Westendorf - Freibad/Seensucht
Westendorfer "Seensucht" nimmt Gestalt an

So könnte ein Teil der neuen Anlage aussehen. | Foto: Wasserwerkstatt
2Bilder
  • So könnte ein Teil der neuen Anlage aussehen.
  • Foto: Wasserwerkstatt
  • hochgeladen von Klaus Kogler

Gemeindeversammlung: Projektpräsentation "Seensucht", Sanierung altes Schwimmbad als Hauptthemen.
WESTENDORF. Ganzjährig und für alle – so lautet das Motto für das Projekt „Seensucht“. Vorgestellt wurden die bisherigen Planungen bei der Gemeindeversammlung am 14. Dezember in Westendorf.

Einen Anlauf dazu, das alte Schwimmbad zu sanieren, hat es in Westendorf schon mehrmals gegeben. Letztmalig im Jahr 2019 und auch damals scheiterte man an den Kosten. Auf durchschnittlich 70 Badetage kam ein Betriebsabgang von 130.000 €, der ausschließlich von der Gemeinde getragen werden muss, da sich der TVB vor einigen Jahren zurückgezogen hat.

Pacht für Areal

Aus diesem Grunde kam das ehemalige Erholungsheim der Stadt Innsbruck ins Spiel und mittlerweile gibt es einen Optionsvertrag für die Pacht des Areals.
Das Projekt „Seensucht“ wurde in Workshops von einer Gruppe Gemeindebürger und Experten erarbeitet. Umsetzungspartner wären neben der Gemeinde Westendorf die Bergbahnen und der Tourismusverband. Das zentrale Thema dabei ist, dass der TVB ohnehin einen Speicherteich bauen muss und stattdessen in das Projekt „Seensucht“ investieren würde. Den TVB dürstet es nach zusätzlicher Infrastruktur.

Die Wasserfläche braucht eine Größe von 15.000 Quadratmeter, um aus dem Bädergesetz herauszufallen und zusätzliche Kosten zu vermeiden. Entscheidend für die Besucher wird sein, dass das Areal nicht abgezäunt wird und damit für jeden zugängig ist. Die Einnahmen will man aus der Parkraumbewirtschaftung erzielen. Gleichzeitig legt man aber Wert darauf, dass so viele wie möglich ohne Auto zum Freizeitpark kommen sollten.

Das Gelände sieht zwar riesig aus, für eine derartige Nutzung ist es aber gar nicht so groß. Die Höhendifferenz beträgt zehn Meter, da aber einerseits abgetragen und andererseits aufgefüllt werden muss, fällt diese Erdbewegung nicht so sehr ins Gewicht. Andererseits entstehen dadurch Terrassen, die unterschiedlichen Verwendungszwecken zugeführt werden können. Das Erholungsheim würde abgerissen, dort würde man die Parkplätze situieren. Die großen Bäume würden stehen bleiben. Von den Fachleuten wird gesagt, dass im See eine eigene Wärmeregulierung stattfinden würde.

Neben drei Beach-Volleyballplätzen und einem Beach-Soocer-Platz sind zwei Kinderspielbereiche geplant, einer davon als Wasserspielplatz mit unterschiedlichen Tiefen. Zudem wird es 25-m-Schwimmbahnen geben, sodass auch die Triathleten ihren Sport ausüben können. Eine Seebühne mit Amphietheater würde für kulturelle Veranstaltungen eingesetzt werden können. Zudem sind ein Wald-Motorikpark, ein Bistro und WC- und Umkleide-Anlagen geplant.

Die Investitionskosten für „Seensucht“ würden rund 8 Millionen Euro betragen. Dem gegenüber steht die Sanierung des alten Schwimmbades, welches für die Basissanierung rund 5 Mio. Euro benötig, dann gibt es aber noch immer keine Attraktionen und vor allem müsste die Gemeinde diese Kosten alleine tragen, da es von der öffentlichen Hand keine Förderungen dafür gibt. Für Bgm. Annamarie Plieseis ist das vollkommen unmöglich. Eine geforderte Volksbefragung wird ebenfalls abgelehnt.

Finanzierung

Das Projekt „Seensucht“ würde von drei Partnern finanziert und für 4,2 Mio Euro steht diese Finanzierung bereits. Die Finanzlücke von 3,8 Mio Euro könnte über diverse Förderungen geschlossen werden. Die drei Projektpartner sind zuversichtlich, dass dies gelingen wird und sowohl TVB als auch Bergbahnen haben versichert, dass sie keinesfalls mehr für weitere Gespräche zur Verfügung stehen würden, falls die Gemeinderäte bei der kommenden Sitzung keine Entscheidung fällen sollten.

Einige Dinge sind noch offen, so muss etwa eine verträgliche Verkehrslösung gefunden werden und auch das alte Schwimmbadareal muss einer Wiederverwertung zugeführt werden. „In dem Projekt sind tausende Ideen versteckt, der TVB sieht jedenfalls einen Mehrfachnutzen und steht dahinter“, versicherte auch TVB-Obmann Toni Wurzrainer.
Nun ist der Gemeinderat am Zug, eine endgültige Entscheidung zu treffen. (be)

So könnte ein Teil der neuen Anlage aussehen. | Foto: Wasserwerkstatt
So könnte die neue Freiezeitanlage in Westendorf aussehen. | Foto: Wasserwerkstatt
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.