Egger Gruppe – Bilanz
Egger-Umsatz stieg auf Rekordsumme von 4,23 Milliarden Euro

Gruppenleistung neu: Thomas Leissing, Hannes Mitterweissacher, Frank Bölling, Michael Egger jun. | Foto: Egger
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  • Gruppenleistung neu: Thomas Leissing, Hannes Mitterweissacher, Frank Bölling, Michael Egger jun.
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Egger Gruppe schließt Geschäftsjahr 2021/22 mit Rekordzahlen ab; Veränderungen in der Gruppenleitung.

ST. JOHANN. Die starke Nachfrage nach Produkten ("Cocooning-Effekt"), produzierte Rekordmengen, aber auch durch Kostendruck notwendige Preissteigerungen bescheren dem Holzwerkstoffspezialisten ein deutliches Umsatzplus im Geschäftsjahr 2021/22: 4,23 Milliarden € (+37,4 % zum Vorjahr). Die Produktionsmenge (Holzwerkstoffe und Schnittholz) stieg auf einen Rekord von 10,5 Millionen Kubikmeter (+900.000, +9,4 %). Die EBITDA-Marge blieb stabil (20,7 %), die Eigenkapitalquote stieg von 42 auf 50,9 %.

"Ein sehr erfreuliches Ergebnis. Wir sind aus eigener Kraft nachhaltig gewachsen, auch unsere Bonität hat sich verbessert. Wir arbeiten in allen Werken größtenteils mit Vollauslastung",

so Gruppensprecher Thomas Leissing, der betont, wie herausfordernd die Marktlage angesichts Ukraine-Krieg, Pandemie, Inflation und enormen Preissteigerungen bei Rohstoffen (bis zu 400 %) sei. Zahlen/Fakten > siehe unten!

"Der Ukraine-Markt ist eigebrochen, bleibt aber Absatzmarkt. Wir stehen zu unseren zwei Werken in Russland und den 1.200 Mitarbeitern dort. Wir halten uns an die EU-Sanktionen und sind auch massiv davon betroffen. Wir haben umorganisiert und bedienen hier nur den Inlandsmarkt", so Leissing.

Der Bereich Decorative Products sorgte mit 3,47 Mrd. € für den größten Umsatzanteil (77 %), gefolgt von den Flooring Products und den Building Products, wo es einen Boom gab (+62,7 %), wie Michael Egger jun. berichtet (Vertrieb/Marketing).

Die Gruppe investierte 293,6 Mio. € vor allem in die Bestandwerke und Modernisierungen.

"Ein großer Teil davon – 194,5 Mio. € – entfiel auf den Ausbau am Stammsitz in St. Johann (Hochregallager, Recyclingturm, zweiter Biomassekessel). Ein Großteil Investitionen unterstützt das Ziel, mittels Recycling, Prozessoptimierung und Innovationen die CO2-Emissionen zu reduzieren",

so Hannes Mitterweissacher (Technik/Produktion).

Enorm waren Preissteigerungen bei Rohstoffen mit nahezu 400 % (Harnstoff), Melamin und Methanol (Gas-abhängig, Anm.), aber auch bei Holz (+170 %) und den Energiekosten (Strom verzehnfacht, Gas).

"Wir investieren daher in eigene Biomasse-Kraftwerke, was Sicherheit und mehr Unabhängigkeit bringt; die Gaskrise betrifft uns weniger als andere Industrien. Holz wir zunehmend zum knappen Gut und es stellt sich die Frage nach der Verfügbarkeit",

so Mitterweissacher.

Für das Jahr 2022/23 sind die Erwartungen gedämpft. Nicht zuletzt die Währungsentwicklungen (Russland, Türkei, Argentinien) bereiten Kopfzerbrechen. Die anhaltende Inflation dürfte die Konsumbereitschaft dämpfen und damit auch die Nachfrage nach Egger-Produkten belasten. Preisexplosionen und Mitarbeitersuche sind weitere Problemfelder.

"Wir halten aber an unserer Strategie fest, aus eigener Kraft stabil zu wachsen; der Fokus bei Investitionen geht wieder verstärkt nach Europa und in die USA; ein Werk in China wird es kurz-/mittelfristig nicht geben, in Russland kann man derzeit wenig machen",

so Leissing auf Anfrage.

Neue Leitung

Die Gruppenleitung wurde neu formiert: Walter Schiegl trat nach mehr als 20 Jahren aus der Gruppenleitung aus und wird das Aufsichtsratsmandat von Michael Egger. Egger feiert Ende August seinen 75. Geburtstag und wird sich aus dem strategischen Gremium zurückziehen. Die Position von Schiegl als Gruppenleiter für Technik/Produktion übernimmt Hannes Mitterweissacher. Frank Bölling ergänzt die Gruppenleitung und verantwortet den Bereich Logistik. Zudem wird nach vielen Jahren wieder ein Vertreter der Familie Egger im operativen Management tätig sein: Michael Egger jun. übernimmt die Agenden Vertrieb/Marketing von Ulrich Bühler (Operation, langer Genesungsverlauf), welcher künftig Egger jun. mit seiner langjährigen Erfahrung und Expertise begleiten wird. Thomas Leissing bleibt Gruppensprecher (Leitung Finanzen/Verwaltung).

Eckdaten, Zahlen

Umsatz 4,23 Mrd. € (Vorjahr 3,08 Mrd. €, +37,4 %)
EBITDA 877,5 Mio. € (+41 %)
Free Cashflow 499,8 Mio. € (–7,8 %)
Investitionen 293,6 Mio. € (2017 bis 2020: 1,5 Mrd. €)
Nettoverschuldung 563,4 Mio. € (–32,2 %)
Eigenkapitalquote 50,9 % (Vorjahr 42 %)
Produktionsmenge: 10,5 Mio m3 Holzwerkstoffe und Schnittholz (+9,4 %)
64 % des eingesetzten Holzes stammen aus Nebenprodukten oder Recycling
Mitarbeiter: 10.629 (+3,9 %) Jahresschnitt, aktuell 10.789 (aus 50 Nationen)
Corona-Durchimpfung: 80 % der Mitarbeiter
20 Werke in weltweit zehn Ländern, Stammsitz St. Johann i. T.

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