Der Champion fand seinen Meister
Kenia-Triumph am Kitzbüheler Horn, Seriensieger Wyatt erstmals geschlagen
Erster Afrika-Sieg bei den Damen durch Lucy Murtgt (1:09:13).
Jonathan Wyatt ist eine Legende. Siebenmal gewann der Neuseeländer die Weltmeisterschaft im Berglauf, bei fast allen bedeutenden Veranstaltungen in dieser Sportart steht er auf der Siegerliste. Seine Streckenrekorde, Zeugnisse der Blütezeit jeder Karriere, sind nur von Wunderläufern zu knacken. Auch jener aufs Kitzbüheler Horn (55:58 min.) zählt dazu. Bisher fünfmal triumphierte er in der Gamststadt, im Vorjahr gab´s sogar ein familiäres Doppelpack mit Ehefrau Antonella Wyatt-Confortola, die den Damenbewerb für sich entscheiden konnte. Auch heuer standen wieder beide am Podest, allerdings nicht am obersten. Für den mittlerweile 38-jährige Jonathan riss damit die Siegesserie. Erstmals musste sich der Streckenrekordler am Kitzbüheler Horn geschlagen geben.
Schlussattacke
Trotz beherzter Aufholjagd konnte Wyatt den 12-Jahre jüngeren Kenianer Samson Kagia Mungai (Siegerzeit 59:27) nicht mehr abfangen, der sich im kupierten ersten Streckenabschnitt zwischen Stadtzentrum und Hornstrasse einen respektablen Vorsprung verschaffen konnte, der zwar beharrlich schmolz, aber letztendlich doch entscheidend war. Nur 30 Sekunden trennten Kagia Mungai und Wyatt nach 12,9 km und 1.234 Höhenmetern. Auf den Plätzen 3 und 4 zwei weitere Kenia-Läufer vom Team run2gether, einem österreichisch-kenianischen Laufprojekt, das auf der Turracher Höhe Laufwochen durchführt und den Afrikanern Verdienstmöglichkeiten gibt. Bester Tiroler der 20-jährige Oberländer Martin Mattle (1:05:20). Die Einheimischen-Wertung führte wie im Vorjahr Peter Hechenberger (1:13:34) an, dahinter Manfred Wunsch (1:14:06) und Georg Egger (1:14:15).
Nur 10 Herren waren schneller
War es bei den Herren der dritte Gesamttriumph eines Afrikaners nach Mohamed Youkmane (1989 / Algerien) und Geoffrey Gikuni Ndungdu (2009 / Kenia), so bedeutete der Sieg von Lucy Murtgt (Kenia) im Damenbewerb eine Premiere in der 33-jährigen Hornlaufgeschichte. Nur 10 Herren waren schneller als die 26-jährige, die nach 1:09:13 die Ziellinie überquerte. Auf Platz 2 die in Tirol lebende Slovakin Silvia Olejarova, als Dritte am Podest Vorjahressiegerin Antonella Wyatt-Confortola. Schnellste Laufgemse aus dem Bezirk war Gitti Holaus (Kitzbühel) in 1:29:05.
130 Männer und 16 Frauen absolvierten die 12,9km lange Originalstrecke, 25 Nachwuchsläufer die mit 326 Höhenmeter gespickte Kurzdistanz vom Alpenhaus zum Ende der Asphaltstrasse beim Fernsehsender.
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