nominierung für einen Oscar in der Kategorie „Dokumentation“ findet.

„Ich bin wahnsinnig überrascht von dem Erfolg. Die Chancen schätze ich realistisch ein und glaube, dass alles möglich ist“,

sagt Waltl.
2.000 Jurymitglieder der Academy wählen den Favoriten aus den fünf nominierten Filmen aus. Einen Wermutstropfen hat die Geschichte:

„Wir können uns alle frei bewegen, während Alexej Nawalny die Dokumentation noch nie gesehen hat. Unser Freund sitzt immer noch im Gefängnis“,

bedauert Waltl.
Verhaftet wurde der Oppositionspolitiker nach seiner Rückkehr nach Russland wegen angeblichen Betrugs; er wurde in ein berüchtigtes Straflager gebracht. Nawalnys Anti­korruptions­­stiftung und sein Wahlkampf­­netzwerk wurden als „extremistisch“ eingestuft und verboten. Einige Mitarbeiter wurden kurz verhaftet bzw. leben im Exil und betreiben von dort aus die Stiftung. Waltl selbst hat die Familie Nawalnys erst vor Kurzem getroffen und beschreibt die Situation als schwierig, aber gefasst.

Riesenchance für Waltl

Für den Oberndorfer Filmemacher ist die Oscar-Nominierung eine Riesenchance für seinen weiteren Berufsweg. Die Anfragen für Drehs werden immer mehr.
Seine ungewöhnliche Berufswahl stand für den Filmemacher bereits in seiner Jugend fest - anfangs produzierte er Videos in der Skateboard- und Snowboardszene. 2010 absolvierte er sein Kamerastudium in Barcelona; Aufträge von namhaften Firmen wie Converse, Nike, GoPro und Vans folgten. Dreharbeiten führten ihn nach China, Südafrika, Marokko und Kirgistan. In Russland war er noch nie und das wird sich so schnell auch nicht ändern.

„In einem Gespräch hat mir ORF-Korrespondent Paul Krisei davon abgeraten“,

erzählt Waltl.
Daumen drücken heißt es nun für Waltl: Am 12. März findet die Oscar-Verleihung im Dolby Theatre in Los Angeles statt..

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