Egger, Bilanzpressekonferenz
Umsatz sank um 7,1 % auf 4,13 Milliarden Euro

- Die Gruppenführung bilanzierte: Thomas Leissing, Frank Bölling, Michael Egger jun., Hannes Mitterweissacher.
- Foto: Kogler
- hochgeladen von Klaus Kogler
Egger Gruppe bilanziert herausfordernde Zeiten; Minus bei wichtigen Kennzahlen, 22. Werk, mehr Mitarbeitende.
ST. JOHANN. Das turbulente gesamtwirtschaftliche Umfeld fordert auch den internationalen Holzwerkstoffhersteller Egger mit Stammsitz St. Johann. Das Geschäftsjahr 2023/24 war „bewegt und herausfordernd“ und gekennzeichnet von einem schwachen wirtschaftlichen Umfeld.
EGGER erwirtschaftete einen gruppenweiten Umsatz von 4,13 Milliarden Euro (–7,1 % zum Vorjahr) und ein EBITDA von 493,6 Mio. € (–18,1 %). Die EBITDA-Marge betrug 11,9 % (Vorjahr 13,5 %). Die Eigenkapitalquote sank leicht auf 43,5 %, liegt aber weiterhin auf hohem Niveau.
Weiteres: Free Cashflow 187 Mio. € (–53,5 %), Nettoverschulung 1,31 Mrd. € (+45,3 %), Mitarbeitende 11.735, 8,3 Mio. Tonnen Produkte jährlich transportiert (rd. 90 % per Lkw).
Gesundes Wachstum
Auch vor diesem Hintergrund verfolgt das Familienunternehmen konsequent seine Strategie des nachhaltigen und gesunden Wachstums. So wuchs die Gruppe um das 22. Werk in Markt Bibart (DE), ging eine Minderheitsbeteiligung am thailändischen Holzwerkstoffhersteller Panel Plus ein (25,1 %, langfristig Mehrheitsbeteiligung angestrebt, Anm.) und begründete mit dem Bekenntnis zum Net Zero Ziel bis 2050 eine richtungsweisende Klimastrategie.
„Wir sind mit den Ergebnissen nicht rundum zufrieden. Zugleich sind wir stolz darauf, dass wir uns in diesem wirklich sehr schwierigen Umfeld gut behaupten konnten. Dank unserer sehr soliden finanziellen Basis und unserer langfristigen Strategie gelingt es uns, auch in schwachen Marktsituationen Wachstumsschritte zu setzen und gegen den Markt zu wachsen“,
so Gruppensprecher Thomas Leissing bei der Jahrespressekonferenz in St. Johann.
Entwicklungen in den Produktbereichen
Die Egger Gruppe produzierte im Geschäftsjahr 2023/24 10,4 Mio. m³ Holzwerkstoffe und Schnittholz (Vorjahr 9,6 Mio. m3).
„Schwache Nachfrage, weniger Baugenehmigungen, Inflation, hoher Markt- und Preisdruck, das wirkte sich auf den Absatz aus. Im Bereich Building Products fiel der unkonsolidierte Umsatz um 22 % auf 704,9 Mio. €. Im Bereich Decorative Products war das Minus mit 3,8 % (3,63 Mrd. €, Umsatzanteil 83,7 %) geringer. Die Werke in West- und Osteuropa waren gut ausgelastet, die Die Lage in den Kernmärkten in Mitteleuropa gestaltete sich allerdings herausfordernd; positive Impulse brachte die neue Kollektion Dekorativ 24+“,
so Michael Egger jun.
Nachhaltigkeit als Treiber
Egger bekennt sich klar zum Net Zero Ziel bis 2025 und formuliert ebenso klare Zwischenziele bis 2030. Das Familienunternehmen wird nicht nur die Treibhausgase im eigenen Wirkungsbereich reduzieren, sondern bezieht auch die vor- und nachgelagerte Wertschöpfungskette mit ein. 69 % der eingesetzten Energie werden schon jetzt aus erneuerbaren Quellen bezogen. In Egger-Produktion waren im Geschäftsjahr 7,1 Millionen Tonnen CO₂ gespeichert. Die Investitionen zielen Richtung Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und Kreislaufwirtschaft/Recycling.
Hohe Investitionen
Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden Rekord-Investitionen inklusive Akquisitionen von 568,6 Mio. € getätigt. Investiert wird u. a. in ein neues Kraftwerk in St. Johann (80 Mio. €, Inbetriebnahme 2026, Strom und Fernwärme), wobei die autarke Energiebeschaffung im Fokus steht. Auch das Netzwerk der internationalen Recycling-Sammelstandorte, die Egger unter dem Namen Timberpak betreibt, erhielt Zuwachs um weitere Niederlassungen. Ebenso wird in Automatisierung und Logistik investiert (Emissionen senken).
Gedämpfter Ausblick
Die gesamtwirtschaftlichen Aussichten bleiben äußerst verhalten. „Dennoch sind wir auch für diese Flaute-Phase sehr gut aufgestellt. Wir haben eine solide finanzielle Basis, eine langfristige, nachhaltige Strategie, erfolgreiche Partnerschaften mit unseren Kunden und Lieferanten und vor allem die besten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, so die Gruppenleitung geeint.
In Russland verfolgt man eine strikte Compliance mit allen Sanktionen und treibt die Desintegration der zwei Standorte voran (1.200 Mitarbeitende, Werke in mehr Selbstständigkeit entlassen, Anm.).
Weiter stark investiert wird in die Arbeitssicherheit und die Gleichstellung der Frau und die Stärkung des Frauenanteils in der Gruppe (soziale Nachhaltigkeit).
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