Bauwirtschaft, Kreislaufwirtschaft
Bauwirtschaft will zirkulär & nachhaltig werden

Sebastian Spaun, Thomas Leissing, Matthias Danzl, Markus Kofler, Anton Mattle, Alexander Speckle, Carlo Chiavistrelli, Dietmar Thomaseth, Stefan Deflorian. | Foto: Egger Gruppe
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  • Sebastian Spaun, Thomas Leissing, Matthias Danzl, Markus Kofler, Anton Mattle, Alexander Speckle, Carlo Chiavistrelli, Dietmar Thomaseth, Stefan Deflorian.
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Die Kreislaufwirtschaft im Fokus einer hochkarätig besetzten Veranstaltung bei Egger; Bauwirtschat muss nachhaltiger werden.

ST. JOHANN, TIROL. Die Bauwirtschaft steht vor einer Vielzahl von Herausforderungen, darunter Materialengpässe und Lieferprobleme. Sie erzeugt aber auch einen wesentlichen Teil des Abfallaufkommens in Europa, hat einen enormen Ressourcenverbrauch und großer  Verursacher von CO2-Emissionen. Um diesen Problemen entgegenzuwirken, ist eine progressive Umstellung auf die Kreislaufwirtschaft notwendig. Diesem Thema widmeten die Egger Gruppe, HANEL Ingenieure und das TIQU – Tiroler Qualitätszentrum für Umwelt, Bau und Rohstoff – eine Tagung, zu der hochkarätige Experten aus Wirtschaft und Politik geladen waren.

„Angesichts dieser Problematiken ist ein Umdenken von zentraler Bedeutung und zwar hin zu zukunftsfähigen Lösungen, die den Grundsätzen der Kreislaufwirtschaft folgen“,

ist HANEL-GF Carlo Chiavistrelli überzeugt. Dass dieser Weg kein leichter wird, erklärte Dietmar Thomaseth von TIQU:

„Nachhaltiges Bauen wird in der ersten Phase in einigen Bereichen erhebliche Mehrkosten verursachen. Aber wenn wir einen echten Wandel wollen, muss es uns das wert sein!“

Bei Egger bildet das Arbeiten in geschlossenen Kreisläufen bereits den Kern des Geschäftsmodells. „Auch deshalb war es uns wichtig, mit dieser Veranstaltung der Bauwirtschaft auf dem Weg hin zu einer zukunftsfähigen Gestaltung eine Plattform bieten zu können“, so Matthias Danzl, Egger-Werksleiter für Vertrieb.

Rahmenbedingungen für die Zukunft

Der europäische Green Deal ist die neue europäische Wachstumsstrategie. Dessen zentrale Bedeutung hob Franz Fischler, Präsident des IHS, hervor. Er unterstrich, dass die Erreichung dieser Zielvorgaben entscheidend für den Schutz der Biodiversität, die Reduzierung von Emissionen und den verantwortungsvollen Umgang mit Bodenressourcen ist. Die Kreislaufwirtschaft müsse vorangetrieben werden, um Europas hohe Abhängigkeit von Energie- und Rohstoffimporten zu mindern.

Von entscheidender Bedeutung für die Erreichung dieser Vorgaben wird ein Wandel des derzeitigen, linearen Wirtschaftsmodells im Bauwesen – Take–Make–Use–Waste – hin zu einer ressourcenschonenden Kreislaufwirtschaft sein, so Christian Öhler (Klimaschutzministerium). Der Bund möchte hier mit ambitionierten Ausschreibungskriterien für den öffentliche Hoch- und Tiefbau vorangehen.

Politik und Wirtschaft am runden Tisch

Unterstrichen wurde dieser Ansatz auch beim prominent besetzten runden Tisch, u. a. mit LH Anton Mattle.

„Auch Tirol muss zur Energiewende beitragen. Wir haben nicht nur enormes Potenzial in Sachen Ausbau erneuerbarer Energieträger, sondern auch hinsichtlich des noch bewussteren Ressourcenumgangs. Vonseiten des Landes fördern wir gezielt klimafreundlichere Energie- und Wärmesysteme, verabschieden uns zunehmend von fossilen Energieträgern und setzen dadurch auch ökologische Impulse zur Belebung der heimischen Bau- und Energiewirtschaft.“

Mattle ermutigte die Unternehmen, sich nicht abschrecken zu lassen und hob die Bedeutung von Innovationen, wie auch jenen des Gastgebers Egger in der Holzindustrie, hervor.

TIWAG-Vorstand Alexander Speckle hob die Bedeutung des Energie-Sektors in diesem Zusammenhang hervor:

„Die Energiewende können wir nur schaffen, wenn wir alle erneuerbaren Energieressourcen sowie Speichermöglichkeiten umweltverträglich nutzen und die Netze in Tirol wirtschaftlich optimiert ausbauen."

Rück- und Ausblick

Die Expertenvorträge zeigten, dass nicht immer gefordert ist, sofort 100 % Kreislauffähigkeit zu erreichen. Doch jeder Beitrag hilft, die Transformation voranzutreiben. Denn nur gemeinsam können die Weichen in Richtung einer ressourcenschonenden Kreislaufwirtschaft gestellt werden. Viele Bereiche sind noch Neuland und müssen erst zum Baustandard werden.
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