Lisa Hauser - im Gespräch
"Jetzt lass' ich mich 'mal von Mama bekochen!"

Mit drei-WM-Medaillen und der Disziplinen-Kugel für den Einzelbewerb hat Lisa Hauser Geschichte geschrieben. | Foto: Nordic Focus
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  • Mit drei-WM-Medaillen und der Disziplinen-Kugel für den Einzelbewerb hat Lisa Hauser Geschichte geschrieben.
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Drei WM-Medaillen, allen voran Gold im Massenstart, eine Kristallkugel in der Disziplinenwertung Einzel, dazu ein weiterer Weltcupsieg, sieben Podeste und Rang sechs im Gesamtweltcup – Lisa Hauser hat im Winter österreichische Sportgeschichte geschrieben.
REITH. Vom Saisonfinale in Schweden (wir berichteten) ging es mit dem Flieger retour Richtung Heimat. Nach der Landung des Teams am Wiener Flughafen nutzte die 27-Jährige die Busfahrt zurück nach Reith, um über die Saison zu reflektieren und sich vor allem auch auf Mamas Kochkünste zu freuen.

BEZIRKSBLÄTTER: Drei WM-Medaillen, eine Kugel, sieben Podestplatzierungen, ein Weltcupsieg. Wenn dir das jemand vor der Saison gesagt hätte, was hättest du geantwortet?
HAUSER: "Was in den letzten drei Monaten passiert ist, ist einfach unglaublich. Das sind gerade so viele Eindrücke und Emotionen – und die zu verarbeiten, ist für mich im Moment nicht leicht. Dadurch, dass es im Weltcup jetzt immer weitergegangen ist, hatte ich auch noch gar keine Zeit, das Ganze zu verarbeiten. Ich glaube, das kommt erst jetzt alles, wenn ich daheim bin und meine Leute treffe."

Bis zuletzt bist du läuferisch vorne dabei gewesen, woher hast du die Kraft genommen?
"Man kann nicht sagen, dass ich im Laufe der Saison läuferisch abgebaut hätte. Sicherlich gab es ein paar stärkere Rennen zur WM hin. Ich hatte aber definitiv keinen richtigen Abfall zum Schluss raus, das sagt schon viel aus. Und darauf bin ich auch stolz."

Was hast du im Verlauf der Saison richtig gemacht, um so konstant zu sein?
"Das ist ganz viel Kopfsache. Der Jänner war schon so gut, dass ich mir gedacht habe, es geht nicht mehr besser. Das waren definitiv andere Voraussetzungen als in den Vorjahren. Aber ich bin ein Wettkampftyp und weiß, dass es bei der WM zählt. Aber, dass ich dann sogar nochmals ein Schäuflein drauflegen kann, nachdem der Jänner schon so gut war, ist für mich selbst dann auch überraschend gewesen."

Was sagst du zur Massenstart-Entscheidung?
"Nach dem Rennen hat es mich ehrlich gesagt schon geärgert. Ich trauere der Kugel gar nicht nach, aber es sollte fair hergehen. Julia Simon hat z. B. mit 15 Fehlern und Rang 30 die Kugel verloren. Die war aufgrund des Winds chancenlos. Ich gönne es jeder, die in so einem Rennen Glück hat, aber wenn nur noch das Glück über den Erfolg entscheidet, dann ist es schade, wenn die Saison so zu Ende geht."

In der Vorbereitung muss vieles sehr richtig gelaufen sein. Was nimmst du jetzt mit in die nächste Vorbereitung?
"Dieser nächste Schritt in der Loipe wäre sicherlich nicht möglich gewesen, wenn in der Vorbereitung nicht so vieles gepasst hätte. Es waren viele Faktoren. Die Physiotherapie hat gepasst, dazu hat im Training nahezu immer alles zusammengestimmt, das Trainerteam perfekt gearbeitet und die Stimmung im Team war ebenfalls sehr gut. In diesem Sommer möchte ich an dem Weg festhalten und mich entsprechend auf die Olympiasaison vorbereiten."

Worauf freust du dich jetzt am meisten?

"Ich freue mich riesig auf das Essen daheim und lasse mich'mal von Mama bekochen. Der Appetit nach den vielen Wochen im Hotel war zum Schluss nicht mehr so da. Zeit daheim mit meinen Leuten zu verbringen, das habe ich in diesem Winter auch wegen Corona bewusst vermieden. Ein Treffen mit meinen beiden Omas ohne schlechtes Gewissen – darauf freue ich mich jetzt. Freunde treffen. Zusammensitzen, Spaß haben. Das liegt mir sehr am Herzen und das sehe ich als meine Belohnung."

Was steht in den nächsten Wochen am Programm?
"Zunächst freue ich mich auf ein paar freie Tage zu Hause. Vielleicht geht sich noch die eine oder andere Skitour aus, nachdem es jetzt wieder so viel geschneit hat. Und dann wird nochmals in Obertilliach auf Schnee trainiert. Die Zeit bis zum Trainingsstart im Mai wäre sonst zu lang. Im April stehen einige Termine am Programm, unter anderem möchte ich auch meine Paten-Klassen besuchen. Auch auf diese Zeit freue ich mich, schließlich zeigt sie, dass sich viele mit mir mitfreuen."
Danke für das Gespräch!
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