Von Palmeseln, Ratschen, Palmbuschen und -stangen

Die Palmbuschen werden von den Kindern zur Segnung in die Kirche getragen. | Foto: Foto: Schweinöster
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BEZIRK (niko). Unzählige Riten und Bräuche rund um die Osterzeit und besonders auch rund um den Palmsonntag (heuer am 13. April) gibt es in aller Welt.
Auch in unserer Region wird der Palmsonntag, mit dem die Karwoche eingeläutet wird, besonders gefeiert. An diesem vor-österlichen Sonntag wird an den Einzug Jesu auf einem Esel in Jerusalem erinnert, als ihm die Gläubigen – wie einem König – mit Palmblättern huldigten.
Hierzulande gibt es keine Palmen – daher haben sich die Palmkätzchen als Ersatz für die Palmblätter etabliert. Daraus werden Palmbuschen geflochten, die mit Beiwerk wie Brezen, bunten Bändern, Buchs ("der Segenbaum"), Wacholderzweigen und Obst geschmückt werden. Diese werden von Mädchen in die Kirche zur Segnung getragen. Die Burschen befestigen die Buschen an langen Stangen, die ebenfalls stolz in die örtliche Kirche getragen werden. Die geweihten Zweige sollen dann zu Hause übers Jahr Schutz vor Blitz und Feuer bieten.
Auch gefärbte Ostereier und andere Lebensmittel werden zur Segnung in die Kirche gebracht (am Osterwochenende). In mehreren Gemeinden wird mittlerweile auch die Tradition des Ostergrabs wieder gepflegt; eines der größten Ostergräber Tirols wird seit einigen Jahren in der St. Johanner Dekanatskirche aufgestellt (wir berichteten).
Was wäre der Palmsonntag ohne Palmesel? Der Esel ist jenes Familienmitglied, das am Palmsonntag als letztes aufsteht und verspottet wird.
Die Ratschen ersetzen in den örtlichen Kirchen die Glocken, die in der Karwoche schweigen, da sie "nach Rom fliegen" und erst zu Ostern zurückkehren.

Fotos: Schweinöster

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