Positiv aber mit Vorsicht: St. Johanner Gemeindebudget 2017 steht
30 Millionen für 2017 - Personalkosten und Aufgaben der Gemeinden nehmen zu.
ST. JOHANN (elis). Der Gemeinderat hat für die Marktgemeinde St. Johann für das Jahr 2017 mit einem Voranschlag von in Summe 30,88 Millionen Euro budgetiert. Hervorgehoben wurden in der Sitzung des Gemeinderates am 13. 12. ausgabenseitig die Mehrkosten für Personal der Marktgemeinde. Die Zahl der von der Gemeinde Beschäftigten stieg in den vergangenen Jahren konstant an. Vizebgm. Zimmermann betonte, dass in den Bereichen Altenpflege oder Kinderbetreuung auch in Zukunft mehr Personal eingestellt werden würde.
Investiert wurden im vergangenen Jahr zudem etwa in die Panorama Badewelt, den Bauhof, die Radwegverbauung oder die Schüler- und Kinderbetreuung.
Die Schulden der Gemeinde seien überschaubar, liegen pro Einwohner unter 1.000 Euro. Das sei einerseits den Steuern (Grund- und Kommunalsteuer) und andererseits der guten wirtschaftlichen Lage, den Betrieben in der Gemeinde, zu verdanken, so Zimmermann weiter. Von Seiten der Gemeinderäte waren die Stimmen zum Budget 2017 sehr ähnlich und durchwegs positiv.
„Grundsätzlich sind wir mit den Projekten zufrieden. Der Verschuldungsgrad könnte geringer sein“, so Heribert Mariacher, FPÖ. „Wir finden gut, was passiert“, betonte auch Peter Wallner, Liste SOLI.
Auch Christine Gschnaller (JU-ST) sieht das ähnlich: „Die Zusammenarbeit funktioniert gut in St. Johann.“ Maria Strele (Grüne) wünscht sich noch mehr Klimaschutzmaßnahmen, sieht die Situation der Gemeinde jedoch auch positiv.
Immer größere finanzielle Herausforderungen
„Ich möchte bei aller Freude noch auf eine von außen gegebene Situation eingehen, die wir nicht vergessen dürfen“, so Bgm. Seiwald abschließend. „Was wir bei dieser Bilanzierung nicht übersehen dürfen, ist die Entwicklung, dass Gemeinden immer mehr zahlen müssen, immer mehr Aufgaben vom Bund bekommen. Wir haben eine Transferbilanz von 5 Mio. Euro, die wir als Gemeinde leisten müssen. Wenn wir uns die Vergangenheit anschauen, dann sehen wir, dass die Kosten, die wir als Gemeinde zB. für die mobile Pflege leisten müssen um 62 % gestiegen sind. Für die Jugendwohlfahrt zahlen wir 46 % mehr, als noch vor wenigen Jahren, für Tagesmütter 34 % mehr. Die Ausgaben für die Mindestsicherung, die St. Johann zu leisten hat, haben zwischen 2012 und 2017 um 114 % zugenommen. Insgesamt müssen wir über die Finanzen der Gemeinde knapp 30 % mehr bezahlen als noch 2012. Die Einnahmen, die Abgabenertragsanteile, sind jedoch nur um 12 % gestiegen. Hier tut sich eine Schere auf, der Spielraum wird immer kleiner“, resümiert Seiwald. Man habe daher den Voranschlag für das Jahr 2017 mit der nötigen kaufmännischen Vorsicht erstellt.
Der Voranschlag für das Haushaltsjahr 2017 wurde im Gemeinderat einstimmig angenommen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.